
Die 2017 von der Lürssen-Werft erbaute Yacht „Amadea“ bietet viele Annehmlichkeiten. Sie verfügt sogar über einen Helikopter-Landeplatz.
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Oligarchen-Yacht „Amadea“ wird versteigert: So viel Luxus bietet das Mega-Schiff
Mit Infinity Pool und Schönheitssalon: Die 106-Meter-Yacht „Amadea“ wird versteigert. Die im schleswig-holsteinischen Rendsburg gebaute Yacht sucht einen neuen Besitzer.
Vom National Maritime Service in Fort Lauderdale, Florida, wird – gemäß eines vom US-Bezirksgericht für den südlichen Bezirk von New York erlassenen Einziehungsbeschlusses – die 106,1 Meter lange Yacht „Amadea“ in einer verdeckten Auktion versteigert. Die Yacht befindet sich derzeit im Besitz des US Marshals Service und wird mit Übergabe in San Diego (Kalifornien) angeboten.
Die 2017 von Lürssen am Standort Rendsburg erbaute Yacht wurde im Juni 2022 von US-Behörden auf Fidschi beschlagnahmt, nachdem die Biden-Regierung die Sanktionen gegen russische Oligarchen mit Verbindungen zu Präsident Wladimir Putin verschärft hatte.
Im Jahr 2023 erhob Eduard Khudainatov, ehemaliger Chef des russischen staatlichen Öl- und Gaskonzerns Rosneft, Anspruch auf das Eigentum an der „Amadea“, um die Beschlagnahme zu verhindern. Ein US-Richter kam jedoch zu dem Schluss, dass Khudainatov keinen glaubhaften Eigentumsnachweis erbringen könne. Er habe offenkundig lediglich als Strohmänner für den sanktionierten russischen Milliardär Suleiman Kerimov fungiert.
Stahlrumpf und Aluminiumaufbauten
Die „Amadea“ wurde für rund 300 Millionen US-Dollar gebaut und war bei ihrer Ablieferung die bis dahin größte Motoryacht einer schleswig-holsteinischen Werft. Sie verfügt über einen Stahlrumpf und Aluminiumaufbauten. Das Außendesign stammt von Espen Øino, das Interieur von Zuretti Interior Design.
Mit einer Bruttoraumzahl von 4.402 bietet die Yacht Platz für bis zu 16 Gäste in acht Kabinen sowie eine 36-köpfige Crew. Zu den Annehmlichkeiten zählen ein Infinity-Pool, ein zertifizierter Hubschrauberlandeplatz, ein privater Spa-Bereich für den Eigner, ein separater Gäste-Spa, ein Schönheitssalon, ein Kino und zwei Aufzüge. Angetrieben wird die „Amadea“ von zwei MTU-Dieselmotoren. Sie erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 20 Knoten, eine Reisegeschwindigkeit von 13 Knoten und eine Reichweite von 8.000 Seemeilen bei voller Tankfüllung.
Yachtmaklerfirma übernimmt Vermarktung
Interessierte Käufer müssen sich registrieren und eine Anzahlung von 10 Millionen Dollar leisten. Nach erfolgter Registrierung erhalten sie ein umfassendes Informationspaket. Besichtigungen sind nur nach vorheriger Terminvereinbarung möglich. Die weltweit agierende Yachtmaklerfirma Fraser Yachts übernimmt die Vermarktung der Auktion.
„Dies ist vielleicht das spektakulärste, anspruchsvollste und schönste Schiff, das wir jemals sehen werden“, erklärte Bob Toney, Vorsitzender des National Maritime Service. „Eine solche Gelegenheit bietet sich anspruchsvollen Eignern nur selten – vielleicht einmal im Leben.“
Das National Maritime Service gilt als international führend im Bereich Beschlagnahme, Sicherung, Verwahrung und Verwertung von Schiffen. Das Unternehmen hat bereits Hunderte solcher Verfahren begleitet und unterstützt Rechtsanwälte, Kreditgeber, Behörden und Anspruchsinhaber bei der Durchsetzung von Rechten an beschlagnahmtem Schiffsvermögen. (yvo/dm) www.amadeaauction.com