
Im Test-Waggon Dirk wird getestet, wie die Klimaanlagen in den Zügen verbessert werden kann.
Foto: Guido Kirchner
Die Deutsche Bahn und ihre Klimaanlagen: So soll es in Zukunft besser werden
Bequem und stressfrei soll das Bahnfahren idealerweise sein. Berichte über ausgefallene Klimaanlagen in ICE-Zügen im Sommer sprechen allerdings häufig eine andere Sprache.
Die Klimageräte in den Fernzügen der Deutschen Bahn (DB) gelten landläufig oft als unzuverlässig. Doch stimmt dieser Eindruck? Nein, sagt die Bahn - und will die Klimasysteme dennoch weiter verbessern.
Hohe Zuverlässigkeit der Klimaanlagen
Nur 0,3 Prozent aller ICE- und IC-Wagen mussten im vergangenen Jahr wegen einer gestörten Klimaanlage gesperrt werden. Bei modernen ICE-Zügen liegt die Zuverlässigkeit laut einem DB-Sprecher noch höher.
Probleme mit den ICE-2-Zügen
Ein Grund, warum viele an dem Gedanken festhalten, dass die Klimaanlagen in den Zügen großer Mist sind, könnten die Probleme mit den ICE-2-Zügen Anfang der 2010er Jahre sein. Damals sind die Klimaanlagen reihenweise ausgefallen. „Wir haben das aber genau untersucht und das Problem gelöst“, berichtet Michael Meister. Er arbeitet bei der DB Systemtechnik an der Verbesserung von Zügen.
Hohe Last auf Klimaanlagen
Die Klimaanlagen müssen viel leisten. Vor allem, weil das Wetter immer extremer wird. Daher sind modernisierte Klimaanlagen inzwischen auf Außentemperaturen bis zu 45 Grad ausgelegt. Allein für den Fernverkehr fließe derzeit jährlich ein mittlerer zweistelliger Millionenbetrag in die Wartung der Klimaanlagen.
Die genaue Temperatur im Zug liegt übrigens nach einer Norm um die 23 Grad Celsius. Das Zugpersonal kann die einprogrammierten Vorgaben nur um wenige Grad anpassen.
Dirk der Test-Waggon
Die Bahn forscht derweil daran, die Klimatechnik besser für die Zukunft aufzustellen. In Minden steht dafür eine 75 Meter lange Klimakammer, in der Züge unter extremen Temperaturen oder bei Regen und Schnee getestet werden können. Seit 2020 gibt es zudem den Test-Waggon namens Dirk.
Züge mit Sitzheizung?
In einem anderen Projekt untersuchten die Fachleute Sitzheizungen und wärmende Infrarot-Paneele an den Sitzrückseiten. Dann könnten die Fahrgäste die Temperatur an ihrem Sitz selbst einstellen und die Grundtemperatur im Wagen könnte einige Grad kälter gehalten werden, um Energie zu sparen.
Auch an Luftdüsen, um Sitzplätze ähnlich wie in Flugzeugen individuell zu kühlen, wird geforscht.