Museen

„Ernteszene“ von Emil Nolde kehrt zurück nach Oldenburg

Von dpa
24. November 2023 // 17:33

Die Nazis hatten Emil Noldes Aquarell „Ernteszene“ beschlagnahmt - jetzt kauft das Landesmuseum Kunst und Kultur in Oldenburg das Bild zurück. Das großformatige Werk werde wieder Teil der Sammlung des Museums, teilte die Kulturstiftung der Länder am Freitag mit. Die Stiftung fördert den Ankauf nach eigenen Angaben mit rund 16 500 Euro, weitere Förderer seien das niedersächsische Kulturministerium und die Ernst von Siemens Kunststiftung. Das Landesmuseum habe sich zum Ziel gesetzt, die während des Nationalsozialismus als „entartet“ beschlagnahmten Kunstwerke zurück zu erwerben.

„Zum 100. Jubiläum der Erwerbung des Aquarells „Ernteszene“ kehrt es nun an seinen historischen Ort zurück“, sagte Markus Hilgert, der Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder. 1923 hatte das damals neu gegründete Landesmuseum das Aquarell erworben, das 1907 auf der Ostseeinsel Alsen entstanden war. Es zeigt einen Bauern und eine Bäuerin bei der Getreideernte.

Den Angaben zufolge wurde das Aquarell 1937 wie alle bis 1933 für Oldenburg erworbenen Werke Emil Noldes auf Anordnung des damaligen Reichsministeriums für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung beschlagnahmt und gelangte später in den Handel.

1940 erwarb der Hamburger Kunsthändler Hildebrand Gurlitt das Aquarell, später gelangte es in die USA. Als das Werk im Juni 2023 von einem Münchner Auktionshaus angeboten wurde, konnte es anhand einer schriftlichen Notiz als Teil der ursprünglichen Nolde-Sammlung des Landesmuseums identifiziert werden.