Die Internationale Karte DE44: Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat diese in Kooperation mit dem United Kingdom Hydrographic Office (UKHO, Pendant zum BSH in England) bearbeitet und aktualisiert. Es sind große Flächen des Flachwasserbereiches (0-5 Meter) zu sehen, die wieder mit Informationen (etwa Tiefenzahlen) im Gegensatz zur vorherigen Ausgabe angereichert sind. 

Die Internationale Karte DE44: Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat diese in Kooperation mit dem United Kingdom Hydrographic Office (UKHO, Pendant zum BSH in England) bearbeitet und aktualisiert. Es sind große Flächen des Flachwasserbereiches (0-5 Meter) zu sehen, die wieder mit Informationen (etwa Tiefenzahlen) im Gegensatz zur vorherigen Ausgabe angereichert sind.

Foto: BSH

Kreuzfahrt & Schiffe

Digitale Seekarten sorgen für effizientere Navigation auf Nord- und Ostsee

15. Juli 2025 // 15:49

Die Digitalisierung der Seeschifffahrt schreitet voran – und das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) nimmt dabei eine führende Rolle ein. Ein zentrales Projekt ist die Entwicklung dynamischer Seekarten.

Diese sollen künftig ermöglichen, Routen nahezu in Echtzeit zu optimieren. Der Navigationsraum wird erweitert, und durch effizientere Steuerung lassen sich Treibstoff und Emissionen sparen – ein Gewinn auch für die Umwelt. Ab 2026 sollen erste digitale Produkte ausgerollt werden.

Im Zuge dieser Neuausrichtung überarbeitet das BSH auch das Papierseekartenwerk. Grundlage ist das Seeaufgabengesetz, dem zufolge das BSH für amtliche Seekarten, Seehandbücher und weitere nautische Veröffentlichungen zuständig ist. Die Nutzung dieser Produkte hat sich stark verändert. „Papierprodukte spielen heutzutage nur noch eine sehr kleine Rolle“, sagt Sven Feddersen, Leiter des Referats Produktmanagement beim BSH. Die meisten Schiffsführenden nutzen längst elektronische Seekarten. Dennoch bleibt das Papierseekartenwerk ein wichtiges Standbein – in optimierter Form.

Bisher umfasst das Papierseekartenwerk internationale Karten im DIN-A0-Format in englischer Sprache sowie nationale Karten im kleineren DIN-A1-Format auf Deutsch. Nun hat das BSH beschlossen, die nationalen Papierseekarten im DIN-A1-Format schrittweise vom Markt zu nehmen. Viele der enthaltenen Informationen werden in die internationalen Karten überführt. Inhalte, die nicht übernommen werden, stehen weiterhin als elektronische Seekarten (ENC) zur Verfügung. „Das komplette deutsche Seegebiet wird weiterhin durch Papierseekarten abgedeckt“, betont Thomas Dehling, Abteilungsleiter Nautische Hydrographie beim BSH.

Was sich konkret ändert

Alle Inhalte aus dem Tiefenbereich von 0 bis 5 Metern, die bisher in DIN-A1-Karten zu finden waren, werden vollständig in die internationalen Karten integriert.

Um Abdeckungslücken zu vermeiden, bringt das BSH neue regionale Papierseekarten im DIN-A0-Format heraus – sieben für die Nordsee, acht für die Ostsee.

Diese regionalen Karten erscheinen ebenfalls in englischer Sprache.

Die internationale Karte DE36 wird so angepasst, dass sie künftig weiter östlich bis zur Grenze der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) reicht. Der Überlappungsbereich mit der Karte DE30 wird dadurch deutlich reduziert.

Zeitplan und Vertrieb

Die Neustrukturierung der Nordsee-Karten hat begonnen und soll Anfang 2026 abgeschlossen sein. Anschließend folgt die Überarbeitung der Ostseekarten. Veröffentlichungstermine der neuen internationalen und regionalen Karten im DIN-A0-Format werden im nautischen Produktkatalog des BSH bekanntgegeben. „Die Transformation des deutschen Papierseekartenwerks ist im nautischen Produktkatalog transparent nachvollziehbar“, so Feddersen. Die bisherigen nationalen Karten werden erst dann vom Markt genommen, wenn die neuen Ausgaben vorliegen. Zusätzlich werden Nutzer über die „Nachrichten für Seefahrer“ informiert.

Nach Veröffentlichung können die neuen regionalen Karten per Mail an vertrieb@bsh.de beim BSH bestellt werden. Internationale Karten bleiben über den britischen hydrographischen Dienst (UKHO) und dessen Vertriebspartner erhältlich.

Auch die Weitergabe an Hersteller nichtamtlicher Seekartenprodukte ist geregelt: Diese erhalten im Rahmen entgeltpflichtiger Lizenzverträge Zugang zu amtlichen Informationen. So bleibt laut BSH sichergestellt, dass auch die nicht ausrüstungspflichtige Klein- und Sportschifffahrt weiterhin mit analogen und digitalen Seekarten versorgt wird. (pm/axt)