
Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft: Die Marine schickt die „Gorch Fock“ auf eine große Ausbildungsreise.
Foto: Bundeswehr/Nico Theska
Bremerhaven, Amsterdam, Edinburgh: „Gorch Fock“ geht auf große Ausbildungsreise
Die „Gorch Fock“ geht auf eine außergewöhnliche Ausbildungsreise mit Stationen in Bremerhaven, Amsterdam, Wilhelmshaven, Flensburg und Edinburgh. Im Fokus stehen Nachwuchsgewinnung, maritimes Erleben – und seltene Einblicke für die Öffentlichkeit.
Die „Gorch Fock“ sticht zu einer besonderen Ausbildungsreise in See – mit Stationen, die nicht nur junge Menschen für die Marine begeistern sollen, sondern auch die Bevölkerung einladen, das traditionsreiche Segelschulschiff hautnah zu erleben. Am Samstag, dem 9. August, verlässt die Bark um 12 Uhr den Heimathafen Kiel im Rahmen der 187./188. Auslandsausbildungsreise. Am Dienstag hatte das Schiff verlegt an den Kieler Sartorikai, um dort an Veranstaltungen rund um das Ocean Race Europe teilzunehmen. Der feierliche Auslauf am Sonnabend, dem 9. August, wird musikalisch vom Marinemusikkorps begleitet – ein Moment, den die Marine als „bewegend“ beschreibt und der „in dieser Form lange nicht gegeben hat“.
Sail Bremerhaven als zentrale Station
Ein besonderer Abschnitt der Reise beginnt direkt danach: 30 Jugendliche begleiten die „Gorch Fock“ im Rahmen der Bundeswehr Discovery Days von Kiel nach Bremerhaven. Dort macht das Schiff zur „Sail 2025“ fest – einer der maritimen Höhepunkte des Jahres. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der Schirmherr der Sail, hat seinen Besuch auf dem Ausbildungsschiff der Marine angekündigt.
Die Sail Bremerhaven ist ein wichtiger Baustein bei der Nachwuchsgewinnung, die auch im Fokus der Ausbildungsreise steht. Der Besuch der „Gorch Fock“ reiht sich in ein vielseitiges Programm der Marine ein. So wird es auf der Fregatte Bayern ein Open Ship geben sowie einen Tag der offenen Tür bei der Marineoperationsschule in Bremerhaven. Auf dem Festgelände wird die Marine auch mit einem Karrieredorf vertreten sein, in dem sich Interessierte informieren können.
Offizieranwärter und internationale Begegnungen
Von Bremerhaven aus geht die Fahrt weiter nach Amsterdam. Hier beteiligt sich die „Gorch Fock“ sowohl an der dortigen Sail als auch am 750-jährigen Stadtjubiläum. Im Zuge dessen kommen 60 weitere Jugendliche an Bord, die Teil des Projekts „Meer. ‚Gorch Fock‘. Erleben.“ sind. Sie segeln mit bis Wilhelmshaven, wo das Schiff erneut als Plattform zur Nachwuchsgewinnung dient – diesmal gemeinsam mit Einheiten der Einsatzflottille 2.
In Edinburgh gehen 75 Offizieranwärterinnen und -anwärter des Militärfachlichen Dienstes an Bord – erfahrene Soldatinnen und Soldaten, die erstmals eine intensive seemännische Ausbildung absolvieren. Diese Ausbildungsphase ist ein zentrales Element der Reise. Am Sonntag, 14. September, läuft die „Gorch Fock“ in Flensburg ein. Dort öffnet sie ihre Decks erneut beim „Tag des Denkmals“, gemeinsam mit der Marineschule Mürwik.
Symbolträchtiges Schiff auf großer Fahrt
Den Abschluss der Reise bildet das Einlaufen in Kiel am Dienstag, 16. September. Damit endet eine Ausbildungsreise, die nicht nur neue Wege der Nachwuchsgewinnung beschreitet, sondern auch die Marine greifbar macht. Seit ihrer Indienststellung im Dezember 1958 wurden auf der „Gorch Fock“ rund 16.000 Offizier- und Unteroffizieranwärter ausgebildet. Das Schiff lief bisher etwa 400 Häfen in fast 60 Ländern an und hat über 780.000 Seemeilen zurückgelegt – umgerechnet etwa 35 Erdumrundungen. Mit dieser Ausbildungsreise wird die „Gorch Fock“ ihrer Rolle als Symbol für die maritime Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Deutschlands einmal mehr gerecht. (pm/mcw)