
Weißblaue Strandkörbe stehen als Wahlkabinen in einem Wahllokal auf der ostfriesischen Insel Norderney.
Foto: Volker Bartels
Bundestagswahl mal anders: Stimmen abgeben im Strandkorb
Statt klassischer Wahlkabinen gibt es auf Norderney Strandkörbe zur Stimmabgabe. Warum die Insel seit Jahrzehnten auf diese besondere Wahl-Tradition setzt.
Einzigartige Wahlkabinen auf der Insel
Auf Norderney haben Wahllokale einen ganz besonderen Charme: Statt herkömmlicher Wahlkabinen nutzen die Insulaner seit Jahrzehnten weiß-blaue Strandkörbe für die Stimmabgabe. „Ich denke, viele kennen gar keine normalen Wahlkabinen, weil sie immer in Strandkörben wählen“, sagt Inselbürgermeister Frank Ulrichs.
Praktische und blickdichte Lösung
Die Idee ist nicht nur originell, sondern auch praktisch. Strandkörbe sind transportabel, überall verfügbar und bieten durch ihre Bauweise den nötigen Sichtschutz für die geheime Wahl. „Das passt einfach alles zusammen“, so Ulrichs. Deshalb verzichtet die Insel mit rund 6.000 Einwohnern bei jeder Wahl auf klassische Kabinen – ob Bundestags-, Europa- oder Kommunalwahl.
Wahllokale mit maritimem Flair
Insgesamt werden 18 Strandkörbe in den drei Wahllokalen aufgestellt: im Conversationshaus, in einer Sporthalle und in einer Schulaula. Für die Stimmabgabe wird ein Holzbrett in die Körbe eingebaut, auf dem die Wähler ihre Kreuze setzen können – bequem im Stehen.
Alternative für Barrierefreiheit
Trotz der kreativen Wahlkabinen wird Barrierefreiheit nicht vernachlässigt. Für Menschen mit Behinderungen gibt es einen separaten Tisch mit Sichtschutz, der die Stimmabgabe erleichtert.
Eine Tradition, die bleibt
Auf Norderney gehört die Wahl im Strandkorb einfach dazu. „Wir machen das schon immer so“, betont der Bürgermeister. Auch wenn es keine klassische Strandkorb-Saison ist – zur Wahlzeit stehen sie bereit. (dpa/vk)