
Tausende Hunde und Katzen werden zum Hundefleisch-Festival in Yulin geschlachtet. Behörden kündigten nun Maßnahmen an.
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China: Wenn Tausende Hunde im Kochtopf landen
Um die Sommersonnenwende zu feiern, werden in einer südchinesischen Stadt Tausende Hunde und Katzen geschlachtet und zum Verzehr angeboten. Tierschützer fordern die Regierung auf, das brutale Treiben zu beenden.
In Käfigen zusammengepfercht
Zumindest 29 Hunde und fünf Katzen konnte Peter Li in diesem Jahr vor ihrem grausamen Schicksal bewahren. Das "Hundefleich-Festival" beginnt heute in der südchinesischen Stadt Yulin. Peter Li hat vor wenigen Tagen gemeinsam mit anderen Aktivisten mehrere Tiere aus ihren winzigen Käfigen befreit. Sie waren in einer Schlachterei zusammengepfercht.
"Hundefleischessen hat Tradition"
Die Organisatoren des umstrittenen Festes, das jedes Jahr aufs Neue zur Sommersonnenwende in der Provinz Guangxi stattfindet, berufen sich darauf, dass der Verzehr von Hundefleisch in der Region eine lange Tradition habe. Zudem mache es keinen Unterschied, ob nun Katzen und Hunde oder Schweine und Rinder gegessen würden. Die Tiere würden relativ sanft getötet.
Qualvoller Tod
Videos und Fotos der Tierschützer zeichnen ein anderes Bild: Dort ist zu sehen, dass die Tiere zu Dutzenden in rostige Käfige eingesperrt werden, bei lebendigem Leib gekocht und gebraten, vergiftet oder zu Tode geprügelt und dann gehäutet auf dem Markt von Yulin verkauft werden.
Gestohlene Hunde
Neben Streunern sollen auch viele Hunde dabei sein, die ihren Besitzern gestohlen wurden. Der Verzehr, warnen die Tierschützer, sei für Menschen gefährlich, da viele der Tiere krank seien und einige sogar an Tollwut leiden würden.
Umsätze ankurbeln
Laut HSI handelt es sich bei dem Fest keineswegs um eine alte Tradition, sondern eine Veranstaltung, die von den Schlachtbetrieben in Yulin erst vor fünf Jahren erfunden wurde, um die Umsätze anzukurbeln.
Hundefleisch in Restaurant
Anders als in westlichen Vorurteilen verbreitet, ist der Verzehr von Hunden und Katzen in China alles andere als Normalität. In Peking etwa findet man kaum ein Restaurant, das solches Fleisch im Angebot hat. Und wenn doch, ist es eher ein Koreaner als ein Chinese. Laut Umfragen haben weniger als 20 Prozent der Chinesen überhaupt schon einmal Hundefleisch gegessen.
Behörden sind machtlos
Erste Reaktionen hat der internationale Protest bereits ausgelöst. Laut HSI habe die Lokalregierung von Yulin erstmals in einem Schreiben signalisiert, dem Fest so bald wie möglich ein Ende setzten zu wollen. "Es ist erfreulich zu sehen, dass einige Fortschritte gemacht werden", sagt Li. Zuvor hätten die Behörden stets darauf verwiesen, dass sie machtlos seien.

Tausende Hunde und Katzen werden zum Hundefleisch-Festival in Yulin geschlachtet. Behörden kündigten nun Maßnahmen an.
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