Die MS „Helgoland“ durfte nicht in den Südhafen fahren und machte sich deshalb  ohne Passagiere auf den Rückweg nach Cuxhaven.

Die MS „Helgoland“ durfte nicht in den Südhafen fahren und machte sich deshalb ohne Passagiere auf den Rückweg nach Cuxhaven.

Foto: archiv

Cuxland

Behördenwillkür? MS „Helgoland“ muss ohne Passagiere zurück nach Cuxhaven fahren

Von Wiebke Kramp
4. Januar 2024 // 10:00

Handelt es sich um Behördenwillkür? Zum Jahreswechsel hatte sich MS „Helgoland“ ohne Passagiere auf den Rückweg nach Cuxhaven gemacht. Eigentlich war geplant, dass die Crew über Silvester auf der Insel bleibt. Was war geschehen?

Das Schiff fuhr außerplanmäßig am 1. Januar von Cuxhaven nach Helgoland, um dort die ersten Gäste abzuholen. Kai Ewers, Pressesprecher und Fachgebietsleitung Schifffahrt S3 Wasserstraßenüberwachung, Schifffahrt und Liegenschaftsmanagement, bestätigt den Vorfall. „Aufgrund des Einlaufens eines Schiffes der Bundespolizei, konnte der ‚Helgoland‘ keine Liegemöglichkeit über Nacht angeboten werden.“ Das Schiff der Bundespolizei habe sogar das eigene Einlaufen zu Gunsten der „Helgoland“ verzögert, damit die Gäste an Land gelassen werden konnten, teilt der Sprecher vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Elbe-Nordsee in Tönning weiter mit.

Süddamm des Bundes als Alternative

Zu Jahreswechsel herrschte Wind aus einer Richtung, bei dem aus Sicherheitsgründen ein Anlegen am gemeindlichen Helgolandkai im Vorhafenbereich nicht angeraten ist. Denn bei Südwest- bis Ostwind wird das Schiff gegen den Pier gedrückt. Eine Alternative bildet der in den Vorhafen ragende so genannte Süddamm des Bundes, an dem allerdings besagtes Bundesschiff festgemacht hatte.

Schiff können im Vorhafen festmachen

Warum aber kann die „Helgoland“ in einem solchen Fall bei entsprechender Wetterlage nicht aus Sicherheitsgründen in den Südhafen hineinfahren, der soll zu Silvester sogar relativ leer gewesen sein? Warum wird dort ein Liegeplatz verwehrt? Dazu sagt Kai Ewers: „Aufgrund der Bauart und Größe des Schiffes und den hieraus resultierenden Sicherheitsbedenken ist derzeit das Einlaufen der ‚MS Helgoland‘ in den Südhafen nicht möglich.“ Bei vorhandenen Liegeplatzkapazitäten könne das Schiff jedoch im Vorhafenbereich festmachen.

Anlegen in Absprache mit Behörde

Kenner der Helgoländer Verhältnisse reiben sich angesichts solcher Aussagen allerdings die Augen. Denn jahrzehntelang lief das Ganzjahresschiff, das auch Versorgungsschiff für Post und Fracht ist, in den geschützten Südhafen und machte dort fest. Das Anlegen erfolgte in den zurückliegenden Jahren in Absprache mit Gemeinde und Bundesbehörde. Je nach Wetterverhältnissen konnte der adäquate Liegeplatz gefunden werden. Die Praxis habe dank guter Kommunikation relativ reibungslos funktioniert.