ein jogger im herbst

Bewegung hilft

Foto: Frank Rumpenhorst

Gesundheit

Sport treiben gegen Depressionen

Von Gabriele Scheiter
14. Januar 2025 // 07:03

Es ist oft extrem schwierig, überhaupt irgendwas zu tun, wenn man an einer Depression leidet. Bewegung kann aber für Verbesserung sorgen.

Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen in Deutschland. Behandeln lassen sie sich mit Psychotherapie, Medikamenten - und Bewegung.

Denn körperliche Aktivität kann dazu beitragen, depressive Beschwerden zu lindern, das ist wissenschaftlich erwiesen. Und gleichzeitig ist es aber für die meisten Erkrankten extrem schwierig, aktiv zu sein - eine Depression bedeutet ja unter anderem, antriebslos zu sein.

Aber: Vom Nichtstun wird es nicht besser. Sport und Bewegung sind oft fester Bestandteil der Depressionstherapie in der Klinik, aber auch in ambulanten Programmen, erklärt Jens Kleinert, Professor für Sport- und Gesundheitspsychologie und derzeit Leiter des Psychologischen Instituts der Deutschen Sporthochschule Köln.

Vier Faktoren sind es Kleinert zufolge, die für die positive Wirkung von Sport im Zusammenhang mit Depressionen sorgen: Aktivierung, verbesserte Stimmung, ein verbessertes Selbstkonzept und stärkere soziale Einbindung.

Aktiver werden

Sport und regelmäßige Bewegungsaktivität helfen dabei, dass Müdigkeit und Antriebslosigkeit weniger werden.

• Gefühle erleben

Depressiv Erkrankte empfinden oft eine emotionale Leere, so der Psychologe. „Sport kann dies häufig zumindest teilweise durchbrechen.“

• Sich selbst positiver wahrnehmen

Betroffene haben Probleme mit ihrem Selbstwert- und dem eigenen Körpergefühl. Sport und Bewegung helfen: „Sie lernen Neues oder verbessern ihre Fähigkeiten, zum Beispiel Kraft, Beweglichkeit oder Ausdauer. Der Körper wird dadurch positiv erlebt und eine positive Entwicklung wahrgenommen.“

• Gemeinschaft erfahren

Sich zurückziehen, wenig mit anderen zu tun haben, sich isoliert fühlen, das kennen viele Depressionspatienten. Auch hier kann Sport Verbesserungen erreichen, insbesondere durch Bewegung in der Gruppe, sagt Kleinert: „Es muss nicht unbedingt Mannschaftssport sein – auch ein Yogakurs oder gemeinsames Fitnesstraining führen zu einem Gemeinschaftserleben.“ (dpa)