Sicherheitskräfte sind während der Festnahme von vermeintlichen Drogenhändlern von gepanschtem Kokain im Einsatz

Sicherheitskräfte sind in Argentinien im Einsatz, um Drogenhändler festzunehmen, die gepanschtes Kokain verkauft haben sollen.

Foto: Elian Obregon/dpa/telam

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Blaulicht

Gepanschtes Kokain konsumiert: 17 Tote in Argentinien

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Von nord24
3. Februar 2022 // 06:45

Nach dem Konsum von gepanschtem Kokain sind in Argentinien mindestens 17 Menschen gestorben. 56 weitere Drogenkonsumenten seien mit schweren Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus gebracht worden, berichteten die Zeitung „La Nación“ und der Fernsehsender TN unter Berufung auf Sicherheitskreise. Die Zahl der Toten könne noch steigen, hieß es aus Kreisen der Ermittler.

Menschen sterben auf der Straße

„So etwas haben wir noch nie erlebt“, sagte ein Beamter der Zeitung „La Nación“. „Die Zahl der Patienten nimmt ständig zu. Immer mehr Personen in einem ernsten Gesundheitszustand werden in die Krankenhäuser gebracht. Außerdem gibt es Hinweise, dass Menschen auf der Straße und zu Hause sterben, aber die Zahl ist noch nicht bekannt.“

Sind Revierkämpfe unter Rauschgifthändlern der Auslöser?

Die meisten Opfer hatten das Kokain offenbar beim selben Dealer gekauft. Die Polizei konnte Reste der Drogen in einer Tüte und an einem Geldschein sicherstellen. Die ersten Ermittlungen deuteten darauf hin, dass ein konkurrierender Rauschgifthändler die Drogen vergiftet hatte, um den Rivalen aus dem Geschäft zu drängen.

Haben die Opfer Fentanyl statt Kokain bekommen?

Eine Hypothese lautete, dass die Opfer statt Kokain das Opiat Fentanyl konsumiert hatten. Die Droge gilt als deutlich stärker als Heroin und kann schon in geringen Dosen tödlich wirken. Fentanyl ist ein Treiber der Opioid-Krise in den USA mit Zehntausenden Toten pro Jahr.

Lokale Clans arbeiten in den Armenvierteln mit harten Bandagen

Zwar leidet Argentinien im Vergleich zu anderen Ländern Lateinamerikas nicht unter massiven Auseinandersetzungen zwischen den großen Drogenkartellen. Lokale Clans ringen in den Armenvierteln im Umland der Metropolen aber durchaus mit harten Bandagen um Geschäftsfelder und Einflusszonen. In den so genannten Villas werden Drogen oft aus regelrechten Bunkern heraus verkauft. (dpa/mb)

Gepanschtes Kokain: 17 Tote in Argentinien Nach dem Konsum von gepanschtem Kokain sind in Argentinien mindestens 17 Menschen gestorben. 56 weitere Drogenkonsumenten sind mit schweren Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus gebracht worden. Die Zahl der Toten kann noch steigen, hieß es aus Kreisen der Ermittler.