Kinobilanz 2024: Trotz Streiks und EM ein Jahr mit Überraschungen

Kinobilanz 2024: Trotz Streiks und EM ein Jahr mit Überraschungen

Foto: Fabian Sommer

Kino

„Achterbahnfahrt“ für deutsche Kinos: Remakes und Rekorde prägen das Jahr

25. Dezember 2024 // 11:57

Weniger Blockbuster, mehr Schwankungen: Das Kinojahr 2024 war turbulent, aber erfolgreich. Filmförderchef Dinges wagt einen Blick auf 2025.

Deutsches Kino: Zwischen EM-Sommer und Hollywood-Streiks

Die deutsche Kinolandschaft hat 2024 ein Jahr mit Höhen und Tiefen durchlebt. Peter Dinges, Vorstand der Filmförderungsanstalt (FFA) in Berlin, zeigte sich dennoch zufrieden. Zwar wurden nicht die Spitzenwerte des Vorjahres erreicht, doch das Kino erholte sich weiterhin von den Auswirkungen der Pandemie. Mit 41,9 Millionen verkauften Tickets im ersten Halbjahr verzeichneten die Kinos zwar einen Rückgang im Vergleich zu den 45,2 Millionen des Vorjahreszeitraums, konnten aber überraschende Rekorde verbuchen.

Hollywood-Streiks und ihre Folgen

Die Streiks von Drehbuchautoren und Schauspielern in den USA führten zu Verzögerungen bei mehreren Blockbustern. Besonders schmerzlich war der Ausfall des dritten „Avatar“-Films, der nun für Ende 2025 erwartet wird. Solche Filme, die oft mehr als fünf Millionen Zuschauer anziehen, fehlten den deutschen Kinos. Dennoch gab es Lichtblicke: Trotz des EM-Sommers lockte der Animationsfilm „Alles steht Kopf 2“ über 5,6 Millionen Besucher an und wurde zum meistgesehenen Film des Jahres.

Überraschungen im EM-Sommer

Üblicherweise kämpfen Kinos während großer Sportereignisse mit Besucherschwund. Doch im Juni 2024, parallel zur Fußball-Europameisterschaft, wurden rund 5,8 Millionen Tickets verkauft – ein Plus im Vergleich zu 2023 und sogar zu 2019, dem Jahr vor der Pandemie. Filme wie „Alles steht Kopf 2“ und ein starkes Herbstprogramm sorgten für stabile Zahlen, obwohl Publikumsmagnete wie „Barbie“ und „Oppenheimer“ ausblieben.

Langfristige Auswirkungen der Pandemie

Trotz aller Erfolge sind die deutschen Kinos noch nicht auf dem Niveau von 2019. Peter Dinges betonte, dass rund 20 Prozent des Publikums weiterhin fehlen, vor allem ältere Besucher. Positiv ist jedoch, dass jüngere Zielgruppen wieder vermehrt den Weg ins Kino finden.

Remakes und neue Projekte für 2025

Auch die Popularität von Neuverfilmungen bleibt ungebrochen. Laut Dinges greifen Produzenten oft auf bewährte Marken zurück, um jüngere Zuschauer anzusprechen. Für 2025 sind zahlreiche Remakes und Fortsetzungen geplant, darunter „Nosferatu - Der Untote“ und „Das Kanu des Manitu“. (krü)