
Vor über 50 Zuhörern referierten die Fachärztin für Psychatrie und Psychotherapie Dr. Imke Geest (links) und der Chefarzt der Capio-Kilinik in Otterndorf, Markus Bauer (rechts) auf Einladung des Präventionsrates Loxstedt über Alkohol- und Cannabiskonsum. Foto Schmonsses
Foto: Schmonsees
Alkohol oder Cannabis: Auf die Dosis kommt es an
Alkohol oder Cannabis, beide sind Suchtmittel und beide schaden der Gesundheit, wenn sie über die Maßen konsumiert werden. Das ist als Fazit eines Vortrags, der bei einer Veranstaltung des Präventionsrat Loxstedt zu hören war. Der Präventionsrat hat es, sehr zur Freude seines Sprechers Bürgermeister Detlef Wellbrock (parteilos), geschafft, mit seinem Thema „Alkohol oder Cannabis – Ist das eine besser als das andere?“ mehr als 50 Zuhörer in den Bürgersaal des Rathauses in Loxstedt zu locken.
Die drei größten Irrtümer
Heide Brunken von der Suchtberatung im Landkreis Cuxhaven räumt auch mit den drei größten Irrtümern im Umgang mit Rauschmitteln auf. Diese sind, so die Expertin: Der Glaube, dass man die Sache im Griff hat, dass man jederzeit aufhören kann und dass man nicht abhängig wird. "Alkohol ist natürlich weiter verbreitet als Cannabis , weil man den ohne großen Aufwand an jeder Ecke kaufen kann und weil er von vielen nicht zu den gefährlichen Suchtmitteln gerechnet wird", beschreibt Brunken. Doch gefährlich seien beide. "Beim Alkohol dauert es nur länger, bis er das Leben zerstört, bei Cannabis geht das schneller", so Brunken.
"Ungünstig für die Entwicklung in der Pubertät"
Cannabis ist die am häufigsten konsumierte illegale Substanz in Deutschland , schilderte die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie Dr. Imke Geest bei der Präventionsveranstaltung. Rund zwei Millionen Menschen greifen nach Angaben der Drogenbeauftragten der Bundesregierung regelmäßig zum Joint. Als gesichert gilt, dass Cannabisrauch die Atemwege schädige. Vermutet wird, dass sich der Konsum in der Pubertät ungünstig auf die Entwicklung auswirkt. Dauerhafter Cannabiskonsum könne zudem eine Abhängigkeit nach sich ziehen. „Oft wird sie durch allgemeine Rückzugstendenzen bis hin zur sozialen Isolation begleitet", warnte sie.
Frauen vertragen weniger Alkohol als Männer
Bei Alkohol liegen die Grenzwerte liegen nach aktuellen medizinischen Studien für Frauen bei 12 Gramm und für Männer bei 24 Gramm reinen Alkohol täglich, betonte der Chefarzt der Capio-Klinik in Otterndorf, Markus Bauer. Alkoholabhängigkeit sei eine Krankheit, bei der sich das Leben zunehmend um die Droge Alkohol dreht. „Wenn Sie merken, dass Sie ihren Alkoholkonsum auf Dauer ohne Unterstützung nicht reduzieren können, scheuen Sie sich nicht und nehmen fachliche Unterstützung in Anspruch“, riet Bauer. (br)

Vor über 50 Zuhörern referierten die Fachärztin für Psychatrie und Psychotherapie Dr. Imke Geest (links) und der Chefarzt der Capio-Kilinik in Otterndorf, Markus Bauer (rechts) auf Einladung des Präventionsrates Loxstedt über Alkohol- und Cannabiskonsum. Foto Schmonsses
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