Eine Mücke saugt Blut aus der Haut.

Ein Virus breitet sich mit Mücken in Italien aus: Bereits acht Todesfälle, 57 Neuinfektionen in nur einer Woche – auch Deutschland ist betroffen.

Foto: Andreas Lander

Gesundheit

West-Nil-Virus breitet sich rasant in Europa aus und fordert erste Todesopfer

6. August 2025 // 12:00

Das West-Nil-Virus sorgt für Alarm in Europa: Innerhalb einer Woche stieg die Zahl der Infektionen in Italien drastisch – mit tödlichen Folgen. Auch in Deutschland sind Fälle bekannt.

Acht Tote durch West-Nil-Virus in Italien

In Italien schlagen Gesundheitsbehörden Alarm: Das gefährliche West-Nil-Virus breitet sich mit besorgniserregender Geschwindigkeit aus. Besonders stark betroffen ist Latium südlich von Rom, wo sich ein Hotspot in der Provinz Latina gebildet hat. Dort wurde bereits eine Taskforce eingerichtet. In nur einer Woche kamen landesweit 57 neue Infektionen hinzu – insgesamt sind es 89 Fälle in diesem Jahr, mindestens acht Menschen sind gestorben, wie der Karlsruhe-Insider berichtet.

Mücken als Überträger – ältere Menschen besonders gefährdet

Das Virus wird durch Mücken übertragen, eine direkte Ansteckung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Schutz bieten Mückensprays, lange Kleidung und Netze. Besonders gefährdet sind ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Die Symptome reichen von grippeähnlichem Fieber bis zu Hautausschlag und Lymphknotenschwellungen. In weniger als einem Prozent der Fälle endet die Infektion tödlich.

Bereits 31 Provinzen betroffen – großflächige Mückenbekämpfung läuft

Der Erreger wurde in insgesamt 31 Provinzen Italiens nachgewiesen, unter anderem in Apulien, Abruzzen und Friaul-Julisch Venetien. Behörden reagieren mit umfassenden Maßnahmen zur Mückenbekämpfung – dazu zählen das Austrocknen von Brutstätten, das Stutzen von Bäumen und das gezielte Bekämpfen von Larven.

Auch Deutschland meldet Fälle – RKI warnt vor Dunkelziffer

Das West-Nil-Virus hat längst auch Deutschland erreicht. Seit 2018 wurden Infektionen bei Vögeln und Pferden festgestellt, seit 2019 auch beim Menschen – besonders im Osten des Landes. 2020 starb ein älterer Mann an den Folgen. Das Robert Koch-Institut geht von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus. Eine Impfung gegen das Virus gibt es bisher nicht – nur der Mückenschutz hilft. (isw)