
Das Tritonschneckengehäuse gehört zu Wolfgang Sanders Lieblings-Verstärkern für den Hirschruf.
Foto: Seelbach
Dieser Mann röhrt, bis der Hirsch kommt
Die Leidenschaft zum Hirschrufen hat Wolfgang Sander, der Allgemein- und Rettungsmediziner mit eigener Praxis in Neuenwalde ist, schon in seiner Kindheit entdeckt. „Ich bin in der Nähe eines Rotwildreviers aufgewachsen und konnte dort im Herbst schon immer die Hirsche rufen hören“, erzählt der 61-Jährige. Dieser Naturlaut habe ihn so fasziniert, „dass ich einfach mal versucht habe, ihn nachzumachen“. Mit ein wenig Übung wurden seine Rufe besser – kamen dem Original immer näher.
Sechsmal unter den drei besten
Seit 1999 zeigt er sein Können auch auf der Bühne und nimmt an Meisterschaften teil – mit Erfolg. 2002 und 2003 konnte er sich unter anderem den Meistertitel als bester Hirschrufer Deutschlands sichern, sechs Mal landete er bereits auf dem Treppchen.
Die "Dusseligkeit" kostet Sander Punkte
Doch in diesem Jahr machte ihm Technik bei der Meisterschaft – und wie er sagt „die eigene Dusseligkeit“ – einen Strich durch die Rechnung. Denn auf der Bühne kommen nicht nur die natürlichen Verstärker – wie Muschel oder Horn – zum Einsatz, sondern auch Mikrofone, um das Publikum zu übertönen. Um nicht zu laut zu werden, gab er nicht alles, was ihn wertvolle Punkte kostete.
Dabei sein ist alles
Doch wirklich enttäuscht ist Sander deshalb nicht. Sein elfter Platz sei nur ein kleiner Wermutstropfen, sagt er. Denn – frei nach dem olympischen Motto – gehe es mehr um das Dabeisein, als um den Sieg.

Das Tritonschneckengehäuse gehört zu Wolfgang Sanders Lieblings-Verstärkern für den Hirschruf.
Foto: Seelbach