
© Markus Ulmer
Matt Freeman (links) feiert seinen Teamkollegen Robert Oehle für dessen krachenden Dunking in Tübingen
„Wir sind mit Respekt vor Tübingen ins Spiel gegangen, aber ohne Angst. Das war ein richtig gutes Spiel von uns. Ich hoffe, dass uns das für die beiden Heimspiele gegen Leverkusen und Kirchheim einen Schub gibt“, sagte Key nach dem Erfolg beim Tabellenzweiten. Seine Mannschaft gewann das Reboundduell gegen die Schwaben klar mit 47:25. Allein der überragende Robert Oehle (18 Punkte, 16 Rebounds) und Matt Freeman (13 Punkte, 11 Rebounds) pflückten zusammen mehr Abpraller als das gesamte Tübinger Team. „Beim Basketball bekommt man, was man sich verdient. Wir haben uns diese Niederlage verdient“, sagte Tigers-Coach Daniel Jansson.
Auch in der Verteidigung knüpften die Eisbären an die besseren Leistungen aus der Frühphase der Saison an. So gestatteten sie den Tübingern, die ihrerseits in der zweiten Hälfte mehr Druck auf das Spielmacher-Duo Simon Krajcovic und Lennard Larysz machten und Ballverluste provozierten, in der zweiten Halbzeit nur 26 Punkte. Da war oft eine Hand im Gesicht des Werfers, man war eng an den Gegenspielern dran. „Wir haben das viel besser gemacht als in den letzten Spielen“, freute sich Key.
Eisbären kommen aus dem Pick-and-Roll zu Punkten
Wer stark verteidigt, bringt oft auch die Offensive in Schwung. „Wir haben einen Weg gefunden, leichte Punkte zu machen, oft aus dem Pick and Roll“, erklärte Key, dessen Team mit 57 Prozent aus dem Zweierbereich überdurchschnittlich traf. Ärgerlich war aber, dass die Eisbären 9 ihrer 20 Freiwürfe vergaben. Ende des dritten Viertels, als die Tigers nach einem 7:0-Lauf mit 56:55 in Führung gingen, wurde Carlo Meyer beim Dreier gefoult, vergab aber unter dem Jubel der 2.408 Zuschauer alle drei Versuche.
Das Momentum schien jetzt aufseiten der Gastgeber zu liegen, aber das täuschte. Die Eisbären verteidigten weiter bissig - Justin Stovall blockte „Big Man“ Daniel Keppeler - und holten sich mit einem 7:0-Lauf die Führung zurück. „In diesen engen Situationen haben wir oft den Faden verloren, aber vielleicht haben wir aus diesen Fehlern gelernt“, sagte Key, der weiter auf Leistungsträger Jarelle Reischel verzichten musste. Als Freeman 2:03 Minuten vor Schluss mit einem Dreier auf zehn Punkte erhöhte (74:64), glaubten die Tigers nicht mehr an ein Comeback. Freeman hatte in der ersten Halbzeit bei einem Rebound den Finger von Zach Seljaas ins Auge bekommen, das daraufhin anschwoll - der Neuseeländer biss aber auf die Zähne. „Er hat sein Kämpferherz gezeigt“, lobte Key den „Kiwi“.
Konkurrenten im Tabellenkeller haben auch gewonnen
Wie wichtig der Sieg war, zeigt der Blick auf die anderen Ergebnisse. Mit Medipolis Jena, den Bayer Giants Leverkusen und dem VfL Bochum feierten drei Konkurrenten aus dem Tabellenkeller Erfolge. Trotz des ersten Rückrunden-Sieges haben die Eisbären nur sechs Punkte Vorsprung vor dem ersten Abstiegsplatz.
Die Statistik
Eisbären Bremerhaven: ROBERT OEHLE (18 Punkte, 16 Rebounds); MATT FRIERSON (15 Punkte, 5/11 Dreier); MATT FREEMAN (13 Punkte, 11 Rebounds); Daniel Norl (10 Punkte); Justin Stovall (9 Punkte, 2/2 Dreier); Lennard Larysz (6 Punkte, 8 Rebounds), SIMON KRAJCOVIC (5 Punkte, 8 Assists, 6 Ballverluste); ADRIAN BREITLAUCH (2 Punkte); Bernat Vanaclocha (2 Punkte); Carlo Meyer
Viertel: 26:28, 17:16, 13:11, 13:25