Französisches Segelfrachtschiff. Im Hafen von Marseille: Die „Neoliner Origin“ legte dort auf ihrer ersten Fahrt an und machte vor dem Hauptsitz der Reederei CMA CGM fest.

Im Hafen von Marseille: Das Segelfrachtschiff „Neoliner Origin“ legte dort auf ihrer ersten Fahrt an und machte vor dem Hauptsitz der Reederei CMA CGM fest.

Foto: CMA

Kreuzfahrt & Schiffe

Segelfrachter „Neoliner Origin“ startet erste Atlantikfahrt mit Windkraftantrieb

10. Oktober 2025 // 18:00

Die „Neoliner Origin“, das erste große, überwiegend segelbetriebene Frachtschiff der Welt, ist nach rund zweijähriger Bauzeit von der türkischen Werft RMK Marine in Tuzla an den französischen Eigner Neoline SAS aus Nantes übergeben worden.

„Neoliner Origin“ startet erste Atlantiküberquerung mit Windkraft

Die Zukunft der Schifffahrt nimmt Fahrt auf: Die „Neoliner Origin“, das erste große segelbetriebene Frachtschiff, hat nach ihrem Stapellauf Ende September ihre erste Reise begonnen. Nach Stopps im Mittelmeer und einem Zwischenhalt in Marseille steuert sie nun Saint-Nazaire an der französischen Atlantikküste an. Von dort soll am 15. Oktober die erste Atlantiküberquerung starten.

Wind statt Schweröl

Das 136 Meter lange Schiff verfügt über 3.000 Quadratmeter Segelfläche auf zwei 76 Meter hohen Carbonmasten. Im Hafen können die Masten eingeklappt werden. Die „Neoliner Origin“ erreicht mit Windkraft eine Reisegeschwindigkeit von 11 Knoten, bei Bedarf unterstützt ein 4000-kW-Diesel-Elektromotor. Der Treibstoffverbrauch sinkt damit um bis zu 80 Prozent im Vergleich zu herkömmlichen Frachtern.

Umweltfreundliche Fracht – und Platz für Passagiere

Als RoRo-Frachter bietet das Schiff 1.200 Lademeter auf drei Decks – für Autos, Maschinen, Container oder übergroße Güter. Insgesamt kann es 11.000 Tonnen transportieren. Zusätzlich sind sechs Doppelkabinen für bis zu zwölf Passagiere an Bord, inklusive Lounge, Fitnessraum und Sonnendeck.

Vision für die Zukunft

Betreiber Neoline Armateur will ab 2026 eine regelmäßige Route zwischen Frankreich und Nordamerika etablieren – unter anderem mit Stopps in Baltimore, Halifax und Cork. Zu den ersten Kunden zählen Renault, Michelin, Beneteau, Hennessy und Clarins.

Ziel des Projekts: den Frachtverkehr klimafreundlicher machen und beweisen, dass Windenergie auf See eine echte Alternative ist. (axt/dm)