Schiff auf Fluss

Die Gesundheitsbehörde verzeichnet einen deutlichen Anstieg bei Magen-Darm-Infektionen auf Kreuzfahrtschiffen.

Foto: Marcus Brandt/dpa

Kreuzfahrt & Schiffe

Virus-Alarm auf hoher See: Norovirus-Fälle auf Rekordniveau

8. Juli 2025 // 09:00

Kreuzfahrten boomen – doch mit dem Andrang wächst auch das Infektionsrisiko. Vor allem das hochansteckende Norovirus macht aktuell wieder verstärkt die Runde auf hoher See.

Ungewöhnlich viele Ausbrüche gemeldet

Die US-Gesundheitsbehörde CDC schlägt Alarm: Bereits zwölf Norovirus-Ausbrüche auf Kreuzfahrtschiffen wurden 2025 bis Mitte Mai gemeldet – fast so viele wie im gesamten Vorjahr (15 Fälle). 2023 waren es noch 13. Besonders betroffen war im März die „Queen Mary 2“, auf der rund 11 Prozent der Passagiere erkrankten.

Grund für den plötzlichen Anstieg könnte eine neue Virusvariante sein, gegen die viele Menschen noch keine Immunität aufgebaut haben, meldet T-Online. Auch insgesamt steigen die Norovirus-Fälle in den USA deutlich an.

Warum Kreuzfahrtschiffe besonders betroffen sind

Kreuzfahrtschiffe gelten seit Langem als Hotspot für Magen-Darm-Erkrankungen: Tausende Menschen auf engem Raum, gemeinsam genutzte Toiletten und Buffets bieten ideale Bedingungen für eine schnelle Virusverbreitung.

Während der Corona-Pandemie waren Ausbrüche selten – schlicht, weil deutlich weniger Reisen stattfanden. Mit der Rückkehr zu Rekordpassagierzahlen steigt nun auch das Infektionsrisiko wieder.

So erkennst und vermeidest du eine Infektion

Das Norovirus löst heftiges Erbrechen, Durchfall, Fieber und starke Erschöpfung aus – und kann besonders für Kinder, Senioren und geschwächte Menschen gefährlich werden. Es überträgt sich über Körperflüssigkeiten, kontaminierte Flächen, Lebensmittel – und sogar durch die Luft.

So schützt du dich:

  • Gründliches Händewaschen mit Seife und warmem Wasser, besonders nach Toilettengängen und vor dem Essen
  • Handdesinfektionsmittel gezielt auswählen: Nur wenige sind gegen Noroviren wirksam (auf entsprechende Hinweise achten)
  • Kontakt mit Erkrankten meiden und keine gemeinsamen Gegenstände nutzen

Deine Rechte bei einem Ausbruch an Bord

Wird deine Reise durch einen Virusausbruch beeinträchtigt, kannst du unter Umständen den Reisepreis mindern (§ 651m BGB) – etwa bei Quarantäne oder eingeschränktem Bordbetrieb. Bei schweren Beeinträchtigungen, z. B. durch mehrtägige Isolation, kann auch Schadensersatz (§ 651n BGB) gefordert werden. In gravierenden Fällen ist sogar die Kündigung des Reisevertrags (§ 651l BGB) möglich – inklusive Rückerstattung und Rücktransport.

Tipp: Informiere dich vor der Reise über die Hygienestandards an Bord und packe vorsorglich antivirale Desinfektionstücher ein – am besten solche, die ausdrücklich gegen Noroviren wirken. (piw)