
Gesunde Massage für die Füße.
Foto: Tonn
Ein Spaziergang mitten in den Himmel hinein
Es quietscht und schmatzt! Bei jedem Schritt versinken die Füße im schlammigen Boden. Der Fußmarsch nach Neuwerk ist das pure Vergnügen. Das geht nur, weil gerade Ebbe herrscht. Anstelle des Meeres ist jetzt nur das graubraune Watt zu sehen. Bei der Wattwanderung geht es auf meist festem Boden durch Priele. Und manchmal auch durch knöcheltiefen Matsch.
Bei der Wattwanderung geht es auf meist festem Boden durch Priele. Und manchmal auch durch knöcheltiefen Matsch.
Die Meeresströmung und der Wind verändern das Watt ständig. So entstehen immer wieder neue Priele und Wasserrinnen im Watt. An einigen Stellen siedeln sich auch Muscheln an, allen voran die Auster. Wer barfuß unterwegs ist, sollte sich hüten, hier hindurchzulaufen. Abkürzungen sind ohnehin nicht zu empfehlen. Nicht ohne Grund gibt es für den Weg durchs Watt speziell ausgezeichnete Prickenwege. Nur die Wattwanderzeiten sollte man kennen und im Auge behalten.
Vor Muscheln aufpassen
Im Sommer läuft es sich auf dem Wattboden bei Ebbe aber am besten ohne Schuhe: „Es kann mal Stellen geben, an denen viele Muscheln liegen, da muss man aufpassen, dass man sich nicht schneidet.“ Aber sonst haben die nackten Füße in der Regel viel Spaß.
Nur das Spritzen von Wasser ist zu hören, wenn die Füße in kleine Pfützen treten. Und natürlich das Schmatzen des Matsches, wenn der Fuß ein Stück im Untergrund versunken ist und wieder herausgezogen wird. Bis über die Knöchel im Matsch zu versinken, überrascht so manchen unbedarften Wattwanderer, ist aber kein Grund zur Sorge. Der Schreck ist größer als die Gefahr. „Solange der Kopf noch rausguckt, geht‘s“, ist so ein Schnack, der dann immer gut kommt.
Das Watt ist Lebensraum für viele Organismen
Was kneift da an meinem Zeh? Der Wattboden ist unheimlich reich an Leben.
Abertausende, meist winzige Organismen leben in jedem Kubikmeter. Die kleinen schwarzen Punkte sind Schnecken. Augenfällig ist der Dwarslöper, ein kleiner Taschenkrebs. Wenn man ihm zu nahekommt, fuchtelt er gern furchteinflößend mit seinen Scheren. Eigentlich ist der Dwarslöper (oder auch gemeine Strandkrabbe, Carcinus maenas) harmlos und will damit nur seine Angst überspielen. Wenn man ihn zu sehr ärgert, kneift er aber auch schon einmal zu.
Seinen Namen hat der Dwarslöper von seiner Art der Fortbewegung, er geht seitwärts. Der Name setzt sich aus zwei plattdeutschen Begriffen zusammen: Dwars bedeutet quer, löper bedeutet Läufer. Wenn er will, kann der Dwarslöper auch normal laufen. Dwars ist er aber deutlich schneller. (JT)