
Bernd Claussen (links) und Günter Abbenseth wissen nicht, ob sie ihre Tiere im kommenden Jahr auf die Weiden am Königsmoor lassen sollen. Der Wolf hat in ihren Herden jeweils ein hochtragendes Rind gerissen. Die Tiere waren tagelang „außer Rand und Band“.
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Cuxland-Bauern: „Wolf und Weidetiere? Das passt nicht!“
Die Cuxland-Bauern Bernd Claussen und Günter Abbenseth teilen eine grausige Erfahrung: Der Wolf hat 2016 jeweils eine tragende Kuh aus ihren Herden gerissen. Seitdem machen sie sich Gedanken, wie sie die Weidetiere besser schützen können, doch finden keine Lösung.
Landwirte: Minister denkt nicht an die Folgen
Wenn Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) jüngst von Erfolgen im Schutz von Herden spricht, verärgert sie das. Wenzel wolle den Wolf mit allen Mitteln, doch denke nicht über die Konsequenzen nach, sagen sie. Das sehe auch das Landvolk so.
Effektiver Schutz der Weidetiere ist zu teuer
Landwirt Bernd Claussen aus Meckelstedt prüfte das Aufstellen von Elektrozäunen auf seinen Weiden. Doch die Rechnung geht für ihn nicht auf: Auch wenn das Land bis zu 80 Prozent der Materialkosten übernehme, bleibe er auf 14 000 Euro Eigenanteil sitzen, wenn er die Montagekosten berücksichtige.
Das Ende der Weidetierhaltung im Cuxland?
„Das kann in der aktuellen Situation kein Landwirt bezahlen“, so Claussen. Er denkt darüber nach, seine Tiere nicht mehr weiden zu lassen. „Wir Landwirte am Königsmoor werden uns über kurz oder lang von der Weidehaltung verabschieden müssen“, pflichtet Abbenseth ihm bei.
Esel und Hütehunde sind keine Alternative
Auch andere Schutzmaßnahmen wie Esel und Hütehunde sehen die Landwirte kritisch.