
Brustkrebs? Eine Mammografie gibt Aufschluss.
Foto: Hannibal Hanschke
Vorsicht: Tödlichen Brustkrebs gibt es auch bei Männern!
Auch Männer sollten unbedingt auf Knoten und Veränderungen der Brust achten.
Zwar erkranken Männer seltener an Brustkrebs als Frauen. Doch einer Auswertung zufolge sterben sie eher an der Krankheit. So leben fünf Jahre nach der Diagnose noch 80,4 Prozent der Frauen und 69,6 Prozent der Männer, teilte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen mit.
Bei Männern ist Brustkrebs seltener
Dessen Fachleute hatten für die Studie die Krebsregisterdaten von rund 2.500 Männern und rund 307.600 Frauen aus ganz Deutschland analysiert, bei denen die Krankheit zwischen dem 01.01.2000 und dem 31.12.2018 diagnostiziert worden war. Weil Männer selten an Brustkrebs erkrankten, gebe es bisher nur wenige Erkenntnisse zu Diagnostik, Therapie und Prognose, hieß es.
Niedrigere Wahrscheinlichkeit
So erkrankten laut Robert Koch-Institut (RKI) 2020 in Deutschland 70.550 Frauen und 740 Männer neu an Brustkrebs. Bei Frauen liegt demnach die Wahrscheinlichkeit bei 13,2 Prozent, im Laufe ihres Lebens diesen Krebs zu bekommen. Bei Männern beträgt sie 0,1 Prozent.
Sterberisiko bei Männern höher
Die LGL-Auswertung ergab, dass das Tumorstadium zum Zeitpunkt der Diagnose bei Männern weiter fortgeschritten war, dass diese älter waren als Frauen und dass sie seltener behandelt wurden. Doch selbst wenn man diese Faktoren herausrechne, bleibe das Sterberisiko bei Männern höher, erläuterten die Fachleute. Gründe dafür könnten zum Beispiel der Lebensstil, biologische oder genetische Faktoren sein.
Auf mögliche Symptome achten
„Was wir zugleich sehen ist, dass eine nach aktuellem medizinischem Standard erfolgte Brustkrebstherapie, sofern sie konsequent durchgeführt wurde, bei Männern einen ähnlich positiven Effekt auf das Überleben hat wie bei Frauen“, erklärte LGL-Präsident Christian Weidner. Männer sollten deshalb wie Frauen auf Symptome wie Knoten in der Brust oder Veränderungen der Brustwarze achten. Ärztinnen und Ärzte sollten wiederum Anzeichen für eine mögliche Erkrankung nachgehen und den Therapieempfehlungen konsequent folgen. (dpa/tra)