Claudia Kreil (r) vom Impfzentrum am Robert-Bosch-Krankenhaus verabreicht eine Auffrischimpfung gegen das Coronavirus.

Es besteht die Gefahr, dass die neuen, an Omikron angepassten Impfstoffe im Herbst schnell überholt sind.

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Gesundheit

Sorge vor Corona-Varianten - Angepasste Impfstoffe rascher zulassen?

Von dpa
7. August 2022 // 10:00

Welche Corona-Variante im Herbst kommt, kann noch keiner sagen. Es besteht jedenfalls die Gefahr, dass die neuen Impfstoffe schnell überholt sind. Was tun?

Verschiedene Mutationen

Das Coronavirus mutiert und mutiert. Aber die vorhandenen Impfstoffe sind unverändert: Sie zielen ab auf Sars-CoV-2, wie es sich zu Pandemiebeginn ausbreitete. Erste an die Omikron-Variante angepasste Vakzine sind zwar in Entwicklung und könnten im Herbst verfügbar sein. Die große Frage ist aber, ob Omikron mit bekannten Sublinien wie BA.1, BA.4 und BA.5 dann überhaupt noch den Ton angibt. Bis dahin könnte eine alte Variante zurückkehren oder eine neue aufkommen. Die Horrorvorstellung: Dass der Impfschutz unterlaufen wird und wieder viel mehr Menschen schwerer erkranken.

Biontech-Chef fordert schnelleres Zulassungsprozedere

Angesichts des Wettrennens zwischen Virus und Impfstoffen ist in der Diskussion, ob das Zulassungsprozedere beschleunigt werden sollte. Biontech-Chef Ugur Sahin ist dafür, wie er kürzlich der «Financial Times» sagte. Er sprach von vier Monaten Zeitvorteil durch ein Verfahren ohne zusätzliche klinische Studien, also beim Menschen.

Expertendiskussion ist im Gange

Die für die Zulassung in Europa zuständige Arzneimittelbehörde EMA hat vor einigen Wochen signalisiert, dass man in Abhängigkeit von den eingereichten Daten möglicherweise zu einem ähnlichen Rahmen wie bei der Grippeimpfung kommen könnte. Dabei müssten vor der Zulassung der jährlich aktualisierten Vakzine keine klinischen Daten vorgelegt werden. Die Expertendiskussion darüber sei im Gange, hieß es. (dpa/dm)