Trumps Zollpolitik schwächt den Dollar: Warum der Status der US-Währung als sicherer Hafen wackelt und welche Alternativen denkbar sind.

Der Dollar verliert massiv an Wert – Experten warnen vor Folgen für Verbraucher, Finanzmärkte und die globale Stabilität.

Foto: Mark Lennihan

Deutschland und die Welt

Der Dollar fällt - Was das für uns und unser Geld bedeutet

26. April 2025 // 06:00

Trumps Zollpolitik schwächt den Dollar: Warum der Status der US-Währung als sicherer Hafen wackelt und welche Alternativen denkbar sind.

Der US-Dollar ist im Vergleich zum Euro so schwach wie seit über drei Jahren nicht mehr. Verantwortlich dafür sind vor allem die chaotische Zollpolitik und öffentliche Attacken auf die US-Notenbank durch Donald Trump. Seit seiner Amtseinführung hat der Dollar gegenüber dem Euro etwa zehn Prozent an Wert eingebüßt. Für Verbraucher bringt das kurzfristige Vorteile – die langfristigen Folgen könnten jedoch gravierend sein.

Trumps Einfluss auf den Dollar-Kurs

Neben der Zollpolitik sorgt auch die Unsicherheit über die Unabhängigkeit der US-Notenbank Fed für Kursverluste. Trumps harsche Kritik an Notenbankchef Jerome Powell erschüttert das Vertrauen der Märkte. Viele Investoren sichern sich mittlerweile gegen einen weiteren Verfall des Dollars ab. Analysten wie Bernd Weidensteiner von der Commerzbank rechnen damit, dass die politische Unsicherheit andauern wird.

Was Verbraucher vom schwachen Dollar haben

Ein schwacher Dollar wirkt sich positiv auf die Preise vieler Rohstoffe aus, die international in US-Währung gehandelt werden. Für europäische Verbraucher bedeutet das: günstigere Energiekosten und eine gebremste Inflation. Auch Urlauber profitieren: In den USA bekommen Touristen mehr für ihr Geld. Dennoch wirkt sich die politische Lage negativ auf die Zahl der deutschen Touristen in den USA aus – ein Rückgang um fast 30 Prozent wurde verzeichnet.

Gefahr für den Status als Weltleitwährung?

Traditionell galt der Dollar als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Doch durch Trumps unberechenbare Politik gerieten auch US-Staatsanleihen unter Druck. Die Zweifel an der Sicherheit des amerikanischen Finanzsystems wachsen. Zwar versuchen die USA, den Status des Dollars zu verteidigen – ob das langfristig gelingt, ist ungewiss. Alternativen wie der Euro oder der chinesische Renminbi sind bislang noch nicht stark genug, könnten aber in Zukunft an Bedeutung gewinnen.

Strategie: Dollar-Schwächung zur Exportförderung

Hinter dem Kursverfall könnte auch Kalkül stecken. Ein schwächerer Dollar macht amerikanische Waren international wettbewerbsfähiger und könnte das Handelsdefizit der USA verringern. Experten sind jedoch skeptisch, ob diese Strategie tatsächlich nachhaltig ist. Zu groß sind die Risiken für das Vertrauen in die US-Wirtschaft und die Stabilität der globalen Finanzmärkte. (dpa/vk)