Eine Passagiermaschine startet von einem Flughafen.

Eine Passagiermaschine startet von einem Flughafen.

Foto: Julia Cebella/dpa/Symbolbild

Niedersachsen & Bremen

Brände

Flugzeuge sollen Brandherde in Wäldern früh erkennen

Von dpa
16. Juni 2023 // 08:45

Die Waldbrandgefahr ist angesichts der Trockenheit hoch. Um Brände frühzeitig zu erkennen, ziehen nun wieder zwei Flugzeuge über Niedersachsen und Sachsen-Anhalt ihre Runden.

Sie löschen nicht, aber erkennen Brandherde in den Wäldern sehr schnell: Zur Früherkennung setzen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt auf den Einsatz von zwei kleinen Flugzeugen. Die Maschinen vom Typ Cessna mit einem Piloten, einem Beobachter und einem Förster an Bord fliegen seit vergangener Woche in einigen Gebieten der Bundesländer ihre Routen, um nach Rauchbildung Ausschau zu halten, wie Thomas Friedhoff, Referent des Feuerwehrflugdienstes Niedersachsen, sagt.

„Wir hoffen auf Regen, das ist sowas von trocken“, sagt er. Besonders die scharfen Winde in einigen Regionen sind eine große Gefahr. Der sogenannte Graslandfeuerindex lag landesweit zuletzt auf Stufe 4 von 5, der Boden sei extrem ausgetrocknet. Auch im Harz sei die Situation teilweise besorgniserregend. Zudem werde der Waldbrandindex berücksichtigt, er lag zuletzt ebenfalls im hohen Bereich.

Je nach Wetterlage und Waldbrandstufe fliegen die kleinen Flugzeuge fünf verschiedene Routen ab und können auch gezielt Gebiete in Augenschein nehmen. Je früher ein Brand ausfindig gemacht werde, desto leichter fielen normalerweise die Löscharbeiten und desto geringer sei der Umweltschaden. Die Flieger haben kein Löschwasser dabei, leiten aber die Feuerwehren in den oft schwer zugänglichen Gebieten an. Im Oktober soll spätestens die Brandüberwachung via Flugzeug eingestellt werden.

Zwar sei die Gefahr da, im vergangenen Jahr habe es zu diesem Zeitpunkt im Jahr allerdings mehr Einsätze gegeben. „Das waren alles Entstehungsbrände, die früh gemeldet wurden“, sagt Torsten Hensel, Stützpunktleiter in Lüneburg. Die Feuerwehren seien auch bereit für Hilfe beim Großbrand in Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern, betonte er. Anfang der Woche sei bereits ein Amtshilfeantrag für Bodenkräfte gestellt worden, in der Nacht dann aber zurückgezogen worden. „Wir sind bereit, zu helfen“, bekräftigt Friedhoff. 200 Feuerwehrleute könnten eingesetzt werden, sie sind dann so ausgerüstet, dass sie 48 Stunden autark sind.

Im Zuge der globalen Erwärmung steigt in vielen Regionen die Waldbrandgefahr, wie etwa der Weltklimarat IPCC festgestellt hat. Zwar kann ein wärmeres Klima dazu beitragen, dass mehr Wasser vom Himmel fällt, auch häufiger in Form von Starkregen. Die Zeiträume ohne Niederschläge werden aber teils länger. Und gerade in ohnehin trockenen Gebieten wie im Nordosten Deutschlands steigt die Gefahr von Dürreperioden. In extrem trockener Vegetation können sich Waldbrände schneller ausbreiten. Seit einigen Wochen hat es in weiten Teilen nicht mehr geregnet, deshalb rufen die Landkreise zum sparsamen Umgang mit Wasser auf.