
Rauchschwaden ziehen über die Feldmark im Juli 2019: Die Feuerwehren versuchen, einen benachbarten Campingplatz bei Midlum zu schützen.
Foto: Ulich
Extremwetter: So ist die Feuerwehr im Cuxland vorbereitet
Die Feuerwehren im Cuxland sind auf zunehmende Extremwetterereignisse vorbereitet, berichtet Kreisbrandmeister Kai Palait im Interview.
Über 800 Einsätze bei Sturm
Herr Palait, Fachleute rechnen damit, dass wetterbedingte Einsätze zunehmen. Spüren Sie das schon im Landkreis?
Das stimmt. Das ist aber kein regionales Problem, sondern ein globales. Das Klima verändert sich. Nehmen wir zum Beispiel die Sturmwoche im Februar 2022 mit Ylenia, Zeynep und Antonia - mit über 800 Einsätzen in einer Nacht im Landkreis. Es war das erste Mal in der Geschichte, dass alle Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis alarmiert wurden und schon in den Feuerwehrhäusern bereitstanden.
Es gibt mehr trockene Phasen
Unwetter sind das eine. In Erinnerung ist auch der August 2022, als sich in einer Dürrephase in Altluneberg, Sellstedt und Midlum die trockene Feldmark entzündete. 2019 bedrohte - ebenfalls bei Midlum - ein Flächenbrand einen Campingplatz, mehr als 50 Personen erlitten leichte Rauchgasvergiftungen.
Flächenbrände hat es schon immer gegeben. Doch es gibt mehr trockene Phasen, das Risiko steigt. Das sieht man auch daran, dass wir viel öfter eine erhöhte Gefahrenstufe bei Waldbrandgefahren haben. Zuletzt auch wieder, als es im Juni nicht regnete.
Einsatzleitungen vor Ort entlasten Leitstelle
Wie gut sind denn die Freiwilligen Feuerwehren ausgestattet, um mit den Wetter-Extremen klarzukommen?
Wir haben uns in der Organisation und beim Material auf die neuen Herausforderungen eingestellt. Ein Beispiel: Bei Unwettern wie Zeynep haben wir mit ELOs in den Gemeinden gearbeitet, um die regionale Leitstelle zu entlasten. Die Kollegen in der Leitstelle haben alle Anrufe über 112 angenommen, haben aber nicht - wie sonst - die Sturmeinsätze disponiert. Das haben sie den ELOs, den Einsatzleitungen vor Ort, überlassen. So konnten wir sicherstellen, dass die Leitstelle sich konzentrieren konnte auf die Anrufer, die nicht nur einen umgestürzten Baum melden wollten, sondern etwa einen Herzinfarkt. Das hat schon sehr gut funktioniert und wurde jetzt in Teilen mit Landkreis und Kommunen festgeschrieben. Der verbleibende Teil muss noch final auf Landkreis-Seite abgestimmt werden.
Das ganze Interview lest ihr HIER auf NORDSEE-ZEITUNG.de.