
Foto: Rendelsmann
Bremerhavens Streetworker haben viele coole Projekte am Start
Bremerhavens Streetworker sind beruflich an den sozialen Brennpunkten der Seestadt im Einsatz. Sie pflegen Kontakte zu Menschen aller Herkunft, informieren an Schulen und bieten „Hilfe zur Selbsthilfe“ an. Sie brechen für Jugendliche eine Lanze.
Sie sind beruflich mit E-Bikes unterwegs, machen mit Jugendlichen im Studio Mucke, spielen im Treffpunkt „Inner Space“ mit ihnen Tischfußball oder quatschen mit Leuten auf der Straße: Bremerhavens Streetworker. Was im ersten Moment wie bezahltes Freizeitvergnügen klingt, ist in Wirklichkeit eine verantwortungsvolle und ebenso anspruchsvolle Aufgabe. Denn Thomas Homann, Shaheed Saunders und Burc Cap sind immer dann zur Stelle, wenn es an sozialen Brennpunkten der Seestadt gerade lodert. Sie greifen ein, vermitteln und kommunizieren mit allen Beteiligten, um die Wogen zu glätten. Damit es gar nicht erst so weit kommt, leisten sie wichtige Präventionsarbeit, klären auf, hören zu.„Wir kennen die Hangouts, wissen, wo sich welche Gruppierungen treffen, deshalb ist Geestemünde als zentraler Punkt für uns perfekt, da wir von da aus mit den E-Bikes schnell in alle Richtungen fahren können und nicht unser Fahrzeug am Eingang von Parks stehen lassen müssen“, erzählt Shaheed. „Wir wollen die Leute auf entspannte Weise kennenlernen und mit ihnen quatschen. Alles ohne Druck.“
Durch ihre regelmäßige Präsenz wollen die Streetworker Menschen, die in schwierigen sozialen Verhältnissen leben, ein niederschwelliges Angebot machen, damit man sich besser kennenlernt und langsam zum vertrauten Umfeld zählt. „Wir bieten den Leuten Hilfestellung an bei Behördengängen, informieren über unser Leistungsspektrum, beantworten Fragen oder weil sie einfach mal jemanden zum Quatschen brauchen“, erzählt Shaheed. Thomas ergänzt: „Wir geben Hilfe zur Selbsthilfe, aber das geht nicht von einem Tag auf den anderen, das braucht Zeit. Wenn wir auf eine Gruppe Jugendliche treffen, können wir nur an deren Tür klopfen und müssen so lange warten, bis sie uns in ihre Komfortzone bitten.“
Interesse an Schicksalen ist nicht gespielt
Die drei sind echte „Überzeugungstäter“, spielen nichts vor, sondern sind wirklich an den Schicksalen und Geschichten ihrer Klientel interessiert. „Natürlich ist es wichtig, professionellen Abstand zu halten, denn es geht ja darum, den Leuten Hilfe zur Selbsthilfe zu bieten. Dennoch fällt es einigen manchmal schwer, nach einer Phase, in der einer von uns sie intensiv begleitet hat, loszulassen“, weiß Burc Cap, der aus Gelsenkirchen in die Seestadt gekommen ist.
Was die Streetworker noch so erleben und wo es coole Hangouts für Jugendliche gibt, erfahrt ihr über diesen Link: nord24.de/Lotse/lifestyle

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