Mit einer Wärmekamera wird die Abwärme in einer Industrieanlage sichtbar gemacht.

Die Wärmebildkamera macht es deutlich. Hier wird Wärme ungenutzt abgestrahlt.

Foto: energiekonsens

Anzeige

Eine ungenutzte Energiequelle: Abwärme

13. Dezember 2024 // 07:40
Gesponsert von
Logo

Viel zu oft landet Energie in Form von Abwärme ungenutzt im Kanal oder wird in die Luft geblasen. Dabei könnten viele Unternehmen sie verwenden und damit Kosten sparen oder sogar Geld verdienen. Mit der neuen „energievisite:abwärme“ zeigt die gemeinnützige Klimaschutzagentur Energiekonsens Betrieben kostenfrei, wie das funktioniert.

In vielen Bereichen entsteht Wärme

Bei der Erzeugung von Druckluft, der Bereitstellung von Kälte, in Form heißer Abgase oder durch die Kühlung von Maschinen: In etlichen Unternehmensbereichen entsteht Wärme, die vielfach ungenutzt an die Umwelt abgegeben wird. Das ist weder für die Bilanz noch für das Klima sinnvoll.

Gesetz: Abwärme muss gemeldet werden

Das Energieeffizienzgesetz (EnEfG) verpflichtet darum Unternehmen, die im Durchschnitt der letzten drei Jahre einen Energieverbrauch von mehr als 2,5 Gigawatt im Jahr aufweisen, ihre Abwärmepotenziale zum 1. Januar 2025 zu melden. Doch auch für Betriebe mit einem geringeren Energieverbrauch macht es Sinn, sich Gedanken darüber zu machen.

Energiekonsens bietet Energievisite an

„Mit unserer ,energievisite:abwärme‘ wollen wir große, aber auch kleine und mittlere Unternehmen in Bremen und Bremerhaven ansprechen und ihnen dabei helfen, Abwärmepotenziale zu erkennen, zu vermeiden oder zu nutzen“, erläutert Bernd Langer, stellvertretender Geschäftsführer von Energiekonsens. „Dafür kommen erfahrene Ingenieurinnen und Ingenieure in die Betriebe und schauen, wie die Vermeidung oder Nutzung von Abwärmepotenzialen wirtschaftlich umsetzbar ist.“

Warmwasser aus Abwärme

Und so könnte das nach Angaben von Langer aussehen: „Innerhalb des Unternehmens könnte Abwärme Warmwasser bereitstellen, die Luft für raumlufttechnische Anlagen vorwärmen oder für den Betrieb einer Wärmepumpe genutzt werden.“

Stromerzeugung durch Turbinen

Aus Prozessabgasen sei sogar die Erzeugung von Strom möglich, etwa durch Turbinen. Diese würden mit Dampf aus Wasser oder organischen Medien mit niedrigerem Siedepunkt betrieben. Diese Energie könne vielseitig eingesetzt werden und gelte darum als besonders hochwertig: „Strom können die Unternehmen speichern, damit Prozesse betreiben, ihre E-Autos laden oder ihn ins Netz einspeisen.“

Einspeisung in Nahwärmenetze möglich

Alternativ kann Abwärme auch Energieversorgern angeboten und ins eventuell vorhandene Nahwärmenetz geleitet werden. Laut Langer lohne sich das gleich doppelt: „Zum einen rechnet sich das finanziell. Und außerdem ist es ein Beitrag für den Klimaschutz, weil so fossile Energieträger ersetzt werden, die sonst zur Wärmegewinnung genutzt werden.“

Kooperation mit benachbarten Betrieben

Es gebe noch weitere Möglichkeiten, die Abwärme außerhalb des eigenen Unternehmens einzusetzen, etwa durch Kooperation mit dem benachbarten Betrieb. Das setze zwar ein hohes Maß an Vertrauen und Verlässlichkeit voraus, könne aber für beide Seiten lohnend sein und von fossilen Brennstoffen unabhängig machen.

Wichtiger Beitrag zur Energiewende

„All das ist oft nicht ganz einfach. Darum wollen wir die Unternehmen mit der ,energievisite:abwärme‘ unterstützen. Abwärme kann einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten“, ist Langer überzeugt. Deshalb will Energiekonsens die Unternehmen auch informieren.

Informationsveranstaltung für Unternehmen

Die Veranstaltung „Abwärmepotenziale erkennen und nutzen“ am Donnerstag, 15. Mai 2025, gibt von 14 bis 17 Uhr einen Überblick zur Identifikation von wesentlichen Abwärmequellen und technischen Nutzungsmöglichkeiten. Dabei veranschaulichen Experten, wo Abwärmequellen zu erwarten sind und wie ihr Potenzial messtechnisch erfasst und sinnvoll genutzt werden kann. Die Anmeldung zur Veranstaltung ist ab dem kommenden Jahr 2025 unter energiekonsens.de/veranstaltungen möglich.