Designer Wolfgang Joop fiel kürzlich mit frauenfeindlichen Aussagen auf.
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Frauenfeindliche Aussagen: Kritik für Modeschöpfer Joop
Für Modeschöpfer Wolfgang Joop hagelte es an Kritik im Netz - wegen seiner Meinung zum früheren Umgang mit Models.
Verherrlichung von Gewalt
Als „Verherrlichung von Gewalt und Demütigung von Frauen“ bezeichnete etwa die Grünen-Europaabgeordnete Katrin Langensiepen auf Twitter die frauenfeindlichen Aussagen des Modeschöpfers. Dieser hatte in einem Interview des Nachrichtenmagazins «Spiegel» am Freitag gesagt, er habe bei Karl Lagerfelds Tod geweint, „weil diese Welt so wunderbar frivol und frigide war. Alles war käuflich. Die Agenturen gaben die Schlüssel zu den Zimmern der Models, die nicht so viel Geld brachten, an reiche Männer. Und wenn sich ein Mädchen beschwerte, hieß es: Wir können auch auf dich verzichten.“
Twitter-User empört
Joop (76) räumte zwar ein, dass dies fürchterlich sei. „Aber wirklich schön ist die Modewelt nur, wenn es auch die Sünde gibt.“ Eine Twitter-Userin kommentierte: „Ich bin gerade sprachlos. Diese Frauen wurden sexuell missbraucht und ausgebeutet und dieser Mensch spricht von "Sünde", als ob das sexy wäre?“ Noch weiter ging ein anderer Nutzer: „Spätestens jetzt wäre Zeit für einen Staatsanwalt mit Ermittlungen zu beginnen.“ Und eine weitere Nutzerin fragte mit Blick auf Joop: „Macht der sich nicht mindestens als Mitwisser auch strafbar mit solchen Aussagen? Unerträglich!"
Joop kritisiert kommenden Vizekanzler
Einige wenige Nutzer kritisierten zudem Joops Aussage in dem Interview, vom Kleidungsstil eines Menschen lasse sich auf dessen Denkweise schließen. Der 76-Jährige hatte dem Grünen-Chef Robert Habeck eine Krawatte gewünscht. „Es gibt Berufe, da erwarte ich eine gewisse Perfektion. Chefarzt etwa. Oder kommender Vizekanzler. Wenn einer sich schlampig anzieht, denkt er auch schlampig, so sehe ich das.“ Bei dem Thema hatte Joop einen Ausweg offengelassen: «Es könnte allerdings auch von Souveränität zeugen, den Erwartungen nicht zu entsprechen.“ (dpa)