Eine Frau sitzt vor einem Glas Wasser.

Müde und erschöpft? Viele Deutsche nehmen zu wenig Folsäure auf.

Foto: Christin Klose

Gesundheit

Schlapp, müde, kraftlos? Dahinter steckt oft ein Mangel an Vitaminen

14. Juni 2025 // 23:55

„Hilft gegen Müdigkeit“ – ein gewagter Werbespruch für ein Vitaminpräparat. Denn Müdigkeit hat viele Ursachen. Trotzdem greifen viele Deutsche zu solchen Produkten: Laut Statista fühlen sich rund 30 Prozent regelmäßig müde, 18 Prozent sogar täglich.

Was Werbung versprechen darf

Damit Verbraucher nicht auf leere Versprechen hereinfallen, prüft die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) alle gesundheitsbezogenen Aussagen. Nur wissenschaftlich belegte Aussagen – sogenannte „Health Claims“ – dürfen verwendet werden. Bei folgenden Vitaminen ist belegt, dass sie Müdigkeit verringern können:

  • Vitamin B2 (Riboflavin)
  • Vitamin B3 (Niacin)
  • Vitamin B5 (Pantothensäure)
  • Vitamin B9 (Folsäure)
  • Vitamin B12 (Cobalamin)
  • Vitamin C (Ascorbinsäure)

Welche Mängel machen müde?

Fehlt dem Körper eines dieser Vitamine, kann das zu Erschöpfung führen. Besonders Vitamin B1, B3, B9, B12 und C sind zentral für den Energiestoffwechsel. Ein Mangel kann also durchaus schlapp machen.

Folsäure: Deutschlands Problem-Vitamin

Obwohl die Vitaminversorgung hierzulande insgesamt gut ist, haben laut Bundesinstitut für Risikobewertung bis zu 90 Prozent der Bevölkerung eine unzureichende Folsäureaufnahme. Risikogruppen sollten bei anhaltender Müdigkeit den Vitaminstatus ärztlich prüfen lassen.

Nahrungsergänzung – sinnvoll oder überflüssig?

Bei Müdigkeit blind zu Vitaminpräparaten aus Drogerie oder Apotheke zu greifen, ist nicht ratsam. Erst ein Bluttest kann zeigen, ob wirklich ein Mangel vorliegt. Nur dann ist eine gezielte Supplementierung sinnvoll.

Vorsicht bei Selbstmedikation

Wasserlösliche Vitamine sind zwar schwer zu überdosieren – etwa B-Vitamine oder Vitamin C. Aber Präparate enthalten oft zusätzlich fettlösliche Vitamine wie Vitamin D, das sich im Körper anreichert. Hier droht bei unkontrollierter Einnahme tatsächlich eine Überdosierung. Das berichtet die Augsburger Allgemeine. (feh)