ARCHIV - 24.06.2010, Honduras, Tegucigalpa: Eine Ägyptische Tigermücke: Sie überträgt Krankheiten wie Dengue-Fieber, Gelbfieber und Zika-Fieber. Ein Vorort der philippinischen Hauptstadt Manila hat ein Kopfgeld auf Moskitos ausgesetzt. Der Gemeindevorstand von Addition Hills will damit die Ausbreitung des gefährlichen Dengue-Fiebers eindämmen. (zu dpa: «Philippinische Gemeinde setzt Kopfgeld auf Moskitos aus») Foto: Gustavo Amador/epa/dpa-tmn +++ dpa-Bildfunk +++

Eine Ägyptische Tigermücke: Sie überträgt Krankheiten wie Dengue-Fieber, Gelbfieber und Zika-Fieber.

Foto: Gustavo Amador

Gesundheit

Tigermücken-Invasion in Deutschland: Tropenkrankheiten breiten sich weiter aus

17. Juli 2025 // 23:55

Infektionen durch Tropenkrankheiten bei Reiserückkehrern aus fernen Ländern sind seit Jahren bekannt. Doch zunehmend treten diese Infektionen auch direkt in Europa auf.

Tropenkrankheiten in Europa

Zuletzt meldete das Robert Koch-Institut (RKI) Fälle von Chikungunya nahe der deutschen Grenze in Frankreich. Dabei stecken lokale Mücken andere Menschen an, ohne dass eine Reise nötig ist.

Lokale Ausbrüche nehmen zu

Epidemiologe Hendrik Wilking vom RKI beobachtet seit einigen Jahren lokale Ausbrüche von Tropenkrankheiten wie Chikungunya und Dengue im südlichen Europa. Diese breiten sich zunehmend nach Norden aus – auch nach Deutschland. Das steigende Risiko wird vor allem auf den Klimawandel zurückgeführt.

Die Asiatische Tigermücke als Hauptüberträgerin

Die asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) überträgt das Chikungunya-Virus sowie Dengue und Zika. Ursprünglich aus tropischen Regionen, breitet sie sich zunehmend in Deutschland aus, vor allem in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz, aber auch punktuell in anderen Bundesländern. Durch steigende Temperaturen fühlt sich die wärmeliebende Mücke auch hier wohl.

Diagnose oft schwierig

Tropenkrankheiten wie Chikungunya oder Dengue zeigen ähnliche Symptome und werden oft nicht erkannt, da spezielle Labortests nötig sind. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Bei Verdacht sollte man sich an ein Tropeninstitut wenden.

Schutz und Vorsorge

Das RKI und Tropenmediziner empfehlen Impfungen für Reisende in Risikogebiete, etwa gegen Chikungunya und Dengue. Für Kinder und ältere Menschen können Tropenkrankheiten gefährlicher sein. Wichtig ist auch, sich vor Reisen gut zu informieren – z.B. beim Auswärtigen Amt.

Mückenbekämpfung vor Ort

Um die Ausbreitung invasiver Mückenarten zu verhindern, raten Experten zur Bekämpfung von Brutstätten im eigenen Umfeld und zur Teilnahme an lokalen Mückenmonitoring-Projekten wie „Mückenatlas“. So kann aus einem kleinen Problem kein größeres werden.

Globale Herausforderung

Tropenkrankheiten sind eine globale Bedrohung, die nicht an Landesgrenzen haltmacht. Die Forschung zu Therapien und Prävention steckt in Deutschland noch in den Kinderschuhen – hier besteht laut der Tagesschau großer Nachholbedarf. (feh)