Frau atmet frische Luft ein

Verzicht – ob auf das Smartphone oder andere unnütze Ablenkungen: Verzichten macht achtsamer.

Foto: Colorbox.de

Gesundheit

„Digital Detox“

Verzicht befreit und führt zu Stressabbau

18. Februar 2022 // 09:00

In unserer schnellebigen Gesellschaft voller Ablenkungen wird das Jetzt nicht immer bewusst wahrgenommen. Dies kann unserem Wohlbefinden schaden.

Partneranzeigen

Beim Verzicht – oder zumindest Reduzieren – geht es längst nicht nur um Essensgelüste und Süchte. Stichwort „Social Media“: Für viele ist der ständige Griff zum Smartphone zur Gewohnheit geworden.

Dass „Social Media“ süchtig macht, ist mittlerweile wissenschaftlich erwiesen und bringt vielen Dauernutzern mehr Schaden als Nutzen: Sie sind völlig reizüberflutet von den Likes, Shares und Followern, die sie ständig auf Facebook und Co. wahrnehmen und ihnen die Konzentration rauben.

Digitale Entgiftungskur

Unter dem Stichwort „Digital Detox“ geben bereits einige Krankenkassen Tipps zur digitalen Entgiftungskur. Dabei geht es darum, für einige Tage – oder am besten länger – darauf zu verzichten. Wem das schwerfällt, sollte zumindest versuchen, die Zeiten zu reduzieren und sich bewusst ausgewählte smartphonefreie Zeiten oder Orte gönnen.

Ganz wichtig dabei: das Handy aus dem Schlafzimmer verbannen. Im Kampf gegen eine Überforderung durch Dauerkonsum verspricht das Smartphonefasten Abhilfe. Das Schöne daran: Im Gegenzug kann die Zeit ohne unnütze Ablenkung bewusst sinnvoller verbracht und mit Dingen gefüllt werden, die wirklich wichtig sind – sei es ein Spiel mit den Kindern, ein Spaziergang oder einfach nur Innehalten. Das führt zum Stressabbau und zu mehr innerer Ruhe.

Nein zu „mal eben“

Ähnlich ist es mit der ständigen Erreichbarkeit. Sei es die Erwartung, dass man bereits vor der Arbeit oder auf dem Weg dorthin seine E-Mails abarbeitet oder „nur für eine letzte Frage“ auch während der Mittagspause oder nach Feierabend noch erreichbar ist – das Smartphone greift unvorteilhaft in unser Leben ein und die Zeit zum „Zur-Ruhe-Kommen“ schrumpft dahin. Darunter leidet nicht nur die Produktivität, sondern vor allem auch unsere psychische Gesundheit.

„Mal-eben-Aufgaben“ so zwischendurch sollten nicht zur Gewohnheit werden, denn auch sie rauben Zeit und Energie. Auch hier gilt, feste Zeiten für bestimmte Aufgaben einzuplanen. Im Umkehrschluss heißt das, in seiner Freizeit auf derartige Zeit- und Energiefresser zu verzichten. Oder anders gesagt: Achtsamer mit seiner Lebenszeit umgehen und sich regelmäßig bewusst fragen, was einem wirklich guttut und welche Gewohnheiten einen eigentlich daran hindern, öfter etwas Gutes für sich zu tun. Achtsamkeit ist mehr als nur ein Trend – sie ist ein Mittel zu einem entspannteren Leben.

Verzicht auf Konsum

Das betrifft auch unser Konsumverhalten. Nicht immer sind die Kaufentscheidungen gut überdacht und wir kaufen zu viel unnötiges Zeug. Bewusst auf etwas verzichten macht zufriedener und befreit. Das behaupten nicht nur Minimalisten, die allen Überfluss aus ihrem Leben verbannt haben, sondern auch jene, die in einem Schrank oder nur in einer chaotischen Schublade ausgemistet haben. Weniger ist bekanntlich mehr und schafft Klarheit – nicht nur in der Schublade.

Abgesehen davon, verursacht der nicht nachhaltige Konsumrausch Umweltprobleme. Und apropos Nachhaltigkeit: Wie wäre es mit einem Verzicht auf Plastikverpackungen? Oder auf unnötiges Reisen und Autofahren? Einfach mal Radfahren oder zu Fuß gehen? Das macht den Kopf frei, baut Stress ab und entspannt. (bhi)