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Jens Christian Heuer und seine Ehefrau Hedda (Foto: Schoener) spielen leidenschaftlich gerne Schach. Dass sie dabei auch mal auf dem Rasen des Amtsgartens in Bad Bederkesa Platz nehmen, hat nicht nur mit dem Wetter zu tun. Das beliebte Spiel ums runde Leder hat viel gemeinsam mit den 32 hölzernen Schachfiguren auf dem Brett. „In beiden Fällen muss man eine Mannschaft durch kluge Strategie zum Erfolg führen“, sagt Jens Christian Heuer. Deshalb sei der Begriff vom Rasenschach durchaus verständlich und vielsagend. Wer vom Rasenschach spricht und Fußballspielen meint, der denkt dabei auch an berühmte Verfechter dieser Spielkultur. Startrainer Pep Guardiola gehört dazu. Er hat beim FC Barcelona und beim FC Bayern München unter Beweis gestellt, wie man mit Rasenschach – gekonnte Raumaufteilung, vorausschauendes Spiel ohne Ball, geniale Kombinationen – diverse Titel holt. Mit Standfußball hat das nichts zu tun. Guardiola setzt mit Rasenschach auf Ballbesitz, der seinem Team die Kontrolle über Spiel und Gegner verleiht. Durch innovative und schnelle Spielzüge aus einem dominierenden Mittelfeld heraus wird dieser Ballbesitz in Chancen umgewandelt. Beherrschen und Gewinnen lautet die Devise. Bei der Heuer-Partie im Amtsgarten dauert es an diesem Nachmittag eine ganze Weile, ehe einer gegen den anderen gewinnt. Gute Kombinationen brauchen Zeit. Auf dem Brett und auf dem Rasen. (as)
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Jens Christian Heuer und seine Ehefrau Hedda (Foto: Schoener) spielen leidenschaftlich gerne Schach auf dem Rasen. Deshalb sei der Begriff vom Rasenschach durchaus verständlich und vielsagend. Wer vom Rasenschach spricht und Fußballspielen meint, der denkt dabei auch an berühmte Verfechter dieser Spielkultur. Startrainer Pep Guardiola gehört dazu. (as) Foto: Foto: Schoener
Am Kutterhafen in Spieka-Neufeld hat Stephan Büttner, Pastor der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde „Zum guten Hirten“ in Nordholz, schon gepredigt. Die Umkleidekabine in der Turnhalle an der Nordholzer Grundschule wäre eine Premiere (Foto Leuschner). Allerdings keine besonders realistische. Im Fußball kommt es vor, dass Mannschaften in der zweiten Halbzeit wie verwandelt auftreten. Dann wird gerne gemutmaßt, dass die Kabinenpredigt des Trainers „gesessen“ hat. Auf einmal klappt das, was noch in der ersten Hälfte so gar nicht funktionieren wollte. Oft geht es dabei auch laut in der Kabine zu. Eine Kabinenpredigt würde Pastor Büttner eher den deutschen Fans halten: „Zeigt Mitgefühl und schimpft nicht nur.“ Jogis Elf habe „eine ganz schöne Last zu tragen“. Wenn er sich nach dem vergeigten WM-Auftakt gegen Mexiko etwas wünschen könnte, „dann wären das Lahm und Klose“. Dass Fußball und Religion manchmal gar nicht so weit auseinanderliegen, hat Büttner unlängst in einer Sonntagspredigt vor den Nordholzer Gemeindemitgliedern deutlich gemacht – mit der „Fußball-Bibel“ von David Kadel. Darin erzählen Profis, was sie in dieser schillernden Fußballwelt erdet und dankbar macht. Dazu kommen Inhalte der Bibel sowie religiöse Überlegungen zum Thema Fußball und Gott. (ike)
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Am Kutterhafen in Spieka-Neufeld hat Stephan Büttner, Pastor der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde „Zum guten Hirten“ in Nordholz, schon gepredigt. Die Umkleidekabine in der Turnhalle an der Nordholzer Grundschule wäre eine Premiere (Foto Leuschner). Im Fußball kommt es vor, dass Mannschaften in der zweiten Halbzeit wie verwandelt auftreten. Dann wird gerne gemutmaßt, dass die Kabinenpredigt des Trainers „gesessen“ hat. (ike) Foto: Foto: Leuschner
Wenn es um Abstauber im Fußball geht, muss Peter Aschen aus Rechtenfleth nicht lange nachdenken: Gerd Müller, Bayern-Torjäger, der die Tore noch auf dem Hosenboden machte, ist für ihn ein Paradebeispiel. Ein Abstauber ist ein Stürmer, der immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist und dadurch eine Vielzahl vermeintlich leichter Tore erzielt, sie also fast im Vorbeigehen abstaubt. Der Rechtenflether Peter Aschenwar war in seiner Fußballerkarriere kein Abstauber, sondern eher Arbeitstier im Mittelfeld. Das Toreschießen steht da nicht im Mittelpunkt. Unter anderem kickte er in der ersten Mannschaft des TSV Sandstedt. Aschen ist Kapitän der Weserfähre und setzt sich ehrenamtlich für das Hermann-Allmers-Haus ein. Dazu gehört, dass er dort auch schon mal Staub von den Büsten im Antikensaal wischt. Das Künstlerhaus ließ der Marschendichter Hermann Allmers nach seiner Italien-Reise 1860 mit Hilfe seiner Künstlerfreunde neu gestalten. Der Antikensaal diente der Aufstellung seiner Sammlung von Abgüssen der klassischen Bildhauerei. Aschen hält sich gerne im Allmers-Haus auf. Zu Hause teilt er sich mit seiner Frau die Hausarbeit und ist ebenfalls regelmäßig als „Abstauber“ gefordert. Nur nicht, wenn die WM-Spiele laufen. Dann steht der Fußball im Mittelpunkt. Auch wenn Gerd Müller leider nicht mehr mitspielt. Doch, da ist sich Aschen sicher, auch bei der WM 2018 werden wieder „Abstaubertore“ fallen. (jg)
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Wenn es um Abstauber im Fußball geht, muss Peter Aschen aus Rechtenfleth nicht lange nachdenken: Gerd Müller, Bayern-Torjäger, der die Tore noch auf dem Hosenboden machte, ist für ihn ein Paradebeispiel. (jg) Foto: Foto: Gehrke
 In der Galerie saßen früher zum Beispiel Könige und Fürsten, heute wären das di...
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In der Galerie saßen früher zum Beispiel Könige und Fürsten, heute wären das die VIP‘s (very important persons). Man spielt für alle, möchte aber den besonders wichtigen Persönlichkeiten gefallen. Im Fußball drückt der Begriff aus, dass ein Spieler mit besonders tollen Tricks gefallen will. Man spielt für die Galerie. Landrat Kai-Uwe Bielefeld (Foto Hansen) spielt die Ukulele hier auch für die Galerie. (cd)
Foto: Foto: Hansen
Bankdrücker – das möchte Fitness-Trainer Andreas Dullweber aus Hagen nur im Fitnessstudio sein. Denn im Fußball ist ein Bankdrücker ein Spieler, der dauerhaft vom Trainer nicht eingesetzt wird. „Da fällt mir gleich Mario Götze ein“, sagt Dullweber. Götze, der trotz seines großen Talents oft auf der Bank saß, vor allem in seiner Zeit unter Trainer Pep Guardiola bei Bayern München. „Im WM-Finale 2014 in Rio wurde Götze erst in der 88. Minute von der Bank gebracht“, erinnert sich der Hagener. Dullweber selbst nahm in seiner aktiven Zeit als Fußballer höchst selten auf der Bank Platz. „Dafür bin ich viel zu ehrgeizig.“ In der Jugend schaffte der Stürmer es bis in die Kreis- und Bezirksauswahl. Dann stoppte ihn als 18-Jähriger eine Verletzung. Heute zeigt er Sportlern, wie Bankdrücken auf der Flachbank richtig geht. „Eine simple Übung, bei der man aber viele Fehler machen kann.“ (jg)
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Bankdrücker – das möchte Fitness-Trainer Andreas
Dullweber aus Hagen nur im Fitnessstudio sein. Denn im Fußball ist ein Bankdrücker ein Spieler, der dauerhaft vom Trainer nicht eingesetzt wird. Dullweber zeigt lieber Sportlern, wie Bankdrücken auf der Flachbank richtig geht. (jg) Foto: Foto: Gehrke
Beim Fußball gilt er als die große Kunst, der sogenannte Übersteiger, bei dem technisch versierte Kicker im Zweikampf einen Torschuss oder Pass antäuschen, stattdessen aber nur über den Ball steigen. Die Leistungsturnerinnen des TV Spaden können mit dem Begriff nicht so recht etwas anfangen. Aber die Ausübung ist für sie eine der leichtesten Übungen. Hanna Linz (13) hebt locker das Bein und steigt über ihre Turnkollegin Lara Weinkötz drüber. Der Meister der Finten und des Übersteigers war zweifellos der Brasilianer Garrincha. Als Rechtsaußen narrte er seine Gegenspieler, jeder wusste, was er versuchen wird, aber keiner konnte ihn stoppen. Manchmal machte der beste Rechtsaußen aller Zeiten vor seinen Schüssen mit den krummen Beinen nicht einen, nicht zwei, sondern auch mal drei oder vier Übersteiger. Da wirkten die Übersteiger des mehrfachen Weltfußballers Cristiano Ronaldo schon mal eher ein bisschen lächerlich bei der Fußball-WM in Russland. Das Leben des Brasilianers Garrincha endete übrigens tragisch. Er starb mit 49 Jahren – verarmt und vereinsamt an einer Leberzirrhose, verursacht durch seinen jahrelangen Alkoholkonsum. Sein Grabstein auf dem Friedhof „Cemiterio Raiz da Serra“ von Rio de Janeiro trägt die Inschrift: Descanse em paz, que era a alegria do povo – Mané Garrincha. (Hier ruht in Frieden der, der die Freude des Volkes war – Mané Garrincha). (ih, cd)
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Beim Fußball gilt er als die große Kunst, der sogenannte Übersteiger, bei dem technisch versierte Kicker im Zweikampf einen Torschuss oder Pass antäuschen, stattdessen aber nur über den Ball steigen. Die Leistungsturnerinnen des TV Spaden können mit dem Begriff nicht so recht etwas anfangen. Aber die Ausübung ist für sie eine der leichtesten Übungen. Hanna Linz (13) hebt locker das Bein und steigt über ihre Turnkollegin Lara Weinkötz drüber. (ih, cd)
Foto: Foto: Hansen
Bodo Mangels (Foto: Schoener), Juwelier aus Bad Bederkesa, hat bislang kräftig der belgischen Nationalmannschaft die Daumen gedrückt. „Die spielen so einen erfrischenden Fußball“, sagt er. Und eine starke Viererkette haben sie auch. Nun weist dieser Begriff aus dem Sportjargon durchaus inhaltliche Parallelen zur Perlenkette auf, die Bodo Mangels an diesem Morgen aus der Glasvitrine holt: Beide können ordentlich glänzen und sind sehr stabil. Sie halten zusammen, was zusammengehört. Im Fußball bezeichnet die Viererkette ein Spielsystem, in dem vier Mann auf Augenhöhe nebeneinander agieren, um dem Gegner das Durchkommen zu erschweren. Dabei entscheidet das Zusammenspiel zwischen ihnen oftmals darüber, wie sicher die Verteidigung steht. Eine Viererkette kann aber auch massiv den Angriff beflügeln. Die belgischen Kicker lieben das. Und können das. Harmonie zwischen den Akteuren ist Voraussetzung für den Erfolg. Blickt man ein paar Jahrzehnte zurück, so lässt sich eine spieltaktische Entwicklung nachvollziehen. Demnach hat die Viererkette den klassischen Libero abgelöst. Der agierte seinerzeit ohne direkten Gegenspieler hinter den Verteidigern. Franz Beckenbauer, den viele Fußballfans in Deutschland gern als „Kaiser Franz“ verehren, wurde auf dieser Position berühmt. Was hat er wohl zur Viererkette von Jogis Jungs gesagt? (as)
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Bodo Mangels (Foto: Schoener), Juwelier aus Bad Bederkesa, hat bislang kräftig der belgischen Nationalmannschaft die Daumen gedrückt. „Die spielen so einen erfrischenden Fußball“, sagt er. Und eine starke Viererkette haben sie auch. Nun weist dieser Begriff aus dem Sportjargon durchaus inhaltliche Parallelen zur Perlenkette auf, die Bodo Mangels an diesem Morgen aus der Glasvitrine holt: Beide können ordentlich glänzen und sind sehr stabil. (as) Foto: Foto: Schoener
Eine Bananenflanke kennen die beiden Fußball-Fans Mathis Burkhardt (Foto: Hansen) und Till Rudloff, Mitarbeiter im Edeka-Aktiv-Markt Berndt in Schiffdorf, natürlich. „Das ist eine Flanke, die in einem schönen Bogen geschlagen wird“, weiß Burkhardt. Beim Nachmachen im Supermarkt tun die beiden sich aber ein bisschen schwer. Aber die Banane wird ja nur per Hand geworfen. Spaß haben die beiden aber jede Menge. Bleibt die Frage, ob die beiden jungen Kerle, 18 und 23 Jahre jung, auch den „Begründer“ des Begriffs kennen: den einstigen HSV-Verteidiger Manfred alias Manni Kaltz, der in den 70er Jahren mit seinen Flanken, die krumm wie eine Banane waren, den Mittelstürmer Horst Hrubesch perfekt bediente, der sie wiederum regelmäßig ins Tor köpfte. Da schütteln die Jungspunde den Kopf. „Das ist zu lange her“, sagt Burkhardt. (ih)
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Eine Bananenflanke kennen die beiden Fußball-Fans Mathis Burkhardt (Foto: Hansen) und Till Rudloff, Mitarbeiter im Edeka-Aktiv-Markt Berndt in Schiffdorf, natürlich. „Das ist eine Flanke, die in einem schönen Bogen geschlagen wird“, weiß Burkhardt. Beim Nachmachen im Supermarkt tun die beiden sich aber ein bisschen schwer. Aber die Banane wird ja nur per Hand geworfen. (ih) Foto: Foto: Hansen
Vollgas bis zur 90. Minute, mit jedem Ball offensiv auf das Tor des Gegners zugehen – diese Taktik verspricht im Fußball begeisternde Spiele. Nicht ganz so prickelnd wird es, wenn sich eine Mannschaft in der eigenen Hälfte „verschanzt“, kaum nach vorne spielt und die eigene Verteidungszone mit der Abwehr völlig abschließt. Mauern nennt das der kundige Fußballfan. Bei der WM in Russland hat sich Uruguay zumindest ins Viertelfinale gemauert, gescheitert an den offensiv ausgerichteten Franzosen. Gemauert wird auch im Cuxland. Im Schiffdorfer Neubaugebiet werden neue Häuser hochgezogen, unter anderem von den Maurern der Firma Jürgen Kaiser aus Alfstedt. Einer von ihnen ist Peter von Thaden (Foto Welbhoff). Doch auch wenn er vom Mauern sehr viel versteht, kann er beim Fußball nicht so recht mitreden. „Ich bin kein Fußball-Fan“, erzählt er. „Von den WM-Spielen habe ich mir nur eins angeguckt, und das auch gerade mal bis zur Hälfte.“ In einem sind er und seine Kollegen sich aber einig: „Wenn wir so arbeiten würden, wie die deutsche Mannschaft bei der WM gespielt hat, dann würden wir kein einziges Haus hochziehen.“
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Vollgas bis zur 90. Minute, mit jedem Ball offensiv auf das Tor des Gegners zugehen – diese Taktik verspricht im Fußball begeisternde Spiele. Nicht ganz so prickelnd wird es, wenn sich eine Mannschaft in der eigenen Hälfte „verschanzt“, kaum nach vorne spielt und die eigene Verteidungszone mit der Abwehr völlig abschließt. Mauern nennt das der kundige Fußballfan. Im Schiffdorfer Neubaugebiet werden neue Häuser hochgezogen, unter
anderem von den Maurern der Firma Jürgen Kaiser aus Alfstedt. Einer von ihnen ist Peter von Thaden (Foto Welbhoff). (skw) Foto: Foto: Welbhoff
Fußball ist mehr als nur schnödes Tore-Schießen. Der Sport ist Leidenschaft und Hingabe, erfordert höchste Konzentration und Kreativität. „Fußball ist Kunst und alle Fußballer sind Künstler“, soll der Superstar Christiano Ronaldo gesagt haben. Und wenn man gewinnen will, sollte eine Mannschaft nicht aus dem Takt kommen und möglichst viele Gegner austanzen. Das schlägt sich auch im Fußballbegriff „Hacke, Spitze, 1-2-3“ nieder. Der wird gerne von Kommentatoren verwendet, wenn ein Spieler tief in die Trickkiste greift und zur Freude der Zuschauer im Stadion mit Hackentricks und anderen Fußverrenkungen die Gegner schwindelig spielt, der Grat zur brotlosen Kunst ist allerdings ein schmaler. Christiano Ronaldo selbst gab mit seinen Übersteigern bei der WM 2018 reichlich Beispiele für „Hacke, Spitze, 1-2-3“, genau wie der Brasilianer und Schönspieler Neymar. Neymars Kunst ist ebenso groß wie seine Theatralik auf dem Platz. Der Brasilianer lässt keine Gelegenheit aus, in der er sich nicht zu Boden wirft. Er soll, so hat ein Experte ausgerechnet, sich bei der WM schon vierzehn Minuten auf dem Boden gewälzt haben. Der Begriff „Hacke, Spitze, 1-2-3“ kommt eigentlich aus dem Volkstanz. Das zeigen die Balletttänzerinnen der Ballettschule Nowak in Beverstedtt (Foto Gehrke) Sie sind zwischen 11 und 13 Jahre alt und schon richtige Profis in der klassischen Tanzkunst Ballett. Für die Serie „Auf Ballhöhe“ und die WM 2018 haben sie extra eine Polka einstudiert. Die Tänzerinnen Hannah, Marleen, Greta, Paulina, Greta, Hannah, Emmely und Jana stellen es in graziler Perfektion vor: Zwei mal Hacke-Spitze, drei Schritte nach rechts, zwei mal Hacke-Spitze, drei Schritte nach links ... wenn Ronaldo oder Neymar das sehen könnten, sie würden neidisch werden. (jg)
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Wenn man im Fußball gewinnen will, sollte eine Mannschaft nicht aus dem Takt kommen und möglichst viele Gegner austanzen. Das schlägt sich auch im Fußballbegriff „Hacke, Spitze, 1-2-3“ nieder. Der wird gerne von Kommentatoren verwendet, wenn ein Spieler tief in die Trickkiste greift und zur Freude der Zuschauer im Stadion mit Hackentricks und anderen Fußverrenkungen die Gegner schwindelig spielt. Der Begriff „Hacke, Spitze, 1-2-3“ kommt eigentlich aus dem Volkstanz. Das zeigen die Balletttänzerinnen der Ballettschule Nowak in
Beverstedtt (Foto Gehrke) Foto: Foto: Gehrke
„Auch wenn Deutschland aus dem Wettbewerb geflogen ist – die Weltmeisterschaft hat einfach tolle Spiele zu bieten“, sagt Matthias Nikisch (Foto: Schoener) von der Kemner Home Company in Bad Bederkesa. Und deshalb freut sich der Küchenstudioleiter auf jede Partie. Und ist gespannt, wer denn am Ende als neuer Weltmeister auf dem Fußballthron stehen wird. Ob bis zum Finale noch die eine oder andere Kerze zu sehen sein wird, will Nikisch aufmerksam verfolgen. Eigentlich sind Kerzen für die Beleuchtung von Räumen gedacht. Im Fußball steht der Begriff für einen Schuss, bei dem der Kicker den Ball nicht richtig trifft und das Leder deshalb – wie eine Kerze – senkrecht nach oben schießt. Auch bei Abwehrreaktionen am Strafraum oder bei Abschlägen des Torwarts gibt es schon mal die eine oder andere Kerze. Landet der Ball am Boden, ist er schwer zu kontrollieren. Nur manches Mal gelingt ein Torschuss. Aber dann ist es für eine Erleuchtung ist es meist zu spät. (as)
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„Auch wenn Deutschland aus dem Wettbewerb geflogen ist – die Weltmeisterschaft hat einfach tolle Spiele zu bieten“, sagt Matthias Nikisch (Foto: Schoener) von der Kemner Home Company in Bad Bederkesa. Ob bis zum Finale noch die eine oder andere Kerze zu sehen sein wird, will Nikisch aufmerksam verfolgen. Eigentlich sind Kerzen für die Beleuchtung von Räumen gedacht. Im Fußball steht der Begriff für einen Schuss, bei dem der Kicker den Ball nicht richtig trifft und das Leder deshalb – wie eine Kerze – senkrecht nach oben schießt. (as) Foto: Foto: Schoener
Die deutsche Mannschaft hätte sich mittlerweile bestimmt gefreut, wenn sie bei der WM wenigstens noch ein Spiel um die „Goldene Ananas“ gehabt hätte. Ein Spiel nämlich, in dem es um nichts mehr geht – wie dem um Platz 3. Die Verlierer der Halbfinals treten dort an, obwohl nach der Enttäuschung, das Finale verpasst zu haben, keiner mehr Lust darauf hat. In Kokosöl marinierte Ananas, Vanilleeis und Baileys – bei dieser goldenen Ananas von Björn Wolters gewinnt wortwörtlich jeder. Beim Fußball fiebern er und seine Mitarbeiter in der Küche mit, da hängt nämlich ein Fernseher. Wolters, Inhaber des Wremer Restaurants „Zur Börse“, hatte auf Deutschland als Weltmeister getippt. Die goldene Ananas steht eigentlich nicht auf seiner Karte, aber für Fußballfans bereitet er sie gern auf Wunsch während der Weltmeisterschaft zu. „Eigentlich haben wir Erdbeer- oder Kirschenzeit. Aber so ein Exot wie die Ananas kommt zu jeder Jahreszeit gut an“, sagt er. Die deutsche Nationalmannschaft kennt übrigens solche Spiele um die Goldene Ananas. Beim Sommermärchen 2006 stand nach der 0:2-Niederlage gegen Italien noch der „Freundschaftskick“ gegen Portugal in Stuttgart an. Und obwohl die Enttäuschung noch tief saß, entwickelte sich eine tolle Partie, mit zwei fantastischen Toren von Schweinsteiger, und auch Olli Kahn kam noch zum Einsatz. Man sieht, auch solche Spiele um die Goldene Ananas können einem noch gut schmecken. (dth, cd)
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Die deutsche Mannschaft hätte sich mittlerweile bestimmt gefreut, wenn sie bei der WM wenigstens noch ein Spiel um die „Goldene Ananas“ gehabt hätte. Ein Spiel nämlich, in dem es um nichts mehr geht – wie dem um Platz 3. In Kokosöl marinierte Ananas, Vanilleeis und Baileys – bei dieser goldenen Ananas von Björn Wolters gewinnt wortwörtlich jeder. (dth, cd) Foto: Foto: D.. Schmidt
Sebastian Joswowitz-Niemierski (Foto: Schoener) besitzt zwei Staatsangehörigkeiten und deshalb zwei Reisepässe: einen deutschen und einen polnischen. Auf die ist er stolz, „weil ich beide Länder liebe, so unterschiedlich sie auch sein sind“, sagt der 35-Jährige, der vor kurzem mit Ehefrau Anna und seinen zwei Kindern von Drangstedt nach Bad Bederkesa gezogen ist. Dort hat sich der studierte Vermessungsingenieur und berufserfahrene Projektleiter mit einer Firma für Gartenservice und Pflasterarbeiten selbstständig gemacht. Die Vorrunde der Weltmeisterschaft war ein Wechselbad der Gefühle für den Mann mit dem „Doppelpass“: Zwar hat er dem deutschen und dem polnischen Nationalteam abwechselnd die Daumen gedrückt („in meiner Brust schlagen zwei Herzen“), doch beide Mannschaften blieben auf der Strecke. Seine Leidenschaft für Fußball blieb es nicht. Doppelpässe sieht der Fan von Borussia Dortmund gern. Marco Reus und Mario Götze haben oft gezeigt, wie erfolgreich man ist, wenn man sich mehrfach und direkt hintereinander das Leder zuspielt. Ein Doppelpass bringt Tempo, überwindet Gegner. Aber ein Allheilmittel ist es nicht. So haben die italienischen Kicker Ciro Immobile und Marco Verratti den Doppelpass zwar beherrscht, doch die Squadra Azzura qualifizierte sich erst gar nicht für die WM. (as)
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Sebastian Joswowitz-Niemierski
(Foto: Schoener) besitzt zwei Staatsangehörigkeiten und deshalb zwei Reisepässe: einen deutschen und einen polnischen. Auf die ist er stolz, „weil ich beide Länder liebe, so unterschiedlich sie auch sein sind“, sagt der 35-Jährige, der vor kurzem mit Ehefrau Anna und seinen zwei Kindern von Drangstedt nach Bad Bederkesa gezogen ist. Fußballerische Doppelpässe sieht der Fan von Borussia Dortmund gern. Marco Reus und Mario Götze haben oft gezeigt, wie erfolgreich man ist, wenn man sich mehrfach und direkt hintereinander das Leder zuspielt. (as) Foto: Foto: Schoener
Bogenlampen, wie man sie heute in vielen Möbelgeschäften kaufen kann, bekommen Tibor Schulz, Geschäftsführer der gleichnamigen Elektrofirma in Langen, und seine Mitarbeiter nicht jeden Tag in die Hände. Für die Fußballweltmeisterschaft hat Schulz aber extra ein Exemplar ausfindig gemacht, das bei einer befreundeten Familie im hohen Bogen über dem Wohnzimmertisch hängt und Licht spendet. Denn genau wie die Lampe, Marke Eigenbau, fliegen auch Fußbälle immer wieder im hohen Bogen über das Spielfeld und landen beim Mitspieler oder bestenfalls sogar direkt im Tor. Kein ganz einfacher Spielzug, insbesondere dann, wenn sich der Spieler im vollen Lauf befindet. Für Torhüter sind diese Bälle allerdings auch schwer zu halten. So zum Beispiel beim Schuss von Spielerin Zsanett Jakabfi vom Vfl Wolfsburg, die im Champions- League-Spiel gegen den LFC Chelsea Durchsetzungsvermögen im Zweikampf bewiesen hat und deren Torhüterin mit einer perfekten Bogenlampe überwinden konnte. Bei der WM 2018 gelang das Kunststück etwa dem Franzosen Paul Pogba beim 2:1 gegen Australien. In der Firma Elektro Schulz spielt der Fußball keine ganz so große Rolle, verrät Tibor Schulz. „Die Spiele während der WM werden schon geguckt, aber so richtig fußballverrückt ist bei uns keiner“, erzählt er. (krs)
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Bogenlampen, wie man sie heute in vielen Möbelgeschäften kaufen kann, bekommen Tibor Schulz, Geschäftsführer der gleichnamigen Elektrofirma in Langen, und seine Mitarbeiter nicht jeden Tag in die Hände. Für die Fußballweltmeisterschaft hat Schulz aber extra ein
Exemplar ausfindig gemacht, das bei einer befreundeten Familie im hohen Bogen über dem Wohnzimmertisch hängt und Licht spendet. Denn genau wie die Lampe, Marke Eigenbau, fliegen auch Fußbälle immer wieder im hohen Bogen über das Spielfeld und landen beim Mitspieler oder bestenfalls sogar direkt im Tor. (krs) Foto: Foto: Seelbach
Das Wasser tragen Matthias Rinas (rechts, Foto Seelbach) und Lars Haidinger vom ...
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Das Wasser tragen Matthias Rinas (rechts, Foto Seelbach) und Lars Haidinger vom Wasser- und Abwasserverband Wesermünde-Nord ihren Kunden gerne nach – beziehungsweise liefern es bis ins Haus. Schließlich hat der „Wasserträger“ nicht nur im Verband, sondern auch im Fußball eine entscheidende Rolle. Bezeichnet der Begriff doch eine Person, die anderen notwendige und wichtige Arbeiten abnimmt, sie damit unter Umständen erheblich entlastet und womöglich entscheidend zu deren Erfolg beiträgt. (krs)
Foto: Foto: Seelbach
Vom Langen Hafer kann Ada Fischer in diesem Jahr nur träumen. Angesichts des äußerst trockenen und heißen Frühjahrs ist der Hafer, der auf den Feldern der Bio-Bäuerin in Cuxhaven steht, ziemlich kurz (Foto Hansen). Der Ausdruck meint im Fußball weite und möglichst diagonal in den freien Raum geschlagene Bälle in Richtung Sturm, kurzum Befreiungsschläge, wenn man spielerisch unter Druck geraten ist. (ih)
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Vom Langen Hafer kann Ada Fischer in diesem Jahr nur träumen. Angesichts des äußerst trockenen und heißen Frühjahrs ist der Hafer, der auf den Feldern der Bio-Bäuerin in Cuxhaven steht, ziemlich kurz (Foto Hansen). Der Ausdruck meint im Fußball weite und möglichst diagonal in den freien Raum geschlagene Bälle in Richtung Sturm, kurzum Befreiungsschläge, wenn man spielerisch unter Druck geraten ist. (ih) Foto: Foto: Hansen
Rolf Krüdener, Vorsitzender des Schützenvereins Donnern, kann sich zurücklehnen,...
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Rolf Krüdener, Vorsitzender des Schützenvereins Donnern, kann sich zurücklehnen, das eigene Schützenfest ist erfolgreich gelaufen, doch selbstverständlich werden auch die Freunde in Bexhövede am Wochenende besucht (Foto Schmonsees). Ein Schützfest ist schließlich eine tolle Sache. Im Fußball gilt das nur für die eine Mannschaft. Von einem Schützenfest spricht man bei einem hohen Sieg. (cd) Foto: Foto: Schmonsees
Mit Diesel, Super und Reifendruck kennt Birgit Goldhammer (Foto Leuschner), Inhaberin der Firma Goldhammer in Mulsum, bestens aus. Den Begriff „Durchtanken“ aus der Fußballsprache habe sie allerdings noch nie gehört. Bezeichnet wird damit das kraftvolle Durchbrechen der gegnerischen Abwehrreihe. Auf dem Platz machte etwa der ehemalige Bayern-Profi und „wandelnde Kühlschrank“ Carsten Jancker dem Begriff alle Ehre. Das Beste an einer Fußball-Weltmeisterschaft ist für Goldhammer die Ruhe überall. „Man kann sehr gut Einkaufen gehen, wenn die Spiele laufen.“ (ike)
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Mit Diesel, Super und Reifendruck kennt Birgit Goldhammer (Foto Leuschner), Inhaberin der Firma Goldhammer in Mulsum, bestens aus. Den Begriff „Durchtanken“ aus der Fußballsprache habe sie allerdings noch nie gehört. Bezeichnet wird damit das kraftvolle Durchbrechen der gegnerischen Abwehrreihe. (ike) Foto: Foto: Leuschner
Wer kennt das nicht beim Karten spielen, ist das jetzt eine 9 oder eine 6? Daniel schreibt hier mal eine falsche 9, nämlich die 6. Der Nordholzer Grundschüler zittert und jubelt mit der deutschen Fußball- Nationalmannschaft genauso wie für seinen Lieblingsclub, den BVB. Wenn es um die eigenen sportlichen Aktivitäten geht, ist der Neunjährige eher im Kampfsport als im Fußball zu Hause. Aber was ist nun wirklich eine „falsche 9“? Als „9“ bezeichnet man einen klassischen Mittelstürmer. Gerd Müller, Klaus Fischer, Robert Lewandowski oder auch Mario Gomez zählen dazu. Im Fußball der „Moderne“, geprägt vor allem von Pep Guardiola beim FC Barcelona (2008 – 2012) kam der Mittelstürmer aus der Mode. Es wurde die „falsche 9“ geboren – und nie besser verkörpert von Lionel Messi, dem begnadeten argentinischen Fußballer. Auch Jogi Löw setzte mitunter auf die „falsche 9“ – zum Beispiel mit Mario Götze oder Thomas Müller. Regelmäßig setzt dann der Ruf nach einem klassischen Mittelstürmer ein. Ob gegen Schweden die Stunde von Mario Gomez wieder schlägt. Was Uli Hoeneß von solchen Debatten hält, hat er bei der Verpflichtung des neuen Trainers Kovac klar gemacht: „Wir haben Niko ausgesucht, weil er wie Jupp das Familiäre und Menschliche hat, das ist wichtiger, als wenn uns einer erklären kann, was eine falsche Neun oder flache Raute ist.“ (cd/ike)
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Wer kennt das nicht beim Karten spielen, ist das jetzt eine 9 oder eine 6? Daniel schreibt hier mal eine
falsche 9, nämlich die 6. Der Nordholzer Grundschüler zittert und
jubelt mit der deutschen Fußball-
Nationalmannschaft genauso wie für seinen Lieblingsclub, den BVB. Aber was ist nun wirklich eine „falsche 9“? Als „9“ bezeichnet man einen klassischen Mittelstürmer. Später wurde die „falsche 9“ geboren – und nie besser verkörpert von Lionel Messi, dem begnadeten argentinischen Fußballer. “ (cd/ike)
Foto: Foto: Leuschner
Katja Laue (30) ist Pharmazeutisch-technische Assistentin in der Orchideen-Apotheke in Loxstedt (Foto: Fixy) . „Fußball interessiert mich eigentlich nicht so sehr. Aber ich gucke die Spiele trotzdem mit Freunden – wegen der Gemeinschaft.“ Laue ist aber natürlich Expertin für Pillen. Als Pille bezeichnet man im Fußball-Jargon übrigens den Spielball. Der wird auch manchmal noch als „Leder“ tituliert, obwohl heutzutage kein Ball mehr aus Leder gefertigt wird. Hatte sich der Lederball früher bei Regen vollgesogen, war er schwer wie eine „Kugel“. Weitere Synonyme gefällig: Nülle, Ei, Kirsche. (cd)
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Katja Laue (30) ist Pharmazeutisch-technische Assistentin in der Orchideen-Apotheke in Loxstedt (Foto: Fixy) . „Fußball interessiert mich eigentlich nicht so sehr. Aber ich gucke die Spiele trotzdem mit Freunden – wegen der Gemeinschaft.“ Laue ist aber natürlich Expertin für Pillen. Als Pille bezeichnet man im Fußball-Jargon übrigens den Spielball. Weitere Synonyme gefällig: Nülle, Ei, Kirsche. (cd) Foto: Foto: Fixy
Janina Fischer (32, links) hat an Fußball wenig Interesse, wie sie freimütig bekennt. Aber für ein Foto ist die Einzelhandelskauffrau zu haben. Vorausgesetzt, ihre Kollegin Olga Krutikova macht mit, die sogar aus Russland stammt, dem Land, in dem gerade die Fußball-WM ausgetragen wird. Die beiden kennen natürlich Hattrick, das Rasierwasser, weil es im neuen Drogeriemarkt Rossmann in Loxstedt im Regal steht (Foto Fixy). In Deutschland spricht man nämlich von einem Hattrick, wenn ein Spieler in einer Halbzeit drei Tore erzielt, ohne dass in der Zwischenzeit ein anderes Tor fällt. International, vor allem in England, ist man da generöser. Da reicht es, drei Tore in einem Spiel zu schießen. (fix, cd)
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Janina Fischer (32, links) hat an Fußball wenig Interesse, wie sie freimütig
bekennt. Aber für ein Foto ist die Einzelhandelskauffrau zu haben. Vorausgesetzt, ihre Kollegin Olga Krutikova macht mit, die sogar aus Russland stammt, dem Land, in dem gerade die Fußball-WM ausgetragen wird. Die beiden kennen
natürlich Hattrick, das Rasierwasser, weil es im neuen Drogeriemarkt Rossmann in Loxstedt im Regal steht (Foto Fixy). In Deutschland spricht man nämlich von einem Hattrick, wenn ein Spieler in einer Halbzeit drei Tore erzielt, ohne dass in der Zwischenzeit ein anderes Tor fällt. International, vor allem in England, ist man da generöser. Da reicht es, drei Tore in einem Spiel zu schießen. (fix, cd) Foto: Foto: Fixy
Während Jogi Löw sich bei der WM noch über die Halmlänge des Trainingsplatzes von ZSKA Moskau mokiert, ist Bio-Landwirt Jürgen Rademacher aus Beverstedt schon viel weiter, er hat den ersten Schnitt schon von der Wiese geholt. Und dabei setzt auch er ganz auf Pressing. Eine schon 40 Jahre alte Maschine leistet dabei gute Dienste. Nach und nach plumpsen die kleinen, 14 Kilogramm schweren Heuballen aus der Presse. „Das Gras haben wir in der Blüte geschnitten und deshalb ist es besonders für Kälber gut geeignet“, sagt Rademacher. Spielt im Fußball eine Mannschaft Pressing, setzen die Angreifer die Abwehr- und defensiven Mittelfeldspieler des gegnerischen Teams unter Druck. Es wird nicht abgewartet, was deren ballführender Spiel macht, sondern er wird attackiert, in der Hoffnung, dass ihm ein Fehler unterläuft – und man selber einen Angriff starten kann. Das Pressing ist aber nicht ungefährlich, wenn ein spielstarkes Team sich aus der Umklammerung löst und eine weit aufgerückte Mannschaft ausgespielt (ausgekontert) wird. In den vergangenen Jahren kam ein neuer Begriff dazu, Gegenpressing. Besonders Mannschaften von Jürgen Klopp verstehen sich darauf. Darunter versteht man das Pressing nach dem direkten Ballverlust. Mannschaften wie Borussia Dortmund oder aktuell der FC Liverpool holen sich im Idealfall den Ball direkt wieder vom Gegner zurück – am liebsten natürlich auf einer schön gemähten „Wiese“. (cd, dth)
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Bio-Landwirt Jürgen Rademacher aus Beverstedt
hat den ersten Schnitt von der Wiese geholt. Und
dabei setzt auch er ganz auf Pressing. Eine schon 40 Jahre alte Maschine leistet
dabei gute Dienste. Spielt im Fußball eine Mannschaft
Pressing, setzen die Angreifer die Abwehr- und defensiven Mittelfeldspieler
des gegnerischen Teams unter Druck.
(cd, dth) Foto: Foto: D. Schmidt
Weil ihr Lebensraum immer knapper wird, sorgt sich Hans-Joachim Ropers, der Vorsitzende desNABU-Kreisverbands, um die Zukunft unserer Schwalben. Die Vögel brauchen offene feuchte Stellen, um Lehm zu sammeln, aus dem sie ihre Nester bauen. Deshalb könne man Rauch- und Mehlschwalben unterstützen, indem man möglichst wenig Boden versiegelt – oder künstliche Schwalbennester aufstellt. Die Schwalbe wurde übrigens ins Bild „montiert“. In der Fußballsprache spricht man von einer Schwalbe, wenn ein angreifender Spieler sich fallen lässt und ein Foul vortäuscht. (cd)
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Weil ihr Lebensraum immer knapper wird, sorgt sich Hans-Joachim Ropers, der Vorsitzende desNABU-Kreisverbands, um die Zukunft unserer Schwalben. Die Schwalbe wurde übrigens ins Bild „montiert“. In der Fußballsprache spricht man von einer Schwalbe, wenn ein angreifender Spieler sich fallen lässt und ein Foul vortäuscht. (cd) Foto: Montage. Foto: Beschnitt
"Was für ein Gurkenpass“, hört man den Reporter am Mikrofon stöhnen. Gemeint ist nicht ein mit Gurken belegter (Reise-)Pass (Foto Leuschner), sondern die Beschreibung für ein völlig missglücktes Zuspiel eines Fußballers auf seinen Mitspieler. (cd)
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"Was für ein Gurkenpass“, hört man den Reporter am Mikrofon stöhnen. Gemeint ist nicht ein mit Gurken belegter (Reise-)Pass (Foto Leuschner), sondern die Beschreibung für ein völlig missglücktes Zuspiel eines Fußballers auf seinen Mitspieler. (cd) Foto: Foto: Leuschner
Jens Christian Heuer und seine Ehefrau Hedda (Foto: Schoener) spielen leidenschaftlich gerne Schach. Dass sie dabei auch mal auf dem Rasen des Amtsgartens in Bad Bederkesa Platz nehmen, hat nicht nur mit dem Wetter zu tun. Das beliebte Spiel ums runde Leder hat viel gemeinsam mit den 32 hölzernen Schachfiguren auf dem Brett. „In beiden Fällen muss man eine Mannschaft durch kluge Strategie zum Erfolg führen“, sagt Jens Christian Heuer. Deshalb sei der Begriff vom Rasenschach durchaus verständlich und vielsagend. Wer vom Rasenschach spricht und Fußballspielen meint, der denkt dabei auch an berühmte Verfechter dieser Spielkultur. Startrainer Pep Guardiola gehört dazu. Er hat beim FC Barcelona und beim FC Bayern München unter Beweis gestellt, wie man mit Rasenschach – gekonnte Raumaufteilung, vorausschauendes Spiel ohne Ball, geniale Kombinationen – diverse Titel holt. Mit Standfußball hat das nichts zu tun. Guardiola setzt mit Rasenschach auf Ballbesitz, der seinem Team die Kontrolle über Spiel und Gegner verleiht. Durch innovative und schnelle Spielzüge aus einem dominierenden Mittelfeld heraus wird dieser Ballbesitz in Chancen umgewandelt. Beherrschen und Gewinnen lautet die Devise. Bei der Heuer-Partie im Amtsgarten dauert es an diesem Nachmittag eine ganze Weile, ehe einer gegen den anderen gewinnt. Gute Kombinationen brauchen Zeit. Auf dem Brett und auf dem Rasen. (as)
Am Kutterhafen in Spieka-Neufeld hat Stephan Büttner, Pastor der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde „Zum guten Hirten“ in Nordholz, schon gepredigt. Die Umkleidekabine in der Turnhalle an der Nordholzer Grundschule wäre eine Premiere (Foto Leuschner). Allerdings keine besonders realistische. Im Fußball kommt es vor, dass Mannschaften in der zweiten Halbzeit wie verwandelt auftreten. Dann wird gerne gemutmaßt, dass die Kabinenpredigt des Trainers „gesessen“ hat. Auf einmal klappt das, was noch in der ersten Hälfte so gar nicht funktionieren wollte. Oft geht es dabei auch laut in der Kabine zu. Eine Kabinenpredigt würde Pastor Büttner eher den deutschen Fans halten: „Zeigt Mitgefühl und schimpft nicht nur.“ Jogis Elf habe „eine ganz schöne Last zu tragen“. Wenn er sich nach dem vergeigten WM-Auftakt gegen Mexiko etwas wünschen könnte, „dann wären das Lahm und Klose“. Dass Fußball und Religion manchmal gar nicht so weit auseinanderliegen, hat Büttner unlängst in einer Sonntagspredigt vor den Nordholzer Gemeindemitgliedern deutlich gemacht – mit der „Fußball-Bibel“ von David Kadel. Darin erzählen Profis, was sie in dieser schillernden Fußballwelt erdet und dankbar macht. Dazu kommen Inhalte der Bibel sowie religiöse Überlegungen zum Thema Fußball und Gott. (ike)
Wenn es um Abstauber im Fußball geht, muss Peter Aschen aus Rechtenfleth nicht lange nachdenken: Gerd Müller, Bayern-Torjäger, der die Tore noch auf dem Hosenboden machte, ist für ihn ein Paradebeispiel. Ein Abstauber ist ein Stürmer, der immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist und dadurch eine Vielzahl vermeintlich leichter Tore erzielt, sie also fast im Vorbeigehen abstaubt. Der Rechtenflether Peter Aschenwar war in seiner Fußballerkarriere kein Abstauber, sondern eher Arbeitstier im Mittelfeld. Das Toreschießen steht da nicht im Mittelpunkt. Unter anderem kickte er in der ersten Mannschaft des TSV Sandstedt. Aschen ist Kapitän der Weserfähre und setzt sich ehrenamtlich für das Hermann-Allmers-Haus ein. Dazu gehört, dass er dort auch schon mal Staub von den Büsten im Antikensaal wischt. Das Künstlerhaus ließ der Marschendichter Hermann Allmers nach seiner Italien-Reise 1860 mit Hilfe seiner Künstlerfreunde neu gestalten. Der Antikensaal diente der Aufstellung seiner Sammlung von Abgüssen der klassischen Bildhauerei. Aschen hält sich gerne im Allmers-Haus auf. Zu Hause teilt er sich mit seiner Frau die Hausarbeit und ist ebenfalls regelmäßig als „Abstauber“ gefordert. Nur nicht, wenn die WM-Spiele laufen. Dann steht der Fußball im Mittelpunkt. Auch wenn Gerd Müller leider nicht mehr mitspielt. Doch, da ist sich Aschen sicher, auch bei der WM 2018 werden wieder „Abstaubertore“ fallen. (jg)
 In der Galerie saßen früher zum Beispiel Könige und Fürsten, heute wären das di...
Bankdrücker – das möchte Fitness-Trainer Andreas Dullweber aus Hagen nur im Fitnessstudio sein. Denn im Fußball ist ein Bankdrücker ein Spieler, der dauerhaft vom Trainer nicht eingesetzt wird. „Da fällt mir gleich Mario Götze ein“, sagt Dullweber. Götze, der trotz seines großen Talents oft auf der Bank saß, vor allem in seiner Zeit unter Trainer Pep Guardiola bei Bayern München. „Im WM-Finale 2014 in Rio wurde Götze erst in der 88. Minute von der Bank gebracht“, erinnert sich der Hagener. Dullweber selbst nahm in seiner aktiven Zeit als Fußballer höchst selten auf der Bank Platz. „Dafür bin ich viel zu ehrgeizig.“ In der Jugend schaffte der Stürmer es bis in die Kreis- und Bezirksauswahl. Dann stoppte ihn als 18-Jähriger eine Verletzung. Heute zeigt er Sportlern, wie Bankdrücken auf der Flachbank richtig geht. „Eine simple Übung, bei der man aber viele Fehler machen kann.“ (jg)
Beim Fußball gilt er als die große Kunst, der sogenannte Übersteiger, bei dem technisch versierte Kicker im Zweikampf einen Torschuss oder Pass antäuschen, stattdessen aber nur über den Ball steigen. Die Leistungsturnerinnen des TV Spaden können mit dem Begriff nicht so recht etwas anfangen. Aber die Ausübung ist für sie eine der leichtesten Übungen. Hanna Linz (13) hebt locker das Bein und steigt über ihre Turnkollegin Lara Weinkötz drüber. Der Meister der Finten und des Übersteigers war zweifellos der Brasilianer Garrincha. Als Rechtsaußen narrte er seine Gegenspieler, jeder wusste, was er versuchen wird, aber keiner konnte ihn stoppen. Manchmal machte der beste Rechtsaußen aller Zeiten vor seinen Schüssen mit den krummen Beinen nicht einen, nicht zwei, sondern auch mal drei oder vier Übersteiger. Da wirkten die Übersteiger des mehrfachen Weltfußballers Cristiano Ronaldo schon mal eher ein bisschen lächerlich bei der Fußball-WM in Russland. Das Leben des Brasilianers Garrincha endete übrigens tragisch. Er starb mit 49 Jahren – verarmt und vereinsamt an einer Leberzirrhose, verursacht durch seinen jahrelangen Alkoholkonsum. Sein Grabstein auf dem Friedhof „Cemiterio Raiz da Serra“ von Rio de Janeiro trägt die Inschrift: Descanse em paz, que era a alegria do povo – Mané Garrincha. (Hier ruht in Frieden der, der die Freude des Volkes war – Mané Garrincha). (ih, cd)
Bodo Mangels (Foto: Schoener), Juwelier aus Bad Bederkesa, hat bislang kräftig der belgischen Nationalmannschaft die Daumen gedrückt. „Die spielen so einen erfrischenden Fußball“, sagt er. Und eine starke Viererkette haben sie auch. Nun weist dieser Begriff aus dem Sportjargon durchaus inhaltliche Parallelen zur Perlenkette auf, die Bodo Mangels an diesem Morgen aus der Glasvitrine holt: Beide können ordentlich glänzen und sind sehr stabil. Sie halten zusammen, was zusammengehört. Im Fußball bezeichnet die Viererkette ein Spielsystem, in dem vier Mann auf Augenhöhe nebeneinander agieren, um dem Gegner das Durchkommen zu erschweren. Dabei entscheidet das Zusammenspiel zwischen ihnen oftmals darüber, wie sicher die Verteidigung steht. Eine Viererkette kann aber auch massiv den Angriff beflügeln. Die belgischen Kicker lieben das. Und können das. Harmonie zwischen den Akteuren ist Voraussetzung für den Erfolg. Blickt man ein paar Jahrzehnte zurück, so lässt sich eine spieltaktische Entwicklung nachvollziehen. Demnach hat die Viererkette den klassischen Libero abgelöst. Der agierte seinerzeit ohne direkten Gegenspieler hinter den Verteidigern. Franz Beckenbauer, den viele Fußballfans in Deutschland gern als „Kaiser Franz“ verehren, wurde auf dieser Position berühmt. Was hat er wohl zur Viererkette von Jogis Jungs gesagt? (as)
Eine Bananenflanke kennen die beiden Fußball-Fans Mathis Burkhardt (Foto: Hansen) und Till Rudloff, Mitarbeiter im Edeka-Aktiv-Markt Berndt in Schiffdorf, natürlich. „Das ist eine Flanke, die in einem schönen Bogen geschlagen wird“, weiß Burkhardt. Beim Nachmachen im Supermarkt tun die beiden sich aber ein bisschen schwer. Aber die Banane wird ja nur per Hand geworfen. Spaß haben die beiden aber jede Menge. Bleibt die Frage, ob die beiden jungen Kerle, 18 und 23 Jahre jung, auch den „Begründer“ des Begriffs kennen: den einstigen HSV-Verteidiger Manfred alias Manni Kaltz, der in den 70er Jahren mit seinen Flanken, die krumm wie eine Banane waren, den Mittelstürmer Horst Hrubesch perfekt bediente, der sie wiederum regelmäßig ins Tor köpfte. Da schütteln die Jungspunde den Kopf. „Das ist zu lange her“, sagt Burkhardt. (ih)
Vollgas bis zur 90. Minute, mit jedem Ball offensiv auf das Tor des Gegners zugehen – diese Taktik verspricht im Fußball begeisternde Spiele. Nicht ganz so prickelnd wird es, wenn sich eine Mannschaft in der eigenen Hälfte „verschanzt“, kaum nach vorne spielt und die eigene Verteidungszone mit der Abwehr völlig abschließt. Mauern nennt das der kundige Fußballfan. Bei der WM in Russland hat sich Uruguay zumindest ins Viertelfinale gemauert, gescheitert an den offensiv ausgerichteten Franzosen. Gemauert wird auch im Cuxland. Im Schiffdorfer Neubaugebiet werden neue Häuser hochgezogen, unter anderem von den Maurern der Firma Jürgen Kaiser aus Alfstedt. Einer von ihnen ist Peter von Thaden (Foto Welbhoff). Doch auch wenn er vom Mauern sehr viel versteht, kann er beim Fußball nicht so recht mitreden. „Ich bin kein Fußball-Fan“, erzählt er. „Von den WM-Spielen habe ich mir nur eins angeguckt, und das auch gerade mal bis zur Hälfte.“ In einem sind er und seine Kollegen sich aber einig: „Wenn wir so arbeiten würden, wie die deutsche Mannschaft bei der WM gespielt hat, dann würden wir kein einziges Haus hochziehen.“
Fußball ist mehr als nur schnödes Tore-Schießen. Der Sport ist Leidenschaft und Hingabe, erfordert höchste Konzentration und Kreativität. „Fußball ist Kunst und alle Fußballer sind Künstler“, soll der Superstar Christiano Ronaldo gesagt haben. Und wenn man gewinnen will, sollte eine Mannschaft nicht aus dem Takt kommen und möglichst viele Gegner austanzen. Das schlägt sich auch im Fußballbegriff „Hacke, Spitze, 1-2-3“ nieder. Der wird gerne von Kommentatoren verwendet, wenn ein Spieler tief in die Trickkiste greift und zur Freude der Zuschauer im Stadion mit Hackentricks und anderen Fußverrenkungen die Gegner schwindelig spielt, der Grat zur brotlosen Kunst ist allerdings ein schmaler. Christiano Ronaldo selbst gab mit seinen Übersteigern bei der WM 2018 reichlich Beispiele für „Hacke, Spitze, 1-2-3“, genau wie der Brasilianer und Schönspieler Neymar. Neymars Kunst ist ebenso groß wie seine Theatralik auf dem Platz. Der Brasilianer lässt keine Gelegenheit aus, in der er sich nicht zu Boden wirft. Er soll, so hat ein Experte ausgerechnet, sich bei der WM schon vierzehn Minuten auf dem Boden gewälzt haben. Der Begriff „Hacke, Spitze, 1-2-3“ kommt eigentlich aus dem Volkstanz. Das zeigen die Balletttänzerinnen der Ballettschule Nowak in Beverstedtt (Foto Gehrke) Sie sind zwischen 11 und 13 Jahre alt und schon richtige Profis in der klassischen Tanzkunst Ballett. Für die Serie „Auf Ballhöhe“ und die WM 2018 haben sie extra eine Polka einstudiert. Die Tänzerinnen Hannah, Marleen, Greta, Paulina, Greta, Hannah, Emmely und Jana stellen es in graziler Perfektion vor: Zwei mal Hacke-Spitze, drei Schritte nach rechts, zwei mal Hacke-Spitze, drei Schritte nach links ... wenn Ronaldo oder Neymar das sehen könnten, sie würden neidisch werden. (jg)
„Auch wenn Deutschland aus dem Wettbewerb geflogen ist – die Weltmeisterschaft hat einfach tolle Spiele zu bieten“, sagt Matthias Nikisch (Foto: Schoener) von der Kemner Home Company in Bad Bederkesa. Und deshalb freut sich der Küchenstudioleiter auf jede Partie. Und ist gespannt, wer denn am Ende als neuer Weltmeister auf dem Fußballthron stehen wird. Ob bis zum Finale noch die eine oder andere Kerze zu sehen sein wird, will Nikisch aufmerksam verfolgen. Eigentlich sind Kerzen für die Beleuchtung von Räumen gedacht. Im Fußball steht der Begriff für einen Schuss, bei dem der Kicker den Ball nicht richtig trifft und das Leder deshalb – wie eine Kerze – senkrecht nach oben schießt. Auch bei Abwehrreaktionen am Strafraum oder bei Abschlägen des Torwarts gibt es schon mal die eine oder andere Kerze. Landet der Ball am Boden, ist er schwer zu kontrollieren. Nur manches Mal gelingt ein Torschuss. Aber dann ist es für eine Erleuchtung ist es meist zu spät. (as)
Die deutsche Mannschaft hätte sich mittlerweile bestimmt gefreut, wenn sie bei der WM wenigstens noch ein Spiel um die „Goldene Ananas“ gehabt hätte. Ein Spiel nämlich, in dem es um nichts mehr geht – wie dem um Platz 3. Die Verlierer der Halbfinals treten dort an, obwohl nach der Enttäuschung, das Finale verpasst zu haben, keiner mehr Lust darauf hat. In Kokosöl marinierte Ananas, Vanilleeis und Baileys – bei dieser goldenen Ananas von Björn Wolters gewinnt wortwörtlich jeder. Beim Fußball fiebern er und seine Mitarbeiter in der Küche mit, da hängt nämlich ein Fernseher. Wolters, Inhaber des Wremer Restaurants „Zur Börse“, hatte auf Deutschland als Weltmeister getippt. Die goldene Ananas steht eigentlich nicht auf seiner Karte, aber für Fußballfans bereitet er sie gern auf Wunsch während der Weltmeisterschaft zu. „Eigentlich haben wir Erdbeer- oder Kirschenzeit. Aber so ein Exot wie die Ananas kommt zu jeder Jahreszeit gut an“, sagt er. Die deutsche Nationalmannschaft kennt übrigens solche Spiele um die Goldene Ananas. Beim Sommermärchen 2006 stand nach der 0:2-Niederlage gegen Italien noch der „Freundschaftskick“ gegen Portugal in Stuttgart an. Und obwohl die Enttäuschung noch tief saß, entwickelte sich eine tolle Partie, mit zwei fantastischen Toren von Schweinsteiger, und auch Olli Kahn kam noch zum Einsatz. Man sieht, auch solche Spiele um die Goldene Ananas können einem noch gut schmecken. (dth, cd)
Sebastian Joswowitz-Niemierski (Foto: Schoener) besitzt zwei Staatsangehörigkeiten und deshalb zwei Reisepässe: einen deutschen und einen polnischen. Auf die ist er stolz, „weil ich beide Länder liebe, so unterschiedlich sie auch sein sind“, sagt der 35-Jährige, der vor kurzem mit Ehefrau Anna und seinen zwei Kindern von Drangstedt nach Bad Bederkesa gezogen ist. Dort hat sich der studierte Vermessungsingenieur und berufserfahrene Projektleiter mit einer Firma für Gartenservice und Pflasterarbeiten selbstständig gemacht. Die Vorrunde der Weltmeisterschaft war ein Wechselbad der Gefühle für den Mann mit dem „Doppelpass“: Zwar hat er dem deutschen und dem polnischen Nationalteam abwechselnd die Daumen gedrückt („in meiner Brust schlagen zwei Herzen“), doch beide Mannschaften blieben auf der Strecke. Seine Leidenschaft für Fußball blieb es nicht. Doppelpässe sieht der Fan von Borussia Dortmund gern. Marco Reus und Mario Götze haben oft gezeigt, wie erfolgreich man ist, wenn man sich mehrfach und direkt hintereinander das Leder zuspielt. Ein Doppelpass bringt Tempo, überwindet Gegner. Aber ein Allheilmittel ist es nicht. So haben die italienischen Kicker Ciro Immobile und Marco Verratti den Doppelpass zwar beherrscht, doch die Squadra Azzura qualifizierte sich erst gar nicht für die WM. (as)
Bogenlampen, wie man sie heute in vielen Möbelgeschäften kaufen kann, bekommen Tibor Schulz, Geschäftsführer der gleichnamigen Elektrofirma in Langen, und seine Mitarbeiter nicht jeden Tag in die Hände. Für die Fußballweltmeisterschaft hat Schulz aber extra ein Exemplar ausfindig gemacht, das bei einer befreundeten Familie im hohen Bogen über dem Wohnzimmertisch hängt und Licht spendet. Denn genau wie die Lampe, Marke Eigenbau, fliegen auch Fußbälle immer wieder im hohen Bogen über das Spielfeld und landen beim Mitspieler oder bestenfalls sogar direkt im Tor. Kein ganz einfacher Spielzug, insbesondere dann, wenn sich der Spieler im vollen Lauf befindet. Für Torhüter sind diese Bälle allerdings auch schwer zu halten. So zum Beispiel beim Schuss von Spielerin Zsanett Jakabfi vom Vfl Wolfsburg, die im Champions- League-Spiel gegen den LFC Chelsea Durchsetzungsvermögen im Zweikampf bewiesen hat und deren Torhüterin mit einer perfekten Bogenlampe überwinden konnte. Bei der WM 2018 gelang das Kunststück etwa dem Franzosen Paul Pogba beim 2:1 gegen Australien. In der Firma Elektro Schulz spielt der Fußball keine ganz so große Rolle, verrät Tibor Schulz. „Die Spiele während der WM werden schon geguckt, aber so richtig fußballverrückt ist bei uns keiner“, erzählt er. (krs)
Das Wasser tragen Matthias Rinas (rechts, Foto Seelbach) und Lars Haidinger vom ...
Vom Langen Hafer kann Ada Fischer in diesem Jahr nur träumen. Angesichts des äußerst trockenen und heißen Frühjahrs ist der Hafer, der auf den Feldern der Bio-Bäuerin in Cuxhaven steht, ziemlich kurz (Foto Hansen). Der Ausdruck meint im Fußball weite und möglichst diagonal in den freien Raum geschlagene Bälle in Richtung Sturm, kurzum Befreiungsschläge, wenn man spielerisch unter Druck geraten ist. (ih)
Rolf Krüdener, Vorsitzender des Schützenvereins Donnern, kann sich zurücklehnen,...
Mit Diesel, Super und Reifendruck kennt Birgit Goldhammer (Foto Leuschner), Inhaberin der Firma Goldhammer in Mulsum, bestens aus. Den Begriff „Durchtanken“ aus der Fußballsprache habe sie allerdings noch nie gehört. Bezeichnet wird damit das kraftvolle Durchbrechen der gegnerischen Abwehrreihe. Auf dem Platz machte etwa der ehemalige Bayern-Profi und „wandelnde Kühlschrank“ Carsten Jancker dem Begriff alle Ehre. Das Beste an einer Fußball-Weltmeisterschaft ist für Goldhammer die Ruhe überall. „Man kann sehr gut Einkaufen gehen, wenn die Spiele laufen.“ (ike)
Wer kennt das nicht beim Karten spielen, ist das jetzt eine 9 oder eine 6? Daniel schreibt hier mal eine falsche 9, nämlich die 6. Der Nordholzer Grundschüler zittert und jubelt mit der deutschen Fußball- Nationalmannschaft genauso wie für seinen Lieblingsclub, den BVB. Wenn es um die eigenen sportlichen Aktivitäten geht, ist der Neunjährige eher im Kampfsport als im Fußball zu Hause. Aber was ist nun wirklich eine „falsche 9“? Als „9“ bezeichnet man einen klassischen Mittelstürmer. Gerd Müller, Klaus Fischer, Robert Lewandowski oder auch Mario Gomez zählen dazu. Im Fußball der „Moderne“, geprägt vor allem von Pep Guardiola beim FC Barcelona (2008 – 2012) kam der Mittelstürmer aus der Mode. Es wurde die „falsche 9“ geboren – und nie besser verkörpert von Lionel Messi, dem begnadeten argentinischen Fußballer. Auch Jogi Löw setzte mitunter auf die „falsche 9“ – zum Beispiel mit Mario Götze oder Thomas Müller. Regelmäßig setzt dann der Ruf nach einem klassischen Mittelstürmer ein. Ob gegen Schweden die Stunde von Mario Gomez wieder schlägt. Was Uli Hoeneß von solchen Debatten hält, hat er bei der Verpflichtung des neuen Trainers Kovac klar gemacht: „Wir haben Niko ausgesucht, weil er wie Jupp das Familiäre und Menschliche hat, das ist wichtiger, als wenn uns einer erklären kann, was eine falsche Neun oder flache Raute ist.“ (cd/ike)
Katja Laue (30) ist Pharmazeutisch-technische Assistentin in der Orchideen-Apotheke in Loxstedt (Foto: Fixy) . „Fußball interessiert mich eigentlich nicht so sehr. Aber ich gucke die Spiele trotzdem mit Freunden – wegen der Gemeinschaft.“ Laue ist aber natürlich Expertin für Pillen. Als Pille bezeichnet man im Fußball-Jargon übrigens den Spielball. Der wird auch manchmal noch als „Leder“ tituliert, obwohl heutzutage kein Ball mehr aus Leder gefertigt wird. Hatte sich der Lederball früher bei Regen vollgesogen, war er schwer wie eine „Kugel“. Weitere Synonyme gefällig: Nülle, Ei, Kirsche. (cd)
Janina Fischer (32, links) hat an Fußball wenig Interesse, wie sie freimütig bekennt. Aber für ein Foto ist die Einzelhandelskauffrau zu haben. Vorausgesetzt, ihre Kollegin Olga Krutikova macht mit, die sogar aus Russland stammt, dem Land, in dem gerade die Fußball-WM ausgetragen wird. Die beiden kennen natürlich Hattrick, das Rasierwasser, weil es im neuen Drogeriemarkt Rossmann in Loxstedt im Regal steht (Foto Fixy). In Deutschland spricht man nämlich von einem Hattrick, wenn ein Spieler in einer Halbzeit drei Tore erzielt, ohne dass in der Zwischenzeit ein anderes Tor fällt. International, vor allem in England, ist man da generöser. Da reicht es, drei Tore in einem Spiel zu schießen. (fix, cd)
Während Jogi Löw sich bei der WM noch über die Halmlänge des Trainingsplatzes von ZSKA Moskau mokiert, ist Bio-Landwirt Jürgen Rademacher aus Beverstedt schon viel weiter, er hat den ersten Schnitt schon von der Wiese geholt. Und dabei setzt auch er ganz auf Pressing. Eine schon 40 Jahre alte Maschine leistet dabei gute Dienste. Nach und nach plumpsen die kleinen, 14 Kilogramm schweren Heuballen aus der Presse. „Das Gras haben wir in der Blüte geschnitten und deshalb ist es besonders für Kälber gut geeignet“, sagt Rademacher. Spielt im Fußball eine Mannschaft Pressing, setzen die Angreifer die Abwehr- und defensiven Mittelfeldspieler des gegnerischen Teams unter Druck. Es wird nicht abgewartet, was deren ballführender Spiel macht, sondern er wird attackiert, in der Hoffnung, dass ihm ein Fehler unterläuft – und man selber einen Angriff starten kann. Das Pressing ist aber nicht ungefährlich, wenn ein spielstarkes Team sich aus der Umklammerung löst und eine weit aufgerückte Mannschaft ausgespielt (ausgekontert) wird. In den vergangenen Jahren kam ein neuer Begriff dazu, Gegenpressing. Besonders Mannschaften von Jürgen Klopp verstehen sich darauf. Darunter versteht man das Pressing nach dem direkten Ballverlust. Mannschaften wie Borussia Dortmund oder aktuell der FC Liverpool holen sich im Idealfall den Ball direkt wieder vom Gegner zurück – am liebsten natürlich auf einer schön gemähten „Wiese“. (cd, dth)
Weil ihr Lebensraum immer knapper wird, sorgt sich Hans-Joachim Ropers, der Vorsitzende desNABU-Kreisverbands, um die Zukunft unserer Schwalben. Die Vögel brauchen offene feuchte Stellen, um Lehm zu sammeln, aus dem sie ihre Nester bauen. Deshalb könne man Rauch- und Mehlschwalben unterstützen, indem man möglichst wenig Boden versiegelt – oder künstliche Schwalbennester aufstellt. Die Schwalbe wurde übrigens ins Bild „montiert“. In der Fußballsprache spricht man von einer Schwalbe, wenn ein angreifender Spieler sich fallen lässt und ein Foul vortäuscht. (cd)
"Was für ein Gurkenpass“, hört man den Reporter am Mikrofon stöhnen. Gemeint ist nicht ein mit Gurken belegter (Reise-)Pass (Foto Leuschner), sondern die Beschreibung für ein völlig missglücktes Zuspiel eines Fußballers auf seinen Mitspieler. (cd)
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