13.02.2025, Bayern, München: Rettungskräfte stehen in der Nähe des Einsatzortes. In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren. Foto: Peter Kneffel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren.

Foto: Peter Kneffel

Deutschland und die Welt

Scholz zum mutmaßlichen Anschlag in München: „Täter muss das Land verlassen“

13. Februar 2025 // 11:19

In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren.

Auto rast in Menschenmenge

Bei der Fahrt eines Fahrzeugs in eine Menschengruppe in München sind mindestens 28 Menschen verletzt worden, einige von ihnen schwer. Lebensgefahr sei bei einigen der Verletzten bislang nicht auszuschließen. Der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) sagte, unter den Verletzten befänden sich auch Kinder. „Ich bin tief erschüttert“, sagte Reiter. „Meine Gedanken sind bei den Verletzten“.

Viele Rettungswagen vor Ort

Am Ort des Geschehens, am Münchner Stiglmaierplatz, fand nach Polizeiangaben zum Zeitpunkt des Vorfalls gegen 10.30 Uhr eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi statt. Ob Demonstranten unter den Verletzten waren, war zunächst unklar. Auch einige Straßen vom Stiglmaierplatz entfernt standen mehrere Rettungswagen.

Politiker besuchen den Stiglmaierplatz

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) und Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) wollen sich vor Ort in München über den Großeinsatz informieren. Das teilte das Ministerium mit. Die Politiker wurden gegen 12.30 Uhr am Stiglmaierplatz erwartet.

Söder geht von Anschlag aus

Söder geht von einem „mutmaßlichen Anschlag“ aus. Der Tatverdächtige wurde gefasst. Bei der Festnahme habe die Polizei auch geschossen, sagte ein Sprecher. Demnach war der Verdächtige kurz zuvor mit dem Auto von hinten in einen Demonstrationsaufzug hineingefahren. Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich nach Polizeiangaben um einen 24 Jahre alten Asylbewerber aus Afghanistan.

Söder will Konsequenzen ziehen

„Wir reagieren bei jedem solchen Anschlag besonnen, aber ich sage Ihnen auch, dass unsere Entschlossenheit wächst. Es ist nicht der erste Fall, und wer weiß, was noch passiert“, sagte Söder am Ort des Geschehens in der Innenstadt. Neben der Aufarbeitung des Einzelfalls und der Anteilnahme müsse der Vorfall Konsequenzen nach sich ziehen, betonte Söder. „Wir können nicht von Anschlag zu Anschlag gehen und Betroffenheit zeigen (...), sondern müssen auch tatsächlich etwas ändern.“ Laut Söder ist derzeit von einem mutmaßlichen Anschlag auszugehen.

Vorfall kurz vor der Sicherheitskonferenz

Das Motiv des verdächtigen Afghanen ist noch unklar, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU). Es gebe bisher keine Hinweise darauf, „dass es irgendeinen Zusammenhang mit der Sicherheitskonferenz gibt“, die am Freitag in München beginnen wird.

Schon kurz nach der erschütternden Tat ist klar: Der mutmaßliche Täter war - wie auch der Verdächtige der Bluttat von Aschaffenburg mit zwei Toten - Asylbewerber und polizeibekannt. Der 24-Jährige war bereits wegen Ladendiebstahls und Betäubungsmittelverstößen aufgefallen.

Scholz äußert sich zum Täter von München

Bundeskanzler Olaf Scholz hat nach dem mutmaßlichen Anschlag auf eine Verdi-Kundgebung in München hartes Durchgreifen angekündigt. „Dieser Täter kann nicht auf irgendeine Nachsicht rechnen. Er muss bestraft werden, und er muss das Land verlassen“, sagte der SPD-Politiker vor einem Wahlkampf-Auftritt in Fürth.

Eine Tat wie in München könne man weder dulden noch hinnehmen. „Deshalb muss ganz klar sein, dass die Justiz mit all ihren Möglichkeiten hart vorgeht gegen diesen Täter“, sagte Scholz. „Wer Straftaten in Deutschland begeht, wird nicht nur hart bestraft und muss ins Gefängnis, sondern er muss auch damit rechnen, dass er seinen Aufenthalt in Deutschland nicht fortsetzen kann.“ Das gelte auch für Länder, in die Rückführungen schwierig seien.

Scholz äußerte sich zugleich tief betroffen und sprach von einem „furchtbaren Anschlag“. Er sei an der Seite der Verletzten und ihrer Angehörigen.

Polizei bittet um Hinweise

Die Polizei richtete eine Zeugen-Sammelstelle ein und rief auf der Plattform X dazu auf, relevante Videos und Bilder von dem Vorfall in einem eigens eingerichteten Upload-Portal hochzuladen. Die Ermittlungen übernahm die bayerische Zentralstelle für Extremismus und Terrorismus der Generalstaatsanwaltschaft. (dpa/feh)

13.02.2025, Bayern, München: Ein Verletzter wird von Rettungskräften weggebracht. In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren. Wie die Polizei auf der Plattform X mitteilte, wurden mehrere Menschen verletzt. «Wir sind aktuell mit starken Kräften vor Ort», sagte ein Polizeisprecher. Foto: Michael Fischer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Es wurden mindestens 20 Menschen verletzt.

Foto: Michael Fischer

13.02.2025, Bayern, München: Ein Polizist steht in der Nähe des Einsatzortes. In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren. Wie die Polizei auf der Plattform X mitteilte, wurden mehrere Menschen verletzt. «Wir sind aktuell mit starken Kräften vor Ort», sagte ein Polizeisprecher. Foto: Peter Kneffel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Mehrere Polizisten sind vor Ort.

Foto: Peter Kneffel

13.02.2025, Bayern, München: Polizisten in der Nähe Einsatzortes. In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren. Wie die Polizei auf der Plattform X mitteilte, wurden mehrere Menschen verletzt. «Wir sind aktuell mit starken Kräften vor Ort», sagte ein Polizeisprecher. Foto: Michale Fischer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Am Stiglmaierplatz herrscht Chaos.

Foto: Michale Fischer

13.02.2025, Bayern, München: Polizisten untersuchen ein Auto in der Nähe des Einsatzortes. In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren. Wie die Polizei auf der Plattform X mitteilte, wurden mehrere Menschen verletzt. «Wir sind aktuell mit starken Kräften vor Ort», sagte ein Polizeisprecher. Foto: Michale Fischer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Polizisten untersuchen ein Auto in der Nähe des Einsatzortes.

Foto: Michale Fischer

Grafik-Karte Nr. 108504, Format 60 x 60 mm; Lokalisierung Stiglmaierplatz in München, Grafik: A. Brühl, Redaktion: B. Schaller

Der Stiglmaierplatz in München.

Foto: dpa-infografik GmbH

13.02.2025, Bayern, München: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU, M) und Innenminister Joachim Herrmann (CSU) stehen am Einsatzort. In der Münchner Innenstadt ist ein Fahrzeug in eine Menschengruppe gefahren. Foto: Tizian Gerbin/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU, M) und Innenminister Joachim Herrmann (CSU) stehen am Einsatzort.

Foto: Tizian Gerbin