
Auf der Suche nach Energieeinsparpotenzialen in Bremer und Bremerhavener Unternehmen.
Foto: energiekonsens
Bremerhaven/Bremen: Kommunale Unternehmen sparen Energie im Netzwerk
Wo sonst stille Abschiede stattfinden, drehte sich am 24. Juni alles um Energieeffizienz: Das Netzwerk Energieeffizienztisch Zero traf sich im Krematorium der Umweltbetriebe Bremen (UBB), um sich ganz dem Thema Abwärme zu widmen. Ein Ort, der nicht zufällig gewählt wurde – denn hier entstehen täglich große Mengen ungenutzter thermischer Energie.
Zwölf kommunale Unternehmen gehören zum Netzwerk, das durch die Klimaschutzagentur energiekonsens betreut wird. Ziel ist es, gemeinsam Maßnahmen für mehr Klimaschutz und Energieeinsparung umzusetzen – im Sinne des Pariser Abkommens und der Bremer Klimaschutzziele.
Potenzial zur Abwärmenutzung ist groß
Nach einer Führung durch die Anlage stellte Projektleiter Bernd Langer erste Ergebnisse einer aktuellen Abwärmeanalyse vor. Fazit: Das Potenzial zur Abwärmenutzung im Krematorium ist groß – sogar deutlich größer als der aktuelle Eigenbedarf vor Ort. Vorgeschlagen wurden unter anderem eine Luftvorheizung für die Öfen und die Prüfung einer Absorptionskälteanlage.
Viele ungenutzte Energieressourcen
„Auch in kommunalen Betrieben schlummern viele ungenutzte Energieressourcen“, sagte Bernd Langer von energiekonsens. „Das Krematorium ist ein gutes Beispiel dafür, dass es sich lohnt, Abwärme systematisch zu erfassen und Lösungen für deren Nutzung zu entwickeln.“
Ziel: Energieverbrauch um mindestens 4.000 MWh senken
Eines der zentralen Ergebnisse des Treffens war die Verabschiedung der Zielvereinbarung: Gemeinsam wollen die zwölf kommunalen Unternehmen ihren jährlichen Energieverbrauch bis Ende 2027 um mindestens 4.000 MWh im Jahr senken. Grundlage dafür sind bereits gemeldete Maßnahmen – von Photovoltaik über LED-Umrüstung bis hin zur Umstellung auf fossilfreie Wärmeversorgung.
Nächstes Netzwerktreffen im November
Das nächste Treffen des Netzwerks ist im November am Flughafen Bremen geplant. Dann geht es weiter – mit frischen Ideen und dem gemeinsamen Ziel: Zero Emission, so bald wie möglich.
Am Energieeffizienztisch arbeiten Unternehmen zusammen
Die Energieeffizienztische sind geschlossene Netzwerkformate, bei denen teilnehmende Unternehmen im ingenieurtechnisch betreuten Rahmen gemeinsam daran arbeiten, ihre CO2-Emissionen zu senken.
Interessierte Betriebe können sich noch melden
Ein weiterer wichtiger Ausblick: Noch in diesem Jahr starten zwei zusätzliche Netzwerke. Unternehmen, die bisher nicht beteiligt sind, haben damit die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen und von den Erfahrungen der bestehenden Tische zu profitieren. Interessierte Betriebe können sich jetzt für eine Teilnahme anmelden.
Weitere Informationen: www.energiekonsens.de/energieeffizienztische