Patrick Schütt (links) und Pascal Schröder versorgen den Patienten mit Sauerstoff.

Patrick Schütt (links) und Pascal Schröder versorgen den Patienten mit Sauerstoff. Foto: RendelsmannPatrick Schütt (links) und Pascal Schröder versorgen den Patienten mit Sauerstoff.

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Adrenalin bei Einsatzfahrten

28. März 2020 // 00:00
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„Schlägerei bei einer Party, ein Verletzter“, kommt als Notruf um kurz nach 1 Uhr morgens bei Pascal Schröder vom Mediteam an. Der Rettungssanitäter stellt sofort den just heiß eingeschenkten Kaffee auf den Tisch und sprintet mit seinem Kollegen zum Krankenwagen.

von Rita Rendelsmann

Am Einsatzort steigt das Adrenalin

„Das Adrenalin steigt natürlich sofort“, berichtet der 23-Jährige auf dem Weg zum „Tatort“, wo die Party stattgefunden haben soll. Doch als das Team ankommt, ist zunächst keine Menschenseele zu sehen. Auch die ebenfalls eingetroffenen Polizisten zuckten fragend mit den Schultern.

Patient gefunden - Check nach Schema

Nach kurzer Suche finden Sie jedoch an der Hausseite einen Mann, der benommen und blutend auf dem Boden liegt. Sofort hockt sich Schröder neben den Mann und spricht ihn an: „Können Sie sprechen?“ Der Mann nickt als Antwort und sofort beginnt der Rettunssanitäter, den Patienten nach dem ABCDE-Schema durchzuchecken.

Die Atemwege sind offenbar frei, beim Abhören ist kein Brodeln in der Lunge zu hören. Jetzt misst Schröder routiniert mit dem Pulsoximeter die Sauerstoffsättigung im Blut und den Puls. Als der Mann sich langsam aufrichtet, schaut Schröder ihm in die Augen uns sieht sofort den Mangel an Pupillenkontrolle. „Haben Sie getrunken oder Drogen genommen?“ fragt der Sanitäter und der Polizeibeamte kommt einen Schritt näher. „Ja“, antwortet der Mann, beantwortet aber keine Fragen, was vorgefallen ist.

Notarzt rückt an

Schröders Kollege hat in der Zwischenzeit die Leitstelle angerufen und um einen Rettungswagen und Notarzt gebeten, um sicherzugehen, dass der Mann schnellstmöglich ärztlich versorgt wird. „Wir dürfen keine Zugänge legen, deshalb rufen wir die Einsatzzentrale der Feuerwehr an“, erklärt er. Als die beiden Fahrzeuge eintreffen, übergibt das Mediteam den Patienten. Der Notarzt signalisiert, dass alles klar ist. „Er hat das letzte Wort, jetzt können wir fahren“, sagt Schröder und packt die Sachen zusammen. Rückzug zur Zentrale an der Schiffdorfer Chaussee.

Nachtschicht bringt Abwechslung

Auf der Rückfahrt berichtet der Rettungsanitäter von seiner Motivation, Nachtdienste beim Mediteam abzuleisten. „Nachts ist es aufregender, wir sind auf Abruf und wissen nie, was uns erwartet. Man kann helfen und das macht Spaß.“ Allerdings hat der Rettungssanitäter auch schon erlebt, dass sie nachts von einer Patientin erfuhren, dass sie bereits seit drei Wochen an den Bauchschmerzen leide. „Natürlich denke ich dann auch, das hätte nicht nachts gemeldet werden müssen, aber wir sagen dazu nichts. Jeder Patient soll sich bei uns geborgen fühlen. Ich schüttel dann nur innerlich mit dem Kopf.“

50 Mitarbeiter rund um die Uhr im Einsatz

Schröder ist einer von 50 Mitarbeitern, die sieben Tage die Woche, rund um die Uhr, in elf Einsatzfahrzeugen für Patienten unterwegs sind. Sie arbeiten in drei Schichten in den Wachen in der Schiffdorfer Chaussee, in Osterholz-Scharmbeck, in Bad Bederkesa und in Debstedt am Ameos Klinikum. Die Rettungsfahrzeuge sind mit der neuesten Technik ausgerüstet und werden sowohl für Krankentransporte als auch für mobile Dienstleistungen im Behindertentransport eingesetzt. Viele Fahrten erfolgen auch für internistische Dialysepatienten zu den Einrichtungen in Speckenbüttel und zwei Krankenhäusern in Bremerhaven. „Wir pflegen einen netten und professionellen Umgang mit unseren Patienten, man kennt sich mit der Zeit und macht auch mal Scherze“, so Schröder.