
Von Mitte April bis Ende Mai hat die Norwegen-Fähre von Cuxhaven nach Kristiansand abgelegt - dann ist sie nach Emden gewechselt. Nun steht sie vor der Insolvenz.
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Norwegen-Fähre vor Insolvenz - Alle Fahrten abgesagt
Die Reederei Holland Norway Lines steht vor der Insolvenz. Alle Abfahrten mit der „Romantika“ wurden abgesagt, der Ticketverkauf eingestellt.
Finanzielle Verluste Anfang des Jahres
Die Fährreederei Holland Norway Lines hat am Mittwoch vor Gericht einen Zahlungsaufschub beantragt und steht wohl vor der Insolvenz. Wie das Unternehmen mitteilte, steht der Geschäftsbetrieb unter Druck. Grund dafür seien finanzielle Verluste, die zu Beginn des Jahres im Zusammenhang mit ausfallenden Abfahrten in Eemshaven entstanden sind. Das Unternehmen hat zurzeit alle Abfahrten mit der Fähre abgesagt, der Ticketverkauf wurde eingestellt.
„Romantika“ lag zwischendurch in Cuxhaven
Eigentlich sollte die Reederei Holland Norway Lines mit der „Romantika“ vom niederländischen Hafen Eemshaven ablegen. Das Schiff musste aber zu Beginn des Jahres ausweichen, weil der Platz dort für die Offshore-Industrie gebraucht wurde. So kam die „Romantika“ Mitte April nach Cuxhaven. Seit erstem Juni legt sie ab Emden ab - bis ins Jahr 2024 sollten hier dreimal die Woche Fahrten nach Kristiansand in Südnorwegen angeboten werden.
Gäste müssen sich selbst um Anreise kümmern
Nach drei Monaten ist jetzt erstmal Schluss. Alle Mitarbeiter in Groningen, im norwegischen Kristiansand und an Bord der Kreuzfahrtfähre „Romantika“ wurden heute über die vorläufige Aussetzung des Fährdienstes informiert. Eine Fahrt nach Kristiansand ist nicht mehr vorgesehen. Gäste, die bereits Fahren nach Norwegen gebucht haben, müssten sich selbst um eine Anreise kümmern. Wie HNL mitteilte, sind seit dem Start im Frühjahr 2022 fast 400.000 Passagiere mit der Kreuzfahrtfähre „Romantika“ gereist. Das Unternehmen mit Sitz in Groningen hat rund 400 Mitarbeiter.