Drohne über Militärgelände in Sachsen-Anhalt abgeschossen. Bundesverteidigungsministerium hält Details geheim. Spionageverdacht im Raum.

Eine Drohne ist über einem Bundeswehrgelände abgeschossen worden – während einer Ausbildung für ukrainische Soldaten.

Foto: Efrem Lukatsky/Symbolbild

Deutschland und die Welt

Bundeswehr schießt Drohne über Kasernengelände ab

19. April 2025 // 18:50

Schon 2023 flog eine Drohne über ein deutsches Militärgelände – nun bestätigt das Verteidigungsministerium den Vorfall.

In Sachsen-Anhalt ist bereits im Jahr 2023 eine Drohne über einem Militärgelände abgeschossen worden. Das bestätigte das Bundesverteidigungsministerium auf Anfrage. Zum Zeitpunkt des Vorfalls befanden sich ukrainische Soldaten zur Ausbildung auf dem Gelände. Aus Sicherheitsgründen nannte das Ministerium keine weiteren Details zum genauen Ort oder technischen Hintergrund des Abschusses.

Generalinspekteur warnt vor zunehmender Spionage

Generalinspekteur Carsten Breuer hatte kürzlich auf eine Zunahme von Spionageaktivitäten hingewiesen – insbesondere im Zusammenhang mit russischen Interessen. Immer häufiger würden Drohnen über Kasernenanlagen gesichtet, sagte er. Ob der Vorfall in Sachsen-Anhalt in diesen Kontext fällt, ließ das Ministerium offen.

Russland reagiert mit Zurückweisung

Russlands Botschafter in Deutschland, Sergej Netschajew, wies in der „Berliner Zeitung“ jede Verantwortung von sich. Der Einsatz von Drohnen zur Ausforschung deutscher Militärstandorte ergebe „keinen Sinn“. Zudem seien moderne russische Waffensysteme westlichen Modellen „meistens überlegen“.

Geheimhaltung erschwert Aufklärung

Weil der Vorfall unter Verschluss gehalten wurde, bleiben zentrale Fragen offen: Wo genau ereignete sich der Abschuss? Welche Technik wurde eingesetzt? Und: Wer steckte hinter dem Drohnenflug? Klar ist: Die Sorge um unbemannte Spionageflüge über deutschen Kasernen wächst – und mit ihr die Anspannung in der sicherheitspolitischen Debatte. (dpa/vk)