Manche sind wenigstens von einem zarten Grün unterbrochen: Schottergärten sind den Gemeinden im Kreis Cuxhaven ein Dorn im Auge.

Manche sind wenigstens von einem zarten Grün unterbrochen: Schottergärten sind den Gemeinden im Kreis Cuxhaven ein Dorn im Auge.

Foto: Carmen Jaspersen/dpa/Symbolbild

Cuxland

Schottergärten im Kreis Cuxhaven: Wird‘s teuer für die Schotter-Gärtner?

22. April 2023 // 13:08

Pflegeleicht und praktisch oder schlecht fürs Ökosystem? An Schottergärten scheiden sich die Geister. Wie geht der Kreis Cuxhaven mit ihnen um?

Kreis Diepholz geht den Schotter-Gärtnern an den Geldbeutel


Immer mehr Häuslebauer finden offenbar Geschmack an Schottergärten. So viele, dass der Kreis Diepholz die Reißleine gezogen hat. In der Stadt im Bremer Umland müssen Grundstücksbesitzer ein empfindliches Bußgeld zahlen, wenn sie ihre Schottergärten nicht beseitigen. Und was macht man nun im Kreis Cuxhaven?

Das Baugebiet Osteracker-Süd ist eines der größten, das in den vergangenen Jahren im Umland von Bremerhaven entstanden ist. Und in nicht wenigen der Vorgärten dort sieht es grau und steinern aus. Schiffdorfs Bürgermeister Henrik Wärner ist alles andere als ein Freund von Schottergärten. Vor bald einem Jahr hat er zusammen mit seinen Politikern neue Bauleitlinien verabschiedet. Ein wichtiger Punkt darin: Das Verbot von Schottergärten.

Bereits seit 2012 verboten

Eigentlich sind Schottergärten in Niedersachsen seit 2012 verboten. Gegen die Häuslebauer vorgehen, die ihre Vorgärten trotzdem mit Steinen pflastern, wie Diepholz es macht, will Wärner trotzdem nicht. „Das ist Sache des Landkreises“, sagt er. Sein Kollege Detlef Wellbrock, Bürgermeister in Loxstedt, sieht das ähnlich. „Die Rechtslage ist eindeutig“, findet der parteilose Verwaltungschef. Schottergärten seien verboten, wer dagegen verstoße, müsse mit Bußgeld rechnen. „Wie bei einem Schwarzbau.“

Im Cuxhavener Kreishaus hält man sich sehr bedeckt. Die Aufforderung oder gar Anordnung eines Rückbaus solle „grundsätzlich das letzte Mittel der Wahl sein“, teilt Julia Czychelski, Amtsleiterin für Bauaufsicht und Regionalplanung beim Kreis, mit.

Keine Aktionen in der Gemeinde Wurster Nordseeeküste

In Loxstedt verteilt die Gemeinde mit den Grundsteuer-Bescheiden ein Info-Blatt, das über die Vorteile naturnaher Gärten informiert, in Hagen und Geestland läuft das ähnlich. Und Beverstedt schreibt seit kurzem ausdrücklich in alle neuen Bebauungspläne, dass Schottergärten nicht erwünscht sind. Nur in der Gemeinde Wurster Nordseeküste hat man noch nichts gegen Schottergärten unternommen. Mit Strafen muss man aber offensichtlich auch in allen anderen Gemeinden kaum rechnen.