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Im Oktober findet in Wremen das dritte internationale Akrobraten-Treffen statt.

Foto: Harry Zier

Freizeit
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Heben, werfen, drehen: Die Wremer Akrobaten

13. September 2024 // 10:08

Im Oktober wird Wremen wieder zum Mekka für alle, die Körperkunststücke lieben. Sowohl für Akrobaten als auch für diejenigen, die ihnen einfach gerne bei den diversen Tricks zusehen. Zum dritten Mal startet dann das internationale Akrobaten-Treffen.

Wer schnell ist, hat die Nase vorn. Und damit womöglich demnächst auch die Beine in der Luft, die Füße auf den Schultern des Partners oder den Po auf dessen Füßen. Dann, wenn sich wieder Menschen aus aller Welt zum Akrobatik-Workshop in Wremen treffen.

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Großer Zuspruch von Teilnehmern

„Beim letzten Mal waren alle 120 Plätze innerhalb von zwanzig Minuten vergeben“, erzählt Harry Zier. „680 Akrobaten wollten sich anmelden.“ Er veranstaltet das Treffen gemeinsam mit seiner Partnerin Kathleen Giersch bereits zum dritten Mal in der Halle des TuS Wremen. Doch so viele Menschen passen beim besten Willen nicht hinein in die Sporthalle des kleinen Küstenortes. Raum für jede Menge internationales Flair dafür jedoch umso mehr: „Im vergangenen Jahr waren Akrobaten aus der Schweiz, Finnland, Norwegen, Großbritannien und Chile dabei“, nennt Zier einige Beispiele.

Er selbst ist begeisterter Akrobat. Infiziert von seiner Partnerin Kathleen Giersch. Die war in ihrer Jugend Leistungsturnerin in der ehemaligen DDR und entdeckte später ihre Liebe zur Akrobatik, versetzte ihre Zuschauer auf den verschiedensten Events ins Staunen.

Akrobatik besondere Form der Kommunikation

„Mich hat sofort diese besondere Form der Kommunikation gereizt, die Akrobatik bedeutet“, beschreibt Harry Zier die Faszination, die diese Form der Körperkunst auf ihn ausübt. „Man muss zu 80 Prozent mit der Aufmerksamkeit bei seinem Partner sein“, erklärt er das kleine Wunder, aufgrund dessen bei so einem Turm aus Gliedmaßen keiner der Akteure aus der Formation kippt. Dann, wenn mehrere Menschen auf den Schultern oder gar Köpfen der anderen stehen, wenn zwei Hände einen ganzen anderen Körper in die Luft heben. Scheinbar mühelos. „Das Ganze funktioniert nur mit einem starken Finetuning. Man muss sich zuhören, Bewegungen justieren, Körperteile ganz fein ausrichten und positionieren. Da sind Absprache und Empathie unentbehrlich“, beschreibt Zier die Zauberformel der Akrobaten. Seine Augen leuchten, während er spricht. Der sportive Funke, den die Akrobatik in ihm entfacht hat, macht, so Zier, vor keinem Lebensalter halt: „Ich kenne Leute, die haben erst mit 50 mit der Akrobatik angefangen“, sagt der 58-Jährige.

Ein Maß an Sportlichkeit ist hilfreich

„Man fängt mit ganz einfachen Sachen an, Balance-Übungen. Die Fähigkeit Tricks zu vollbringen, entwickelt man über Jahre. „ Mobilität und ein gewisses Maß an Sportlichkeit seien natürlich hilfreich, um in die Welt der Akrobaten einzutauchen.

Das können Menschen im Alter ab 18 Jahren unter der Anleitung von Zier und Kathleen Giersch regelmäßig im TuS Wremen, denn der Verein bietet Akrobatik als Teil seines Angebot-Repertoires an. Und nicht nur das: „Der Verein unterstützt auch das Akrobatik-Treffen ganz großartig“, sagt Zier. Und so ist es kein Wunder, dass auch die Halle des Vereins in diesem Jahr wieder der Schauplatz des Treffens wird. Unterstützung käme auch durch die Gemeinde: „Die Räumlichkeiten der Schule dürfen zum Schlafen durch die Teilnehmer, die Mensa zu deren Verköstigung genutzt werden.“ Zahlreiche ehrenamtliche Helfer trügen auch in diesem Jahr zum Gelingen des Akrobatik-Treffens bei, ebenso wie einige Nachbarvereine.

„Nach dem Frühstück können sich die Teilnehmer in der Halle des TuS zunächst aufwärmen, bevor die verschiedenen Workshops starten“, beschreibt Zier den angepeilten Tagesablauf bei dem Treffen. „Es werden immer drei Workshops gleichzeitig laufen. Sie dauern in der Regel jeweils 90 Minuten. Dazwischen ist Pause.“

Vorübungen zum Rantasten

Im Fokus werden vor allem partnerakrobatische Übungen stehen. „Wie lerne ich Hand zu Hand“, nennt Zier ein Beispiel. Oder: „Sicheres Stehen auf den Schultern des Partners“. Vorübungen sollen beim Rantasten an die Tricks unterstützen, Einstieg oder das Perfektionieren der Kenntnisse – all das soll beim Akrobaten-Treffen möglich sein. Insgesamt sei das Niveau der Teilnehmer aber schon recht hoch, sagt Zier: „Wer uns findet, freut sich über den Anschluss.“ Oder darüber, staunend dabei zuzuschauen, wie sich menschliche Körper zu Pyramiden aufbauen, sich gegenseitig durch die Luft werfen und noch so manch andere atemberaubende Dinge miteinander anstellen. „Zuschauer sind herzlich willkommen.“

www.akrobatik-wremen.de