
Roaming auf Kreuzfahrt: Vorsicht vor teuren Handyrechnungen auf See.
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Roaming auf Kreuzfahrt: So vermeidet Ihr hohe Handyrechnungen an Bord
Auf Schiffen und in Flugzeugen gelten keine EU-Roaming-Regeln. Wer das nicht weiß, riskiert Hunderte Euro Zusatzkosten.
Warum Roaming auf Schiffen so teuer ist
Wer auf einer Kreuzfahrt oder im Flugzeug das Handy nutzt, sollte vorsichtig sein: Hier gelten andere Regeln als an Land. Statt normalem Mobilfunknetz greifen die Geräte auf Satellitenverbindungen zurück – und die sind teuer. Telefonanbieter schließen dazu eigene Roaming-Abkommen mit den Betreibern der Bordnetze. Die regulierten EU-Tarife greifen in der Luft oder auf See nicht, sodass pro Minute oder Megabyte schnell mehrere Euro fällig werden.
Neue Informationspflicht schützt Verbraucher
Seit dem 1. Juli müssen Anbieter ihre Kundinnen und Kunden besser informieren. Sobald sich ein Handy in ein satellitengestütztes Netz einwählt, erhalten Reisende automatisch eine SMS mit einem Hinweis auf die Preise und Netzart. Außerdem greift eine gesetzliche Kostenbremse: Ab 50 Euro Datenkosten muss die Verbindung automatisch getrennt werden – es sei denn, die Nutzer haben diese Grenze zuvor selbst deaktiviert. Diese Schutzgrenze gilt weltweit, sofern eine technische Überwachung möglich ist.
So teuer wird es auf See und in der Luft
Die Preise für Telefonate und Datenübertragungen über Satellit liegen weit über den üblichen Roaming-Gebühren. Ein Megabyte kann bis zu 25 Euro kosten, Anrufe schlagen mit 3 bis 7 Euro pro Minute zu Buche – auch eingehende Gespräche sind kostenpflichtig. Eine SMS kostet zwischen 55 Cent und einem Euro. Besonders tückisch: Die Kostenbremse gilt nur für mobile Daten, nicht aber für Telefonate. Schon kurze Gespräche können also zu dreistelligen Beträgen führen.
So vermeiden Sie hohe Roaming-Kosten
Wer auf Kreuzfahrt oder im Flugzeug unterwegs ist, sollte sein Smartphone möglichst im Flugmodus betreiben. Alternativ lässt sich die automatische Netzwahl deaktivieren, um teure Satellitennetze zu vermeiden. Am günstigsten telefonieren und surfen Sie im Hafen oder an Land – dort gelten die normalen EU-Roaming-Regeln. Auch das Abschalten automatischer App-Updates und das Einschränken des Datenverkehrs im Hintergrund helfen, die Kosten im Griff zu behalten. Das schreibt die Verbraucherzentrale. (mca)