
Die Fährreederei Scandlines hat angekündigt, zwei der vier Hybridfähren zu Plug-in-Hybridfähren umbauen zu lassen: die „Deutschland“ (Foto) und die „Schleswig-Holstein“.
Foto: Eckardt
Scandlines rüstet zwei Fähren auf der Vogelfluglinie in Plug-in-Hybrid um
Trotz des Baus des Fehmarnbelttunnels investiert die dänische Fährreederei Scandlines in ihre Fährverbindung zwischen Deutschland und Dänemark. So investiert die Reederei 31 Millionen Euro, um zwei Fähren zu Plug-in-Hybridfähren umbauen zu lassen.
CO₂-Emissionen werden deutlich reduziert
Die Arbeiten an den Hybridfähren, die auf der Vogelfluglinie verkehren, werden auf der Werft Western Shiprepair in Litauen durchgeführt und bis voraussichtlich Anfang 2026 abgeschlossen.
Ziel dieser Maßnahme ist es, die CO₂-Emissionen um bis zu 80 Prozent zu reduzieren und den Fährbetrieb mit Strom aus erneuerbaren Energien zu fördern. „Es geht um mehr als nur um Technologie – es geht um Verantwortung. Als Fährgesellschaft, die täglich in einem der sensibelsten Gewässer der Welt unterwegs ist, haben wir eine besondere Verpflichtung, die Meeresumwelt, in der wir arbeiten, zu schützen“, sagt Michael Guldmann Petersen, COO von Scandlines.
Investitionen in die Zukunft des Meeres
Im Durchschnitt werden die Batterien der Fähren in nur zwölf Minuten mit mindestens 80 Prozent der für eine Überfahrt benötigten Energie geladen. Die Umrüstung umfasst zum einen die Installation von modernen 5 MWh-Energiespeichersystemen auf jeder Fähre. Zudem werden die Ladevorrichtungen für die Fähren an Bord und an den Fähranlegern in Puttgarden und Rødby installiert. Somit ist „erneuerbare Elektrizität“ als primäre Energiequelle während der Überfahrt sichergestellt.
Wie die Reederei jetzt mitteilte, wurde mit der Werft Western Shiprepair in Litauen ein Umbauauftrag unterzeichnet. Die Umrüstung der Scandlines-Fähre „Deutschland“ beginnt Ende August und die der „Schleswig-Holstein“ im Dezember. Die gesamte Umrüstung wird voraussichtlich Anfang 2026 abgeschlossen sein.
Meilenstein auf dem Weg zur Emissionsfreiheit
Diese Initiative ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu dem Ziel, die Strecke Puttgarden-Rødby bis 2030 ohne direkte Emissionen zu betreiben. Sie ist auch Teil des Gesamtziels von Scandlines, bis 2040 ein direkt emissionsfreies Unternehmen zu werden, das mit den Klimazielen des Pariser Abkommens übereinstimmt. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr unterstützt das Projekt finanziell im Rahmen eines Förderprogramms zur nachhaltigen Modernisierung von Küstenschiffen mit bis zu 40 Prozent der Umrüstungskosten.
Zwischen 2013 und 2024 hat die Reederei EUR 380 Millionen in Technologien zur Emissionsreduktion investiert, wie beispielsweise in die neuen Hybridfähren auf der Rostock-Gedser-Route, die zusätzlich mit Rotorsegeln und neuen Propellerblättern an den Mittelpropellern ausgestattet wurden. Weitere Beispiele sind die Umrüstung der Fähren auf der Puttgarden-Rødby-Route mit neuen, hocheffizienten und geräuscharmen Thrustern und einem algenabweisenden Silikonanstrich, der im Vergleich zu herkömmlichen Farben ebenfalls Antriebsenergie einspart.
Scandlines-COO: „Solide Grundlage für unser Geschäft“
„Wir freuen uns, einen Vertrag mit der Western Shiprepair, einer der BLRT-Reparaturwerften, unterzeichnet zu haben, die nach einem umfangreichen und langwierigen Ausschreibungsverfahren den Zuschlag für die Umrüstung erhalten hat. Durch die Elektrifizierung von zwei unserer Fehmarnbelt-Fähren kommen wir unserem Ziel, die Emissionen auf der Route bis 2030 auf Null herunterzufahren, auf einen Schlag deutlich näher. Das entspricht den Wünschen unserer Kunden und zugleich wird es unsere Wettbewerbsfähigkeit erheblich stärken. Die Kombination aus Zuverlässigkeit, kontinuierlichen Investitionen in unsere Nachhaltigkeitsinitiativen, einer maßgeschneiderten Verkehrsmaschine und einem hervorragenden Shoppingangebot bildet eine solide Grundlage für unser Geschäft“, so Scandlines COO Michael Guldmann Petersen. (skw)