
Ein Aufsteller mit der Aufschrift "Heute Warnstreik!" steht neben einem Briefkasten der Deutschen Post. Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post ruft die Gewerkschaft Verdi nun auch in der Paketzustellung zu Warnstreiks auf.
Foto: Philipp von Ditfurth
Brief- und Paketfrust! Verdi-Streik trifft Niedersachsen und Bremen
Verdi erhöht den Druck im Post-Tarifstreit: In 80 Städten Niedersachsens und Bremens wird gestreikt. Briefe und Pakete kommen verspätet an.
80 Städte von Streiks betroffen
Kunden der Deutschen Post in Niedersachsen und Bremen müssen sich auf Verzögerungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat Zusteller in rund 80 Städten des ländlichen Raums zum Warnstreik aufgerufen. Nachdem vergangene Woche vor allem größere Städte wie Hannover und Braunschweig betroffen waren, trifft es nun kleinere Orte wie Lingen, Meppen oder Velpke.
Nach Angaben der Gewerkschaft beteiligen sich rund 1.000 Postzusteller an den Arbeitsniederlegungen. „Die Beschäftigten erwarten mehr Wertschätzung für ihre Arbeit“, erklärt Thomas Warner, Fachbereichsleiter für Postdienste in Niedersachsen-Bremen. Er fordert den Arbeitgeber auf, die Löhne spürbar zu erhöhen, um langfristig zuverlässiges Personal zu halten.
Forderungen: Mehr Gehalt und zusätzliche Urlaubstage
Verdi verlangt für die Beschäftigten eine Lohnerhöhung von sieben Prozent sowie drei zusätzliche Urlaubstage. Mitglieder der Gewerkschaft sollen sogar vier zusätzliche freie Tage erhalten. Die Gewerkschaft begründet dies mit der hohen Arbeitsbelastung der Zusteller.
Die dritte Verhandlungsrunde zwischen Verdi und der Deutschen Post ist für den 12. und 13. Februar angesetzt. Dort soll die Post ein Angebot vorlegen. Ob dieses den Streikenden ausreicht, bleibt abzuwarten.

Zwei Mitarbeiter des Logistikkonzerns DHL stehen an einem Warnstreik-Posten der Gewerkschaft Verdi, der sich am Eingang einer DHL-Zustellbasis befindet.
Foto: Wolf von Dewitz

Eine Beschäftigte der Deutschen Post streikt.
Foto: Moritz Frankenberg
Erhebliche Verzögerungen für Briefe und Pakete
Die aktuellen Streiks sorgen bereits für spürbare Folgen. Millionen Briefe und Hunderttausende Pakete kamen zuletzt durch die Arbeitsniederlegungen verspätet an. Besonders im ländlichen Raum könnte sich die Lage nun weiter zuspitzen. Kunden müssen sich auf längere Wartezeiten einstellen.
Ob sich die Situation nach den kommenden Verhandlungen entspannt oder ob weitere Streiks drohen, ist noch offen. Verdi zeigt sich jedoch entschlossen, den Druck auf die Post weiter zu erhöhen. (dpa/vk)