„Unser Ziel ist es, mit unserem Programm Filme, die sonst in Bremerhaven nicht zu sehen wären, dem Publikum zugänglich zu machen.“ Bernd Glawatty

„Unser Ziel ist es, mit unserem Programm Filme, die sonst in Bremerhaven nicht zu sehen wären, dem Publikum zugänglich zu machen.“ Bernd Glawatty

Foto: Tanja Glawatty/Koki

Kultur

Cinema Paradiso Kommunales Kino Bremerhaven präsentiert „andere Filme anders“

Von Michael Humboldt
18. Oktober 2021 // 10:25

Der Verein Kommunales Kino Bremerhaven existiert seit dem Jahr 1983. „Als Kommunales Kino Rotersand haben wir im ehemaligen Kulturzentrum Roter Sand damals Kino gemacht“, erzählt Bernd Glawatty, der 1. Vorsitzende.

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Im Oktober 1995 hat der Verein die Kooperation mit der UNION-Kinobetriebsgesellschaft aufgenommen und ist seitdem in der Lage, auch aktuelle Kinofilme zu zeigen. Mit der Schließung des Atlantis-Kino im Dezember 2000 in Bremerhaven hat das KoKi den Spielort in das Apollo verlegt und gestaltete dort einmal in der Woche ein regelmäßiges Kinoprogramm. Im Mai 2007 eröffnete in Bremerhaven der neue Kinokomplex „Kino im Havenhaus“, in den man in der Folge gewechselt ist.

„Unser Ziel ist es, mit unserem Programm Filme, die sonst in Bremerhaven nicht zu sehen wären, dem Publikum zugänglich zu machen“, erläutert Bernd Glawatty.

Mit Sonderveranstaltungen wie der Diskussion mit Filmemachern oder der Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen versucht man, die Auseinandersetzungen mit dem Medium Film zu fördern.

Ehrenamtliche Arbeit

Die Vereinsmitglieder eint das Interesse am Film, wobei die jeweiligen Schwerpunkte so verschieden sind wie die Personen selbst. „Unsere Arbeit ist ehrenamtlich. Auch Personen, die nur passives Mitglied werden wollen, sind uns sehr willkommen“, betont der 1. Vorsitzende.

Unter dem Motto „Andere Filme anders zeigen“ entstanden die ersten Kommunalen Kinos in den Großstädten der 70er Jahre. In Bremerhaven traf sich im November 1983 eine kleine Gruppe filmbegeisterter Idealisten zur Vereinsgründung des heutigen Kommunalen Kinos.

Unter rustikalen Kintopp-Bedingungen ratterte der Projektor im damaligen Kulturkeller der alternativen Szene, im „Roter Sand“. Die Leinwand wurde jedes Mal herbeigetragen und die Sitzgelegenheiten waren die Klappstühle der Kneipe.

1995 – mit der Schließung des Kulturzentrums Roter Sand im Stadtbad – begann die Zusammenarbeit mit der UNION-Kinobetriebsgesellschaft.

Durch die bundesweit einmalige Kooperation zwischen ehrenamtlichen Filmenthusiasten und einem kommerziellen Kinobetreiber gelang es innerhalb weniger Monate, das Filmangebot erheblich auszuweiten – und vor allem aktuelle Filme zu spielen.

1500 Filme schon zu sehen

In Zusammenarbeit mit städtischen Ämtern, örtlichen Vereinen und Initiativen unterschiedlichster gesellschaftlicher Bereiche, Kirchengemeinden, Weiterbildungsträgern und Rundfunkanstalten wurde darüber hinaus eine ganze Palette cineastischer Ereignisse und Auseinandersetzungen zu gesellschaftlichen Fragen via Medium Film ermöglicht. Rund 1500 Streifen hat der Verein bisher auf die Leinwand gebracht.

„Film ist Kultur und der Ort für den Film ist das Kino. Kino gehört ohne Zweifel zur kulturellen Grundversorgung einer Großstadt. In Zeiten eines Überangebotes von Bildern, auch Bewegtbildern, wird die Auswahl und Präsentation immer wichtiger. Auch das Publikum möchte wissen, „warum es sich lohnt, gerade diesen Film zu sehen“, weiß der Vorsitzende, der allerdings bedauert, dass wie bei allen ehrenamtlichen Vereinen ein Nachwuchsproblem herrscht.

„Das Kino als Klassenraum für die Schul- und Erwachsenenbildung würde die Auslastung der Kinos insbesondere am Vormittag verbessern. In Frankreich gilt der Film als integraler Bestandteil des Lehrplans“, regt er an.

Nächste Highlights

Nächste Highlights des Koki sind am 13. Oktober „The Green Knight“ und am 20. Oktober „Nahschuss“.

Freuen darf man sich aber auch auf den 27. Oktober, wenn Dominik Grafs Geniestreich „Fabian oder der Gang vor die Hunde“ aufgeführt wird. Aus Anlass „30 Jahre Historisches Museum“ an der Geeste werden zudem herausragende, preisgekrönte Vertreter des „postmodernen“ Kinos der 80er und 90er Jahre präsentiert. (hum)

Cinema Paradiso
Kommunales Kino Bremerhaven präsentiert „andere Filme anders“

Foto: Luna Filmverleih

Cinema Paradiso
Kommunales Kino Bremerhaven präsentiert „andere Filme anders“

Foto: Alamode Filmdistribution oHG