Ein Junge sitzt vor dem Fernseher und ist Kartoffelchips.

Hoch verarbeitete Lebensmittel wie Chips können die Psyche beeinflussen.

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Gesundheit

Studie zeigt: Chips, Tiefkühlpizza und Co. können Depressionen fördern

2. April 2025 // 16:00

Fast Food, Süßigkeiten, Tiefkühlpizza – praktisch, aber riskant? Forscher haben herausgefunden, dass hoch verarbeitete Lebensmittel die mentale Gesundheit beeinflussen könnten.

Schaden Fertiggerichte der mentalen Gesundheit?

Süßigkeiten, Frühstückscerealien, Tiefkühlpizza – viele verarbeitete Lebensmittel stehen im Verdacht, das Risiko für Diabetes und Krebs zu erhöhen. Doch auch die Psyche könnte unter ihnen leiden. Eine aktuelle US-Studie legt nahe, dass der regelmäßige Konsum stark verarbeiteter Lebensmittel das Risiko für Depressionen und Angststörungen erhöht.

Studie: Zusammenhang zwischen Ernährung und Psyche

Wissenschaftler der Universität Miami untersuchten fünf Jahre lang die Ernährungsgewohnheiten von über 10.000 Erwachsenen. Das Ergebnis: Wer besonders viele hoch verarbeitete Lebensmittel isst, erlebt häufiger depressive Verstimmungen und Angstgefühle. Gleichzeitig nahm die Zahl der Tage mit stabiler mentaler Gesundheit ab. Besonders betroffen waren Personen, die 60 Prozent oder mehr ihrer Kalorien aus solchen Produkten bezogen.

Warum beeinflussen Fertigprodukte die Psyche?

Der genaue Mechanismus ist noch nicht vollständig erforscht. Klar ist jedoch, dass hoch verarbeitete Lebensmittel viele künstliche Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel, Aromen und Farbstoffe enthalten. Zudem liefern sie große Mengen Zucker, gesättigte Fettsäuren und Salz – aber kaum Ballaststoffe, Proteine oder Mineralien. Diese Kombination kann die Darmflora aus dem Gleichgewicht bringen und chronische Entzündungen begünstigen, was wiederum mit psychischen Erkrankungen in Verbindung gebracht wird.

Belohnungssystem im Gehirn wird beeinflusst

Auch eine deutsche Studie des Max-Planck-Instituts zeigt, dass Zucker- und fettreiche Lebensmittel das Gehirn verändern können. Sie aktivieren das Belohnungssystem und führen zur verstärkten Ausschüttung des Glückshormons Dopamin. Dadurch gewöhnt sich das Gehirn an die kurzfristige Belohnung – was Heißhunger auf ungesunde Snacks verstärkt und den Verzicht erschwert.

Gesunde Ernährung als Schutzfaktor

Auch wenn weitere Forschung nötig ist, zeigt die Studie, dass eine ausgewogene Ernährung nicht nur für den Körper, sondern auch für die Psyche wichtig ist. Wer auf frische, wenig verarbeitete Lebensmittel setzt, kann möglicherweise sein mentales Wohlbefinden langfristig stabilisieren. Dies berichtet t-online in Ihrer Recherche. (mca)