Christine Sentis ist seit 28 Jahren bei der Reiterstaffel und mit Knut beim Deichbrand.

Christine Sentis ist seit 28 Jahren bei der Reiterstaffel und mit Knut beim Deichbrand.

Foto: Maffiotte

Cuxland
Deichbrand

Deichbrand 2018: Warum Knut so beliebt ist

Von Philipp Overschmidt
21. Juli 2018 // 19:09

Ein gutes Nervenkostüm müssen sie haben. Und Vertrauen zu dem, der ihnen auf dem Rücken sitzt: Die sechs Polizeipferde auf dem Deichbrand sind speziell trainiert, um auf Festivals Patrouille zu gehen. Unter ihnen ist Knut. 

Erst Tritt, dann Steigbügel

Knut ist ein strammer Kerl. Er kommt aus Hannover und ist ein Oldenburger Warmblut. Sechs Jahre. Also noch sehr jung für den Job bei der Polizei. Knut ist ziemlich groß. Wenn Christine Sentis auf Streife will, dann steigt sie zuerst auf einen Tritt, bevor sie ihren Fuß in den Steigbügel steckt. "Knut ist nicht mein Dienstpferd", sagt die Polizistin.

Auf dem Rücken des Pferdes

Die Kollegen der Reiterstaffel haben zwar jeder "ihr" Pferd, aber im Urlaub müssen Knut und Co. auch bewegt werden. Christine Sentis hat ein Pferd mit kleinerem Stockmaß. "Ich bin ja nicht so groß", sagt sie, "aber wenn sie auf dem Rücken des Pferdes sitzt, dann schaut sie auf die Welt herunter. Christine Sentis lacht.

Pferde sind ein Renner

Nicht nur beim Deichbrand sind die Kollegen immer zu zweit unterwegs. Egal, wo sie hinkommen: Knut und seine Kollegen sind der Renner. Es macht ihnen nichts aus, durch große Menschenmengen zu reiten. In der Ausbildung gehen sie durchs Feuer. Oder laufen hinter klappernden Dosen her. Gewohnt sind die Pferde aber auch Fußballspiele und andere extreme Situationen.

Prüfungen für das Pferd

Die Kollegen suchen die Pferde mit aus, mit rund sechs Jahren fangen sie bei der Polizei an, dann absolvieren sie nach einem halben Jahr eine Zwischen-, nach einem Jahr die Abschlussprüfung. Anschließend sind sie 16 bis 18 Jahre im Dienst. Die Schicht der Pferde beim Deichbrand: rund zwei Stunden Streife, dann eine Stunde Pause. Beim Festival haben sie einen eigenen Platz, auf dem sie sich ausruhen können, ein wenig abseits der Bühnen und Bässen.

Fluchttiere

Christine Sentis liebt Pferde. Deshalb ging sie auch zur Reiterstaffel. Dort arbeitet sie seit 28 Jahren. "Natürlich entwickelt man eine Beziehung zum Pferd", sagt die Beamtin mit den zwei Sternen auf der Schulter. Pferde seien Fluchttiere, damit sie nicht in Panik geraten, muss es Vertrauen zum Reiter entwickeln. Und umgekehrt.

Viele Bewerbungen

Nicht nur das Pferd muss eine Prüfung absolvieren. "Für die Reiterstaffel muss man sich bewerben", sagt die Polizistin. An Bewerbungen mangelt es ihnen nicht. Aber an männlichen Kollegen.  

Christine Sentis ist seit 28 Jahren bei der Reiterstaffel und mit Knut beim Deichbrand.

Christine Sentis ist seit 28 Jahren bei der Reiterstaffel und mit Knut beim Deichbrand.

Foto: Maffiotte