
Elisabeth von Sooten (links) und Ingrid Pigors sind besorgt. Sie haben das Blütenmeer des giftigen Jakobskreuzkrautes auch schon im Handelspark von Bad Bederkesa entdeckt. So wie hier breitet sich das giftige Kraut in vielen Regionen Niedersachsens rasant aus. Foto: Scheiter
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Giftpflanze breitet sich in Bad Bederkesa aus
Das gelbe Jakobskreuzkraut breitet sich immer weiter aus, besiedelt jetzt neben Wiesen und Weiden auch Straßenränder und dringt in Bad Bederkesa sogar bis in die Vorgärten vor. Die Blütenpracht der hochgiftigen Wildpflanze ist zwar hübsch anzuschauen, aber unter Umständen tödlich für Mensch und Tier.
Leberschädigende Giftstoffe
„Wir müssen die Vermehrung dieser Pflanze in den Griff bekommen“, fordert die studierte Biologin Ingrid Pigors. Sie erläutert, dass sämtliche Pflanzenteile Pyrrolizidinalkaloide enthielten, leberschädigende Substanzen, die bei Pferden, Rindern, Schafen und Ziegen, aber auch beim Menschen zu schweren Schäden bis hin zum Tod führen können. „Die Leber wandelt die Alkaloide in Giftstoffe um, es kommt zu akuten oder chronischen Leberschäden.“
Giftpflanze in ganz Niedersachsen auf dem Vormarsch
Auch das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz warnt vor dem Korbblütler. „Eine Ausbreitung von Jakobskreuzkraut ist in vielen Regionen Niedersachsens zu beobachten“, sagt Klaus Jongebloed vom Pressedienst des Ministeriums. Die beste Bekämpfung seien intensive Weidepflege und das Ausstechen einzelner Pflanzen.
Jakobskreuzkraut schon in Kräutertees, Blattgemüsen und Honigen nachgewiesen
Mit der rasanten Ausbreitung des giftigen Krauts erhöht sich die Gefahr, dass der Giftstoff auch auf menschlichen Tellern landet. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat entsprechende Untersuchungen durchgeführt und Pyrrolizidinalkaloide bereits in Kräutertees, Getreide, Salaten, Blattgemüsen, Honigen und Futtermitteln nachgewiesen.
Gefahr der Verwechslung mit anderen Wildkräutern
Es besteht auch die Gefahr, Pflanzenteile des Jakobskreuzkrautes mit harmlosen, genießbaren Wildkräutern zu verwechseln. Zu erkennen ist die giftige Kreuzkraut-Art neben der gelben Blütenpracht an dem charakteristischen roten Stängel, den raukeartigen Blättern und dem weißen Haarbüschel um die Samenanlage. (nz/gsc)

Elisabeth von Sooten (links) und Ingrid Pigors sind besorgt. Sie haben das Blütenmeer des giftigen Jakobskreuzkrautes auch schon im Handelspark von Bad Bederkesa entdeckt. So wie hier breitet sich das giftige Kraut in vielen Regionen Niedersachsens rasant aus. Foto: Scheiter
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