
Foto: Kahle
Syrischer Regisseur plant Kurzfilm-Projekt
Der 29-Jährige Marcos Aldahouk ist Drehbuchautor und Regisseur und steckt mitten in einem künstlerischen Filmprojekt. 2014 kam er allein, ohne Familie, aus Damaskus nach Deutschland. Gründe für die Flucht aus Syrien gab es zahlreiche. Doch zwei Faktoren gaben den Ausschlag: Zum einen sollte er in die syrische Armee eingezogen werden, zum anderen wurde ihm aufgrund seiner christlichen Religion in seiner Heimat sowieso das Leben schwer gemacht.
Ausbildung zum Schauspieler
Filme mache er seit seinem 18. Lebensjahr. In Damaskus habe er nach dem Abitur eine Ausbildung als Schauspieler gemacht, außerdem noch eine zweite zum Flugbegleiter. Er habe er auch ein Jura-Studium begonnen und ein Jahr studiert, berichtet er. „Leider nützt mir hier das alles nicht so viel“, bedauert er. Denn sein Abitur wird in Deutschland nicht anerkannt, sodass er nicht weiter studieren kann. „Und als Flugbegleiter kann ich auch nicht arbeiten, solange ich noch den Flüchtlingsstatus habe“, erzählt er. Daher plant er, ab November eine Ausbildung im Bereich Pflege zu beginnen. Den Schulplatz habe er bereits sicher. Eine Arbeitsgenehmigung besitze er auch. „Aber den B2-Deutschkursus muss ich vorher noch abschließen“, sagt Aldahouk.
"Gegenseitig wie Menschen behandeln"
Er möchte sich seine Zukunft selbst aufbauen, alles in die eigene Hand nehmen. „Ich fühle mich gut, wenn ich mit Menschen arbeite“, meint er. Und so ist das auch der Titel seines Kurzfilmes: „Menschen“. Ihm sei besonders wichtig, dass dabei seine Botschaft rüberkomme. „Ich hoffe, dass die Leute verstehen, dass wir uns gegenseitig wie Menschen behandeln müssen.“ Daher werde in dem Film auch nicht deutlich, aus welchem Land die handelnden Personen kommen oder welche Sprache sie sprechen. Denn gesprochen wird nicht. „Flüchtling zu sein, dafür entscheidet man sich nicht selbst“, sagt er. „Du verlierst alles und gehst einen Weg. Du weißt nicht, wo er endet.“ Er selbst will auf jeden Fall in Deutschland bleiben.

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