Grüne Knollenblätterpilze stehen auf Waldboden. Der Giftpilz sieht essbaren, weißen Champignons ähnlich. Der Verzehr des Pilzes kann die Leber schädigen und sogar tödlich enden.

Grüne Knollenblätterpilze stehen auf Waldboden. Der Giftpilz sieht essbaren, weißen Champignons ähnlich. Der Verzehr des Pilzes kann die Leber schädigen und sogar tödlich enden.

Foto: Rainer Wald

Gesundheit

Vorsicht, Killerpilze! Um diese Waldpilze solltet ihr einen großen Bogen machen

16. Oktober 2024 // 14:01

Die Deutsche Leberstiftung warnt vor dem Verzehr von selbst gesammelten Waldpilzen. Drei Kinder schweben nach dem Verzehr von Knollenblätterpilzen in Lebensgefahr.

Hohe Vergiftungsgefahr durch Waldpilze

In Deutschland warnt die Deutsche Leberstiftung dringend vor dem Verzehr selbst gesammelter Pilze. Besonders der Knollenblätterpilz stelle eine tödliche Gefahr dar, betonte Markus Cornberg, medizinischer Geschäftsführer der Stiftung. Derzeit werden am Uniklinikum Essen drei Kinder nach dem Verzehr dieses hochgiftigen Pilzes behandelt – sie schweben in Lebensgefahr aufgrund von akutem Leberversagen.

Der Knollenblätterpilz ist schwer zu erkennen

Der Knollenblätterpilz, der zu den giftigsten Pilzen weltweit zählt, ähnelt stark dem essbaren Champignon. Laut Cornberg sollten daher Laien keinesfalls Pilze eigenständig sammeln, da die Verwechslungsgefahr zu groß sei. Auch auf Pilzbestimmungs-Apps solle man sich nicht verlassen. Sicher sei nur der Kauf von Pilzen im Supermarkt. Wer dennoch Pilze sammeln möchte, sollte dies nur in Begleitung erfahrener Pilzexperten tun.

Lebensgefahr nach Verzehr

Die Schwere einer Pilzvergiftung hänge von der verzehrten Menge sowie von Größe und Gewicht der betroffenen Person ab, so Cornberg weiter. Auch der Vater eines der drei Kinder wird aktuell wegen Leberversagens in Essen behandelt. Erste Symptome wie Übelkeit oder Magen-Darm-Beschwerden können schnell auftreten und erfordern sofortige ärztliche Hilfe.

Schnelles Handeln kann Leben retten

Das in den Knollenblätterpilzen enthaltene Gift wird über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen. Wenn erste Beschwerden auftreten, sei schnelles Handeln entscheidend. Cornberg erklärt, dass bei einer rechtzeitigen Behandlung, etwa mit Kohletabletten oder einem Gegengift, Leberschäden verhindert werden können. In schwereren Fällen sei eine Lebertransplantation jedoch unumgänglich.

Feuchtes Wetter fördert Pilzwachstum

Wie Cornberg berichtet, nehmen die Vergiftungsfälle in Deutschland wieder zu. 2023 seien der Stiftung vermehrt Fälle bekanntgeworden, da das feuchte Wetter ideale Wachstumsbedingungen für Pilze geschaffen habe. Auch dieses Jahr sei besonders pilzreich, was die Risiken für unerfahrene Sammler weiter erhöht.(dpa)