Ein Schiff.  Das Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM)nutzt die „Otzum“ – ein ehemaliges Boot der deutschen Marine – seit 2006 für interdisziplinäre Meeresforschung nahe der Küste, hier etwa vor der Dauermessstation des Instituts bei Spiekeroog. Nun soll sie einen Nachfolger erhalten. 

Das Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM)nutzt die „Otzum“ – ein ehemaliges Boot der deutschen Marine – seit 2006 für interdisziplinäre Meeresforschung nahe der Küste, hier etwa vor der Dauermessstation des Instituts bei Spiekeroog. Nun soll sie einen Nachfolger erhalten.

Foto: Universität Oldenburg / Constanz

Kreuzfahrt & Schiffe

Hightech auf hoher See: Dieser neue Forschungskatamaran setzt Maßstäbe

8. Juli 2025 // 18:50

Mit neuem Hightech-Katamaran will das Institut für Chemie und Biologie des Meeres künftig auch fernab der Küste forschen. Die „Otzum II“ bringt mehr Reichweite, moderne Technik und Platz für zwölf Forschende.

Die Universität Oldenburg erhält einen neuen Forschungskatamaran namens „Otzum II“, der ab 2027 das bisherige Schiff „Otzum“ ersetzen soll. Mit einer Länge von 18 Metern, einem Tiefgang von 1,10 Metern und einer Maximalgeschwindigkeit von 20 Knoten wird der Katamaran für die interdisziplinäre Meeresforschung des Instituts für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) eingesetzt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Land Niedersachsen finanzieren das Projekt mit insgesamt 2,4 Millionen Euro, wie es in einer Pressemitteilung der Universität Oldenburg heißt.

Erweiterte Forschungskapazitäten

Der neue Katamaran bietet modernste Ausstattung und Antriebstechnik, die es den Forschern ermöglicht, ihr Operationsgebiet zu erweitern. Neben der Küstenregion kann die „Otzum II“ auch die offene Nordsee bis zu 100 Kilometer vor der Küste ansteuern. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für Studien in Meeresschutzgebieten und in der Nähe von Windparks. Trotz der erweiterten Reichweite bleibt der Katamaran dank seines geringen Tiefgangs für Arbeiten im Wattenmeer geeignet.

Technische Ausstattung

Die „Otzum II“ ist mit mehreren Winden ausgestattet, um Messgeräte zu schleppen oder vom Meeresboden zu bergen. Ein großes Arbeitsdeck ermöglicht die Durchführung komplexer wissenschaftlicher Aufgaben und den Einsatz autonomer Unterwasserroboter. Der Katamaran bietet Platz für bis zu zwölf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und ist für einen umweltfreundlichen Hybrid-Antrieb vorbereitet, wie die Universität Oldenbur weiter mitteilt.

Verantwortliche und Nutzer

Verantwortlich für das neue Forschungsboot ist der Ozeanograph Dr. Thomas Badewien vom ICBM. Neben der Arbeitsgruppe „Marine Sensorsysteme“, die er kommissarisch leitet, werden die Teams „Prozesse und Sensorik mariner Grenzflächen“ um Prof. Dr. Oliver Wurl und „Umweltbiochemie“ von Prof. Dr. Peter Schupp zu den Hauptnutzern zählen. Auch andere Arbeitsgruppen der Universität haben Zugang zur „Otzum II“. (pm/axt)