
Heinz Strunk, hat ein Buch über einen Frauenmörder geschrieben.
Foto: Christian Charisius/dpa
Heinz Strunk schreibt über einen Frauenmörder
Der Humorist Heinz Strunk hat einen Roman über den Frauenmörder Fritz Honka geschrieben. In drastischen Worten und mit viel Empathie. Dafür steht er in der Auswahl für den Preis der Leipziger Buchmesse.
Strunk schildert ein trauriges Leben
Mit "Fleisch ist mein Gemüse" ist Strunk bekanntgeworden. http://heinzstrunk.de schildert das traurige und deprimierende Leben des legendären Serienmörders Fritz Honka (1935-1998). Strunk, Honka, die Kult-Kiezkneipe "Zum Goldenen Handschuh": Soviel abseitiges Hamburg war selten. Heinz Strunk wohnt nicht weit vom „Goldenen Handschuh“ entfernt. In der Hamburger Absturzkneipe fand Strunk den Stoff für seinen neuen Roman. Denn dort verkehrte auch der Wachmann Honka. Strunk: "In den 70-ern war die Gegend, der ’Hamburger Berg‘, noch einmal etwas ganz anderes. Viel kaputter, da hing der Krieg noch so rein. Da hat sich kein Jugendlicher hin verirrt."
Strunks Antiheld
Der Wachmann Honka sprach damals im "Goldenen Handschuh" nicht nur dem Fusel zu. Hier riss Strunks Antiheld auch die gealterten, verarmten und vereinsamten Huren auf. Die nahm er zum Sex mit in seine Wohnung. Und ermordete sie dort. Einige Opfer zersägte er und lagerte die Leichen bei sich. Erst ein Brand im Haus machte seinem Treiben ein Ende. Die Feuerwehrleute entdeckten die Leichenteile. Verteidiger beim spektakulären Prozess 1976 war Staranwalt Rolf Bossi. Der am Ende völlig apathische Honka verbrachte seine letzten Jahre unter anderem Namen in einem Alten- und Pflegeheim an der Ostsee. Für Strunk war Honka ein idealer Held: Bei Honka habe ich die Möglichkeit gesehen, mich sinnlich einzufühlen. Bei den Frauen, mit denen er oft erst ganz normal zusammengelebt hatte, habe ich mir immer meine Omas vorgestellt. Die haben den Krieg mitgemacht und hätten vielleicht auch anders enden können.

Heinz Strunk, hat ein Buch über einen Frauenmörder geschrieben.
Foto: Christian Charisius/dpa