
Unter den Händen von Maren Fernando (von links), Gina Capristo-Goßmann, Sonja Kück, Wiebke Müller, Karin Puckhaber, Melanie Hesse-Völkner, Marina Müller-Alberring und Jacqueline Brockmann entstehen winzige Kunstwerke für Kinder, die zu früh aus dem Leben gegangen sind.
Foto: Scheiter
Ringstedt: Eltern nähen Kleidung für totgeborene Babys und Frühchen
"Nähen für Regenbogenkinder und Frühchen" - die bundesweit tätige gemeinnützige Aktion hatte jetzt auch nach Ringstedt eingeladen. Dort fertigten zahlreiche Frauen Kleidung, Grabbettchen, Schlafsäcke, Kuscheldecken und vieles mehr an für Kinder, die den Sprung ins Leben nicht geschafft haben oder nach einer zu frühen Geburt um ihr Leben kämpfen müssen. Ein Stück Trauerarbeit der besonderen Art.
Weitere Näh-Aktion ist für Herbst geplant
Die Kleidung wurde verpackt und durch die Näherinnen an einzelne Kliniken verteilt. Auch im Cuxland. Im Herbst soll eine weitere Näh-Aktion in Ringstedt stattfinden. Weltweit sterben jeden Tag Millionen von Kindern während der Schwangerschaft, der Geburt oder kurz danach. Nur in 67 Prozent aller Schwangerschaften wird ein lebensfähiges Baby geboren. Schätzungen gehen von etwa 30 000 jährlich gestorbenen sogenannten Sternenkindern aus.
Eltern sollen Abschied nehmen können
Seit Juni 2013 gibt es ein Gesetz, dass es Eltern erlaubt, auch Kindern mit einem Geburtsgewicht von unter 500 Gramm einen Namen zu geben und sie zu beerdigen. Vorher seien die Früh- und Totgeburten im Klinikabfall "entsorgt" worden. Mit einer Bestattung können die Eltern Abschied nehmen und bekommen einen Ort für ihre Trauer. Kleidung für die kleinen Menschlein, die bei ihrem Tod mitunter nur zehn Zentimeter groß sind, kann man aber nicht kaufen.

Unter den Händen von Maren Fernando (von links), Gina Capristo-Goßmann, Sonja Kück, Wiebke Müller, Karin Puckhaber, Melanie Hesse-Völkner, Marina Müller-Alberring und Jacqueline Brockmann entstehen winzige Kunstwerke für Kinder, die zu früh aus dem Leben gegangen sind.
Foto: Scheiter